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Liebe Leute, geht's noch?

Leut', so geht das nicht!“ Mein Grundschullehrer aus dem letzten Jahrtausend verfolgt mich noch immer . . . Ganz toll, dass selbst Umweltminister Untersteller den Winterlinger/Bitzer Windkraftgegnern hilft, nur noch prima! Aber hier im fein(staub)sauberen und so umweltbewussten Zollernalbkreis gibt es schon seit Jahrzehnten ein viel größeres Problem: Die inzwischen zu 100 Prozent ersatzbrennstoffhaltige und ganz offiziell behördlich genehmigte Fluff-Müllverbrennungsanlage in Dotternhausen.

Sie bringt dem findigen Betreiber auch noch wertvolles Geld ein, da die Müllbeseitigungsverheizung auch noch bundesrepublikweit vom Berliner Umweltministerium gesetzlich gefördert wird. Welch' eine unschlagbare Win-Win-Situation! Nur, es gibt für die Filtrierung dieser Abgase offensichtlich keine greifende gesetzliche Regelung, sodass sich auch hier durch den fortbestehenden Einsatz überalterter Filter noch trefflich Geld einsparen lässt. Und das Ganze dann auch noch man denke! völlig legal. Denn seit diesen Frankfurter Flughafengesprächen gelten die für jeden Otto-Normalbürger sehr strengen und mit strikten Sanktionen bewehrten Umweltschutzgesetze für alle hier in unserer blitzsauberen Bundesrepublik Deutschland völlig ausnahmslos, nur eben nicht für die Zementindustrie. Da fragt man sich denn doch: „Also bitte, liebe Leute, geht's noch ?“

Jetzt wundert es wohl auch niemanden mehr, dass 'Es ökologisch sinnvoll und politisch gewollt' ist, unseren einmaligen und in jeder Hinsicht schützenswerten Plettenberg samt der hier oben beheimateten (potenziellen) Rote-Listen-Flora/ Fauna bis zur endgültigen Erschöpfung auszupowern. Umweltministerin Svenja Schulze hat aber für solche Peanuts gar keine Zeit, Ministerpräsident Winfried Kretschmann muss erst noch sein Froschkuttelgericht verdauen, aber vielleicht hilft auch hier gleich und unverzüglich der Franz Untersteller, schön wär's ja . . .

 

Autor:

Wilhelm Isert

Hainbuchenstraße 2

Erzingen

 

Quelle: zak

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