Presseberichte zum Thema Seilschwebebahn

Die Holcim-Seilbahn ist vielen Anwohner zu laut. Nun hat die Gemeinde Dotternhausen Klage eingereicht. Foto: Visel/Archiv
Die Holcim-Seilbahn ist vielen Anwohner zu laut. Nun hat die Gemeinde Dotternhausen Klage eingereicht. Foto: Visel/Archiv

08.12.2023

Gemeinde Dotternhausen klagt gegen den Seilbahnlärm   

Die Gemeinde Dotternhausen hat beim Verwaltungsgericht Sigmaringen eine fristwahrende Klage gegen die weitere beschränkte Betriebserlaubnis der Materialseilbahn von Holcim eingereicht. Anwohner fühlen sich von dem Lärm belästigt.

Die Gemeinde Dotternhausen hat hat beim Verwaltungsgericht Sigmaringen eine fristwahrende Klage gegen den Erlass der bis 2040 gültigen Betriebserlaubnis der Seilbahn der Firma Holcim eingereicht hat. Das hat Dotternhausens Bürgermeisterin Marion Maier auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt.

Das Regierungspräsidium Freiburg hat am 27. Oktober die Betriebserlaubnis für die Seilbahn erlassen. Aus Lärmschutzgründen wird nur eine maximale Fahrgeschwindigkeit der Seilbahn – sie könnte technisch mit bis zu 5,2 Meter pro Sekunde fahren – von 4,8 Meter pro Sekunde erlaubt. Doch auch das sei auch vielen Anwohnern noch zu laut, zumal die Seilbahn an Werktagen zwischen 6 und 22 Uhr betrieben werden darf. Der Klage der Gemeinde sind zahlreiche Beschwerden von Anwohnern über eine fortwährende Lärmbelästigung vorausgegangen. Unmittelbar neben der Seilbahn beginnt nämlich die Wohnbebauung. Die Einhausung, die den Schall, der von Träger 7 ausgeht, dämpfen soll, habe die Situation zwar verbessert, doch die Anwohner fühlen sich immer noch gestört.

Die Aussicht auf Erfolg ist gering
„Nach der Rechtsprechung ist eine Gemeinde grundsätzlich nicht befugt, die Lärmschutz- oder Luftreinhalteinteressen der Bewohner in ihren Baugebieten gerichtlich geltend zu machen“, erklärt Maier. Insoweit könnten nur die Anwohner in eigenen Rechten verletzt sein. Das bedeutet aber auch, dass eine Klage der Gemeinde gegen die Betriebserlaubnis der Seilbahn mit der Begründung, die gesetzlich einzuhaltenden Lärmschutzwerte seien überschritten, grundsätzlich keine Aussicht auf Erfolg hat. Daher sei es in erster Linie Sache der Anwohner zu klagen, wenn sie der Auffassung sind, dass die gesetzlich einzuhaltenden Lärmschutzwerte überschritten sind.

Die Gemeinde ist laut Bürgermeisterin Maier während des Verwaltungsverfahrens bereits aktiv gewesen und hat versucht, die Firma Holcim auf freiwilliger Basis zu einer Reduzierung der Lärmbelastung durch die Seilbahn zu bewegen. Sie habe sich auch dafür eingesetzt, dass ein zweites Lärmgutachten eingeholt wird.


Maier möchte sich nichts vorwerfen lassen
„Die Gemeinde möchte sich nicht vorwerfen lassen, nicht alles ihr rechtlich mögliche unternommen zu haben, um die Rechtmäßigkeit der Betriebserlaubnis für die Seilbahn Dotternhausen überprüfen zu lassen“, betont Maier.
Daher hat sie zunächst fristwahrend Klage eingereicht, um dann ohne Zeitdruck prüfen zu können, ob Besonderheiten vorliegen, die ausnahmsweise zu einem Erfolg der Klage der Gemeinde führen können. „Die Gemeinde möchte verhindern, dass Anwohner behaupten können, die Betriebserlaubnis für die Seilbahn wäre aufgehoben worden, wenn die Gemeinde geklagt hätte“, erklärt Maier weiter.
Autor: Beate Marschal

Quelle: schwabo

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.holcim-gemeinde-dormettingen-klagt-gegen-den-seilbahnlaerm.1702dba7-49eb-4a16-b083-93c61db161c7.html

08.12.2023

Seilbahn zu laut
Dotternhausen klagt gegen Zementhersteller Holcim

Stand:  8.12.2023, 15:46 Uhr
Von Diana Deutschle

Seit Jahren sorgt die Holcim-Seilbahn für Ärger in Dotternhausen (Zollernalbkreis). Anwohner fühlen sich massiv durch den Lärm gestört. Jetzt will die Gemeinde sie unterstützen.

Die Gemeinde Dotternhausen hat beim Verwaltungsgericht Sigmaringen Klage gegen die Betriebserlaubnis eingereicht. Immer noch kritisieren Anwohner, dass die Plettenberg-Seilbahn von Holcim mit ihrem Klackern, Brummen und den Vibrationen zu laut ist.

SWR Aktuell Audio Dotternhausen klagt gegen Holcim           00:43 Min
SWR Aktuell Audio Dotternhausen klagt gegen Holcim 00:43 Min

Erst Ende Oktober hatte das Regierungspräsidium Freiburg dem Zementhersteller die Genehmigung für die Seilbahn erteilt. Die Messungen des TÜV Süd und der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) hätten Folgendes ergeben: Die Grenzwerte zum Lärmschutz der benachbarten Wohnsiedlung werden dann eingehalten, wenn die Seilbahn mit einer Geschwindigkeit von 4,8 Meter pro Sekunde fährt. Mit dieser Richtgeschwindigkeit darf Holcim die Bahn an Werktagen von 6 bis 22 Uhr betreiben.

 

Hält die Holcim-Seilbahn die Grenzwerte wirklich ein?

Die Anwohner indes bezweifeln, dass der Zementfabrikant die vorgeschriebenen Richtwerte einhält. Gegenüber der Gemeinde erheben sie Vorwürfe. Sie fühlen sich nicht genug unterstützt. Die Gemeinde will nun außerdem einen Rechtsanwalt damit beauftragen, die Betriebserlaubnis für die Plettenberg-Seilbahn juristisch prüfen zu lassen.

Sendung vom Fr., 8.12.2023 6:00 Uhr, SWR4 BW am Morgen, SWR4 Baden-Württemberg

 

 

Unmittelbar an der Seilbahn stehen die ersten Wohngebäude.   © Daniel Seeburger
Unmittelbar an der Seilbahn stehen die ersten Wohngebäude. © Daniel Seeburger

06.12.2023

Holcim-Seilbahn: Gemeinde Dotternhausen klagt nach Anwohnerbeschwerden gegen Betriebserlaubnis

Die Gemeinde Dotternhausen hat beim Verwaltungsgericht Sigmaringen eine fristwahrende Klage gegen die weitere beschränkte Betriebserlaubnis der Materialseilbahn von Holcim eingereicht. Dem vorausgegangen waren Beschwerden von Anwohnern über eine fortwährende Lärmbelästigung. Ob die Klage überhaupt zugelassen wird, steht allerdings in den Sternen.

Eine direkte Anwohnerin, die namentlich nicht genannt werden will, wird deutlich. „Für mich ist das immer noch gleich laut wie früher“, erklärt sie. Neun Stunden täglich darf der Zementhersteller die Seilbahn, mittels der der Kalkstein vom Plettenberg ins Werk transportiert wird, laufen lassen – und das im Zeitraum zwischen 6 und 22 Uhr. Das bedeutet für die Anwohnerin alle fünf Sekunden ein „Klack-Klack“. „Das ist unerträglich“, führt sie aus. Die alte Seilbahn sei auch laut gewesen, „aber anders laut, weil es da weniger Loren gab.“
Michael Winterholer wohnt etwas weiter entfernt von der Anlage. Aber auch er hört die Seilbahn immer noch. Vom Lärm her habe sich nicht viel verändert, allerdings habe die langsamere Geschwindigkeit eine Verbesserung gebracht. Problematisch ist für ihn das Wummern. Die Ständer vibrieren, die Vibrationen spürt er in seinem Wohnzimmer. „Im Winter meint man, die Heizungspumpe im Keller sei kaputt“, beschreibt er das Brummen.

Einhausung hat die Situation etwas verbessert
Die neue Seilbahn sei lauter als die ältere, sagt Renate Ritter, die etwa 100 Meter entfernt von der Trasse wohnt. Die Einhausung, die den Schall, der von Träger 7 ausgeht, minimieren soll, habe die Situation zwar etwas verbessert, „es ist aber weiter nicht befriedigend für die Anwohner“. Was ihr aufgefallen ist: „Ich habe mehr Schmutz an den Fenstern und auf den Fensterbänken.“

In der jüngsten Gemeinderatssitzung haben mehrere Anwohner ihrem Ärger Luft gemacht. Dabei wurden Fragen zur erneuten beschränkten Betriebserlaubnis gestellt, die das Regierungspräsidium Tübingen für die Seilbahn auf den Plettenberg Ende Oktober erteilt hat, gestellt. Eine Frage zielte beispielsweise darauf ab, dass in dem Planfeststellungsbeschluss festgeschrieben worden sei, dass die neue Anlage von Holcim mindestens 6 Dezibel (A) leiser sei als die alte Anlage.

Öffentliches Recht vor Privatrecht
Hier nun sieht Bürgermeisterin Marion Maier ein Problem. Denn die Gemeinde hat mit Holcim einen privatrechtlichen Vertrag abgeschlossen, die Betriebsgenehmigung werde aber nach öffentlichem Recht erteilt. Und dieses sieht in der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) verbindliche Grenzwerte für den Betrieb von Materialseilbahnen vor.

Diese Grenzwerte überschreitet die Holcim-Seilbahn aber offensichtlich nicht – unter anderem auch deshalb nicht, weil die Genehmigungsbehörde beim RP Freiburg das Absenken der maximalen Fahrgeschwindigkeit verfügt hat. So muss man die Geschwindigkeit der Seilbahn, die mit bis zu 5,2 Metern pro Sekunde auf den Plettenberg fahren könnte, auf maximal 4,9 Meter pro Sekunde drosseln. „Und wer kontrolliert das“, moniert eine Anwohnerin, die darauf hinweist, dass man nicht sehen könne, ob die Seilbahn die maximale Höchstgeschwindigkeit nicht überschreitet oder nicht.

Weder widerspruchs- noch klageberechtigt
Bürgermeisterin Marion Maier bekam in der Gemeinderatssitzung zu hören, weshalb sich die Gemeinde nicht stärker für die Rechte der Bürgerinnen und Bürger einsetze. Nach derzeitigem Kenntnisstand sei die Gemeinde zur Betriebsgenehmigung weder widerspruchs- noch klageberechtigt, führte sie in der Sitzung aus.
Die Gemeinderäte beschlossen auch aus diesem Grund, einen Rechtsanwalt die ergangene Erlaubnis für den Betrieb der Seilbahn juristisch prüfen zu lassen. Der Rechtsbeistand soll zudem ausloten, welche Möglichkeiten die Gemeinde hat, die Situation der Anwohner bezüglich der hohen Lärmbelästigung zu verbessern. Auf diesem Weg soll zudem geprüft werden, inwieweit der Vertrag der Gemeinde mit Holcim vom Zementproduzenten eingehalten werden muss.

Ergebnis liegt noch nicht vor
Die Gemeindeverwaltung habe ihren Rechtsanwalt Dr. Thomas Burmeister mit der Prüfung beauftragt, ein Ergebnis liege aber bislang noch nicht vor. Man habe aber vorsorglich eine fristwahrende Klage gegen die vorläufige Betriebserlaubnis angestrengt, so Marion Maier. Das sei deshalb notwendig gewesen, weil die Einspruchsfrist in den vergangenen Tagen abgelaufen ist. Ob die Klage Erfolg hat, steht noch in den Sternen. Fakt ist, dass öffentliches Recht nicht geändert werden kann, weil privatrechtlich etwas anderes vereinbart wurde. Konkret: Man kann durch eine privatrechtlichen Vertrag keine gültigen Gesetze und Verordnungen aushebeln.

Planfeststellungsbeschluss als Grundlage
Sicher ist, dass sich der Vertrag zwischen der Gemeinde und Holcim den damaligen Planfeststellungbeschluss zur Grundlage genommen hat. Da steht dann auch der Passus drin, dass die neue Seilbahn rund 6 Dezibel (A) leiser sei, als es der Grenzwert der TA Lärm vorsieht. Sicher aber ist auch, dass Holcim offensichtlich den Grenzwert der TA Lärm knapp unterschreitet, aber noch weit von den vertraglich zugesicherten Werten entfernt ist. „Der private Vertrag ist hier ambitionierter als die TA Lärm“, so die Bürgermeisterin.

 

Die Gemeinde klage nun gegen einen Bescheid, dessen Adressat sie noch nicht einmal ist. Deshalb, so Marion Maier, sei zweifelhaft, ob die Gemeinde überhaupt klageberechtigt ist. Diese Frage soll auch die rechtliche Bewertung von Dr. Thomas Burmeister beantworten.

Autor: Daniel Seeburger

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Holcim-Seilbahn-Gemeinde-Dotternhausen-klagt-nach-Anwohnerbeschwerden-gegen-Betriebserlaubnis-159335.html

 

 

Die neue Seilbahn bleibt ein Ärgernis für die direkten Anlieger (Archivfoto).   © Daniel Seeburger
Die neue Seilbahn bleibt ein Ärgernis für die direkten Anlieger (Archivfoto). © Daniel Seeburger

02.11.2023

NUZ kritisiert Dotternhausener Seilbahn-Entscheidung: „Katastrophe für Mensch und Umwelt“
 
Das Regierungspräsidium (RP) Freiburg hat der Firma Holcim die weitere Betriebserlaubnis für die Plettenbergseilbahn erteilt. Aus Lärmschutzgründen wird nur eine maximale Fahrgeschwindigkeit von 4,8 Meter pro Sekunde erlaubt. Diese Entscheidung, über die der ZOLLERN-ALB-KURIER am Samstag berichtet hat, stößt dem Dotternhausener Verein für Natur- und Umweltschutz Zollernalb (NUZ) bitter auf. Warum? NUZ-Vorstandsmitglied Norbert Majer nimmt dazu Stellung.
Die Kernaussage der Stellungnahme: „Die Seilbahnbetriebsgenehmigung ist eine Katastrophe für die Menschen im Umkreis, aber auch für die Natur.“


Vorwurf an Holcim
Holcim habe die Gemeinde, die Anwohner und auch Behörden mal wieder erheblich getäuscht, behauptet NUZ. Denn im Seilbahnvertrag und allen Antragsunterlagen stehe, dass die neue Seilbahn nur bis maximal 9 Stunden pro Tag laufen dürfe. Zudem sollte die Bahn wesentlich leiser und sicherer sein als die alte und nach Personenseilbahnsicherheiten konstruiert sein. Die Gutachter hätten den Direktanwohnern eine um 6 bis 7 Dezibel geringere Lärmbelästigung versprochen. Maximal dürften solche Prognosen um bis zu 2,5 Dezibel vom dann tatsächlichen Wert abweichen.


Direkte Anwohner spüren keine Verbesserung
Die Enttäuschung bei der NUZ ist groß, nachdem Holcim drei Jahre erfolglos versucht habe, die vom ersten Tag an unerträglichen Lärmbelästigungen in den Griff zu bekommen. Mehrfach hätten die Gutachter der Behörde bestätigt, dass die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten würden. „Die direkten Anlieger aber konnten bisher keine wesentlichen Verbesserungen feststellen“, sagt Majer.
Gesetzliche Grenzwerte seien nach den absolut gesundheitsgefährdenden, hinnehmbaren Obergrenzenwerten bemessen. Holcim habe aber eine wesentlich leisere und bessere Seilbahn versprochen.


Lärmstärke nimmt ab oder zu
In der Stellungnahme führt NUZ weiter aus, dass die Schweizer Seilbahnrichtlinien besagen würden, dass bei der Reduzierung oder Erhöhung einer Seilbahngeschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde etwa die Lärmstärke um 2,5 Dezibel ab- oder zunehme. Seilbahnlärm entstehe hauptsächlich durch die Seilkonstruktion selbst (engere glattere Wicklungen) und durch die Rollenanordnungen.


Maximal 4 Meter pro Sekunde
„Wir halten, wenn die Seile und Rollen nicht verbessert werden, eine maximale Geschwindigkeit von höchstens 4 Meter pro Sekunde für angemessen“, betont Majer. Das RP hatte, wie berichtet, die Betriebserlaubnis an die Bedingung geknüpft, dass nur eine maximale Fahrgeschwindigkeit der Seilbahn von 4,8 Meter pro Sekunde erlaubt ist. Die Seilbahn könnte technisch mit bis zu 5,2 Meter pro Sekunde fahren.
Die NUZ befürchtet eine gesundheitliche Beeinträchtigung der Anlieger, „wenn nun aber wieder 16 Stunden am Tag von 6 bis 22 Uhr und gar oft am Samstag, teilweise am Sonntag, die Seilbahn mit diesen Höchstbelastungen läuft“.


Immobilien verlieren an Wert
Die NUZ stellt sich die Frage, warum das Regierungspräsidium in den letzten drei Monaten den Betrieb nur bis maximal 20 Uhr zugelassen hat. Weiter führt NUZ ins Feld, dass durch die lärmintensive Seilbahn nun ein zusätzlicher wesentlicher Wertverlust der Immobilien entsteht.
Für Majer und seine Vereinskollegen steht fest, dass es sich bei der Seilbahn um eine Fehlkonstruktion handelt.


Nur vage gesetzliche Bestimmungen
Dem Verein seien die neuen Lärmaufzeichnungen und Genehmigungsbescheide nicht bekannt. Sie würde auch interessieren, wer die Messungen gemacht hat. „Wir selbst als NUZ und nun auch als staatlich anerkannte Umweltvereinigung sind mehr für Landschafts-, Natur-, Umweltschutz und Luftverschmutzungen engagiert. Für Lärm in der freien Landschaft gibt es aber nur sehr vage gesetzliche Bestimmungen“, stellt Majer fest.

Widerspruchsfristen sind sehr knapp
Jetzt seien die Anwohner und die Gemeinde wegen der Einhaltung des Seilbahnvertrages und der Versprechungen gefordert. Der Verein wiederum wolle weitergehende Informationen und weitere Antworten und habe deshalb die Genehmigungs- und Messunterlagen beim Regierungspräsidium angefordert.
Die Widerspruchsfristen dauern laut Majer bis Ende November. Viel Zeit für Einwände bleibt also nicht. Der Verein selbst habe wenig Handlungsspielraum, denn den Klageweg könnten nur Betroffene selbst und die Gemeinde beschreiten.

Autor: Rosalinde Conzelmann

Quelle: zak
https://www.zak.de/Nachrichten/NUZ-kritisiert-Dotternhausener-Seilbahn-Entscheidung-Katastrophe-fuer-Mensch-und-Umwelt-158831.html

Die Holcim-Seilbahn in Dotternhausen Foto: Visel
Die Holcim-Seilbahn in Dotternhausen Foto: Visel

 

08.09.2023

Holcim-Transportbahn   
Seilbahn darf abends wieder länger fahren   

Die befristete Betriebserlaubnis für die Anlage mit der Auflage zur Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit bleibt bestehen.   

Wie das Regierungspräsidium Freiburg (RP) mitgeteilt hat, darf die Firma Holcim ihre Seilbahn in Dotternhausen abends wieder bis 22 Uhr betreiben.

Die Holcim habe die am RP angesiedelte Landesbergdirektion darüber informiert, dass sie dadurch nur noch in Ausnahmefällen auf Samstage ausweichen müsse.

Die Firma habe angekündigt, dass an diesem Samstag der Betrieb notwendig sei.
Zum Schutz der Nachbarschaft vor Lärm durfte die Seilbahn seit dem 29. Juni nur noch bis 20 Uhr fahren. Wie das RP mitteilt, konnte
Holcim nun nachweisen, dass zuletzt umgesetzte Maßnahmen zur Reduzierung des Lärms erfolgreich waren. Auf Basis der Auswertung aktuell vorliegender Lärmmessungen konnte die Landesbergdirektion die Beschränkung des Abendbetriebs aufheben. Damit darf die Seilbahn an Werktagen wieder von 6 bis 22 Uhr fahren.


Fahrgeschwindigkeit bleibt reduziert
Auf die angeordnete Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit auf 4,8 Meter pro Sekunde könne man weiterhin nicht verzichten, heißt es aus dem RP.

Allerdings darf Holcim dieses Tempo künftig auch morgens zwischen 6 und 7 Uhr fahren. In dieser Stunde durften bislang nur Dienstfahrten mit einer Geschwindigkeit bis zu zwei Metern pro Sekunde stattfinden. Im Vorfeld der Entscheidung habe sich die Landesbergdirektion von der Landesanstalt für Umwelt beraten lassen.


Betriebserlaubnis bis Ende Oktober befristet
Das RP weist darauf hin, dass die Betriebserlaubnis der Seilbahn weiterhin bis einschließlich 29. Oktober befristet ist. Die jetzige Ausweitung der Betriebszeit beeinflusse die Entscheidung über die endgültige Betriebserlaubnis nicht.

Für eine endgültige Betriebserlaubnis, wie sie Holcim beantragt habe, müsse der von der Seilbahn verursachte Lärm weiter vermindert werden.
In den vergangenen Monaten hat das Unternehmen weitere Maßnahmen zur Lärmminderung umgesetzt. Unter anderem wurde dabei eine akustische Kamera eingesetzt, die der Ermittlung der Lärmursache dienen sollte.
In den nächsten Tagen sind im Hinblick auf die endgültige Betriebserlaubnis weitere Lärmmessungen vorgesehen. Nach deren Auswertung werde man wissen, ob nach allen Anstrengungen die vorgegebenen Lärmrichtwerte zuverlässig
eingehalten werden, so das RP.

Erst, wenn überzeugend nachgewiesen ist, dass die Anlage die gesetzlichen Vorgaben erfüllt, könne die Behörde eine endgültige Betriebserlaubnis ohne Einschränkungen erteilen.

Autor: red/pm

Quelle: schwabo

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.holcim-transportbahn-seilbahn-darf-abends-wieder-laenger-fahren.4172f6e8-e736-4f40-a3e6-20ada9b7df01.html

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Pressemitteilung RP Freiburg
Die Plettenberg-Seilbahn in Dotternhausen (Zollernalbkreis) darf abends wieder länger fahren
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30.06.2023

Bünd­nis ge­gen Holcim

 

Dot­tern­hau­sen/Ba­lin­gen. Wie das Ak­ti­ons­bünd­nis Ze­ment mit­teilt, nut­ze das Ze­ment­werk Holcim als Spon­sor die Gar­ten­schau in Ba­lin­gen, um sich po­si­tiv dar­zu­stel­len. Der Pro­duk­ti­ons­all­tag ste­he im Wi­der­spruch zum um­welt­freund­li­chen Image, mit dem sich Holcim als Spon­sor prä­sen­tie­re. Des­halb war das Ak­ti­ons­bünd­nis Ze­ment mit ei­nem In­fo­stand auf dem Ba­lin­ger Markt­platz prä­sent, gab In­for­ma­tio­nen, auch mit ei­nem kin­der­ge­rech­ten Hüpf­spiel und ei­ner Ge­sangs­ein­la­ge. Das Bünd­nis be­män­gelt die Öl­schie­fer­ver­bren­nung und den Ab­bau auf dem Plet­ten­berg und for­dert neu­es­te Fil­ter­an­la­gen fürs Ze­ment­werk.

Quelle: schwabo

https://zeitung.schwarzwaelder-bote.de/webreader-v3/index.html#/909848/13

Die Holcim-Seilbahn erhält weiter nur eine eingeschränkte Betriebserlaubnis.       Foto: Visel
Die Holcim-Seilbahn erhält weiter nur eine eingeschränkte Betriebserlaubnis. Foto: Visel

30.06.2023

Holcim-Seilbahn in Dotternhausen Regierungspräsidium schränkt Betrieb der Plettenberg- Seilbahn weiter ein

Holcim erhält weiter nur eine befristete Betriebserlaubnis unter Auflagen Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) teilte mit, die Betriebserlaubnis werde nur vorläufig bis einschließlich 29. Oktober erteilt.


Ab dem 30. Oktober muss Holcim die Voraussetzungen für eine dauerhafte Betriebserlaubnis erfüllen. Dazu muss der von der Seilbahn verursachte Lärm weiter vermindert werden. Zum Schutz der Nachbarschaft vor Lärm hat die am RP angesiedelte Landesbergdirektion aufgrund der Auswertung aktueller Lärmmessungen angeordnet, dass die Seilbahn nicht weiter bis 22 Uhr, sondern nur bis 20 Uhr betrieben werden darf und die Fahrgeschwindigkeit reduziert bleiben muss.

 

Wie die Behörde mitteilt, habe sie sich im Vorfeld der Entscheidung von der Landesanstalt für Umwelt beraten lassen. Damit werden an den fünf Tagen unter der Woche für die Anwohnerinnen und Anwohner Verbesserungen erzielt, heißt es aus dem RP.


Fahrten vermehrt an Samstagen
Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Firma Holcim mit dem Seilbahnbetrieb vermehrt auf Samstage ausweichen werde. Samstags darf die Seilbahn wie unter der Woche von 7 bis 20 Uhr fahren. Morgens zwischen 6 und 7 Uhr dürfen nur sogenannte Dienstfahrten mit einer langsamen Geschwindigkeit stattfinden.

 

Wie das RP weiter mitteilt, sollen kurzfristig weitere Maßnahmen zur Lärmminderung umgesetzt werden. Erst wenn durch erneute Lärmmessungen nachgewiesen wird, dass die Anlage auch bei der ursprünglich beantragten Fahrgeschwindigkeit und Betriebszeit die Lärmrichtwerte erfüllt, entfallen diese Beschränkungen, so die Behörde.


Lärmrichtwerte müssen eingehalten werden
Die Landesbergdirektion, die landesweit für die Aufsicht von Seilbahnen zuständig ist, hatte Holcim zuletzt eine bis zum 30. Juni befristete vorläufige Betriebserlaubnis erteilt. Trotz großer Bemühungen um die Verminderung von Lärm sei man noch nicht ganz am Ziel, heißt es aus dem RP. Am Ende müssten die vorgegebenen Lärmrichtwerte zuverlässig eingehalten werden.
Autor: Pressemitteilung (sb/pm)
Quelle: schwabo

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.holcim-seilbahn-in-dotternhausen-regierungspraesidium-schraenkt-betrieb-der-plettenberg-seilbahn-weiter-ein.73528a23-9406-40b0-933c-bc5fc10003ac.html

Die NUZ-Vertreter Norbert Majer (von rechts), Hubert Eppler und Siegfried Rall im Gespräch mit Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und Axel Brasse  FOTO:PRIVAT
Die NUZ-Vertreter Norbert Majer (von rechts), Hubert Eppler und Siegfried Rall im Gespräch mit Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und Axel Brasse FOTO:PRIVAT

03.06.2023

 „Dann muss die Seilbahn halt langsamer fahren“

NUZ-Vertreter tauschen sich mit Freiburger Regierungspräsidentin über die Problematik der Holcim-Seilbahn aus

 

Dotternhausen (pm) - Die Vertreter des Vereines NUZ (Verein für Natur- und Umweltschutz Zollernalb) erhielten ebenfalls, wie schon die Anlieger und Gemeinderäte von Dotternhausen, die Gelegenheit, mit der Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer über die Seilbahnprobleme und eine endgültige Betriebsgenehmigung zu reden.
  Wie die NUZ mitteilt, sei bei dem Gespräch in Freiburg deutlich geworden, dass der Vor-Ort-Termin in Dotternhausen einen nachhaltigen Eindruck auf die allerhöchste Ebene beim RP Freiburg hinterlassen hat. Die NUZ-Vertreter Norbert Majer, Hubert Eppler und Siegfried Rall bedankten sich bei der Regierungspräsidentin und Abteilungsdirektor Axel Brasse für das Gespräch.
  Die NUZ-Vertreter wiesen mehrfach auf das Versprechen von Holcim und des RP Tübingen im Planfeststellungsbeschluss hin, dass die neue Seilbahn wesentlich leiser und betriebssicherer sein werde, da diese auch die Personenbeförderungssicherheitsbedingungen erfüllen werde. Dieses Versprechen müsse nun aber auch eingehalten und eingefordert werden. Egal, welchen Aufwand dies erfordere, selbst wenn eine neue Seilbahn gebaut oder wesentlich umgebaut werden müsse. Es wären genügend Gewinne oder Haftungsansprüche von Holcim gegenüber den Fehlplanungen vorhanden; diese dürften nicht zu Lasten der Gesundheit der Menschen und Wertminderungen ihrer Grundstücke gehen. Auch würde nach Aussagen von Betriebsleiter Dieter Schillo das Zementwerk nicht stillstehen, wenn es kein Material vom Plettenberg mehr gebe.
  Nach Auffassung des NUZ gibt es genügend Alternativen für Holcim; sie könnten das Material aus Straßberg oder aus der Schweiz holen, so die NUZ-Meinung. Sie führten weiter aus, dass die Lärmschutzmessungen auch nicht nur an 3 bis 5 Masten der Seilbahn gemessen werden sollten, sondern an allen 16 Masten sowie der Berg- und Talstation. Die Brumm- und Geräuschpegel seien überall, im Gegensatz zur alten Seilbahn, von jedermann hörbar.
  Die Regierungspräsidentin habe betont, dass zur Auswertung der letzten Lärmmessungen noch nichts gesagt werden könne, da diese noch nicht vorliege. Das RP werde die Landesanstalt für Umwelt Baden Württemberg als weitere Fachstelle zur weiteren Auswertung einbeziehen. Dabei sei man sich des zeitlichen Drucks bewusst.
  Die NUZ habe darauf hingewiesen, dass Holcim zweieinhalb Jahre Zeit gehabt hätte. Gegebenenfalls müsste die Laufgeschwindigkeit so weit gedrosselt werden, dass nicht mehr Geräusche wie bei der alten Seilbahn entstünden. Sprich: Die Bahn müsse dann halt langsamer fahren. Auch die Tageslaufzeiten müssten auf die versprochenen 9 Stunden, im besten Fall, bis 18 Uhr, begrenzt werden, so die Forderung der NUZ. Gegebenenfalls müsse dann halt weniger Material transportiert werden.
Bärbel Schäfer habe mitgeteilt, dass Bürgermeisterin Marion Maier ihr den privatrechtliche Seilbahnvertrag übergeben habe. Die Bewertung und Auslegung des Vertrags sei Sache der Gemeinde. Die Genehmigungsbehörde sei auf die Anwendung der immissionsschutzrechtlichen Vorschriften beschränkt.
  Schäfer habe erklärt, dass das RP durchaus die Probleme der Anlieger und der Bevölkerung sehe und die erforderlichen Abwägungen und Prüfungen treffen werde. Diese Aussage hätten sie positiv bewertet, so Majer.
Gegebenenfalls würden sie weitere Akteneinsichten hinsichtlich der bisherigen Gutachten und statischen Berechnungen und die baldige Offenlegung des neuen Lärmmessgutachtens fordern. Die NUZ-Vertreter hatten noch eine Bitte: Man wünsche sich vom RP denselben Einsatz bei den Problemen der Abfall- und der Ölschieferverbrennung. Für letztere ist ebenfalls die Landesbergdirektion beim RP Freiburg zuständig ist.
Pressemitteilung: NUZ

Quelle: zak

https://epaper2.zak.de/ePaper/

Vertreter des Vereins NUZ haben in Freiburg mit Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer gesprochen. Foto: Majer
Vertreter des Vereins NUZ haben in Freiburg mit Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer gesprochen. Foto: Majer

24.05.2023

Regierungspräsidium Freiburg

NUZ Dotternhausen: „Notfalls die Laufgeschwindigkeit der Seilbahn drosseln“

 (sb/pm) 24.05.2023 - 13:40 Uhr

 Die Holcim-Seilbahn und die Ölschiefer-verbrennung im Zementwerk waren Themen bei einem Gespräch mit dem Verein NUZ und der Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer.

 Die NUZ-Vertreter haben wie die betroffenen Anlieger und Gemeinderäte die Gelegenheit erhalten, zur Seilbahnproblematik und der endgültigen Betriebsgenehmigung ihre Forderungen darzulegen. Erkennbar war, das der Besuch von Schäfer in Dotternhausen einen nachhaltigen Eindruck auf die Vertreter des Regierungspräsidiums (RP) hinterlassen hat.

 

Die NUZ wies auf das Versprechen von Holcim und des RP Tübingen im Planfeststellungsbeschluss hin, dass die neue Seilbahn leiser und betriebssicherer sein werde, da diese auch die Bedingungen für die Personenbeförderung erfüllen müsse. Dieses Versprechen müsse eingehalten werden, gleich welchen Aufwand dies erfordere, selbst wenn eine neue Seilbahn gebaut oder umgebaut werden müsste. Es wären genügend Haftungsansprüche von Holcim gegenüber den Fehlplanungen vorhanden; diese dürften nicht zu Lasten der Gesundheit der Menschen und Wertminderungen der Grundstücke gehen. Auch würde nach Aussagen von Betriebsleiter Dieter Schillo das Zementwerk nicht still stehen, wenn es kein Material vom Plettenberg mehr gebe. Nach Auffassung des NUZ gibt es Alternativen – wie Material aus dem Steinbruch Teufel in Straßberg oder Kalksteine aus der Schweiz.

 

„An allen Masten messen“

Die Lärmschutzmessungen dürften nicht nur an drei bis vier Masten der Seilbahn gemessen werden, sondern an allen 16 Masten. Die Brumm- und Geräuschpegel seien überall, im Gegensatz zur alten Seilbahn, wahrzunehmen.

 

Die Regierungspräsidentin Schäfer betonte laut NUZ, dass zur Auswertung der letzten Lärmmessungen noch nichts gesagt werden könne, da diese noch nicht vorliegen. Das RP werde die Landesanstalt für Umwelt Baden Württemberg als Fachstelle zur Auswertung einbeziehen. Bewusst sei man sich wegen des engen Zeitfensters bis Oktober.

 

Die NUZ wies darauf hin, dass Holcim zweieinhalb Jahre Zeit gehabt habe. Gegebenenfalls müsste die Laufgeschwindigkeit so gedrosselt werden, dass nicht mehr Geräusche wie bei der alten Seilbahn entstünden. Aber auch die Tageslaufzeiten müssten auf die versprochenen neuen Stunden begrenzt werden, selbst wenn weniger Material transportiert werden könnte. Das fehlende Material müsste eben anderweitig beschafft werden.

 

„Die nötigen Abwägungen treffen“

Schäfer wies darauf hin, dass der privatrechtliche Seilbahnvertrag ihr vergangene Woche von Bürgermeisterin Marion Maier übergeben worden sei. Die Bewertung und Auslegung des Vertrags sei Sache der Gemeinde. Die Genehmigungsbehörde sei auf die Anwendung der immissionsschutzrechtlichen Vorschriften beschränkt.

 

Die Behörde sehe die Probleme der Anlieger und werde die erforderlichen Abwägungen und Prüfungen treffen. Dies nahmen die die NUZ-Vertreter laut dem Vorsitzenden Norbert Majer positiv auf. Gegebenenfalls forderten sie weitere Akteneinsichten in Gutachten und statische Berechnungen und die baldige Offenlegung der neuen Lärmmessgutachten. Majer: „Wir wünschen uns einen solchen Einsatz der Behörde auch bei der Abfall- und Ölschieferverbrennung. Für letztere ist ebenfalls die Landesbergdirektion beim RP Freiburg zuständig.

Autor: Majer Norbert

Quelle: schwabo

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.nuz-dotternhausen-im-regierungspraesidium-freiburg-notfalls-die-laufgeschwindigkeit-der-seilbahn-drosseln.6049264a-7be0-45c8-8c64-fb7aef5eefb1.html

Freiburgs Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer (links) besuchte auf Initiative von Bürgermeisterin Marion Maier Anwohner der Seilbahn und kam mit ihnen ins Gespräch.  © Daniel Seeburger
Freiburgs Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer (links) besuchte auf Initiative von Bürgermeisterin Marion Maier Anwohner der Seilbahn und kam mit ihnen ins Gespräch. © Daniel Seeburger

18.05.2023

Freiburger Regierungspräsidentin Barbara Schäfer besucht Seilbahn-Anwohner in Dotternhausen

Ob es eine für die Materialseilbahn auf den Plettenberg eine endgültige Betriebsgenehmigung zum 30. Juni gibt, steht noch in den Sternen. Holcim-Werksleiter Dieter Schillo weist darauf hin, dass die Anlage überlebenswichtig für das Zementwerk ist. Jetzt ist auch die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) mit im Boot.

 

Was passiert, wenn Holcim für die Materialseilbahn auf den Plettenberg auch zum 31. Oktober keine endgültige Betriebserlaubnis bekommt? Denn das ist der letzte mögliche Termin, wenn es zum 30. Juni nicht klappt und auch diese Erlaubnis nur vorläufig erteilt wird. Holcim-Werksleiter Dieter Schillo gab beim Besuch der Freibuger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer am Mittwoch in Dotternhausen eine düstere Prognose für den Fall der Fälle für das Unternehmen: „Wenn die Anlage nicht stabil läuft, besteht die Gefahr, dass sie stillgelegt wird.“

 

Stabil laufen kann das Zementwerk nur dann, wenn mindestens 5000 Tonnen Kalkstein pro Woche vom Plettenberg ins Werk geschafft wird – mit der Materialseilbahn. Andere Transportmöglichkeiten gebe es nicht.

 

Materialseilbahn lebenswichtig für Holcim

„Wir wollten die sicherste Alternative“, so Schillo, aber das, was man dem Unternehmen verkauft hat, entspreche nicht den Vorstellungen von Holcim. Das Risiko, die über 50 Jahre alte Vorgängerseilbahn, bei der die Lärmproblematik lange nicht so schwerwiegend war, weiter zu betreiben, sei aus Sicherheitsgründen zu hoch gewesen.

Wobei das Versagen einer endgültigen Betriebsgenehmigung keinesfalls bedeutet, dass die Materialseilbahn überhaupt nicht mehr betrieben werden darf. Sie könnte weiterlaufen – allerdings mit Einschränkungen. Man könne in diesem Falle Maßnahmen anordnen, die gewährleisten, dass die Grenzwerte eingehalten würden, so die Freiburger Regierungspräsidentin. Dazu gehört beispielsweise die Drosselung der Geschwindigkeit oder die Einschränkung der Betriebszeiten. Ende Oktober sei die maximale Frist erreicht, dann müsse man eine Entscheidung über den Betrieb der Seilbahn treffen, so Schäfer.

 

Richtwerte müssen eingehalten werden

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hat Anwohnerinnen und Anwohner der Plettenbergseilbahn bei einem Vorort-Termin am Mittwoch in Dotternhausen über den aktuellen Stand des Verfahrens zur Erteilung der Betriebserlaubnis informiert. Die Regierungspräsidentin machte deutlich, dass eine uneingeschränkte Betriebserlaubnis für die Seilbahn erst erteilt werde, wenn die Richtwerte der Verwaltungsvorschrift zum Lärmschutz (TA Lärm) eingehalten werden.

 

Dieter Schillo bestätigte, dass zwischenzeitlich das Gutachten des TÜV bei Holcim eingegangen sei. Man gehe nun davon aus, dass man das Gutachten so schnell wie möglich von Holcim bekomme, so Bärbel Schäfer. Dieses werde dann von der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) ausgewertet. Die Behörde wurde vom Landesbergamt beim RP Freiburg miteingeschaltet. Die LUBW sei zwar nicht Prüfbehörde, das Messprogramm, das vom TÜV vorgestellt worden ist, werde aber mit dem LUBW besprochen, so Abteilungsdirektor Axel Brasse vom Landesbergamt.

 

LUBW ist jetzt mit an Bord

Gerade der TÜV war in die Kritik geraten, hatten dessen Gutachter doch der Anlage schon im Vorfeld bescheinigt, dass sie um 6-7 Dezibel leiser sei, als die alte Seilbahn. Dieses Gutachten floss in das Planfeststellungsverfahren für die neue Seilbahn mit ein. Weil dem TÜV gerade von Anwohnerseite nicht mehr uneingeschränkt vertraut werde, habe man die LUBW an Bord geholt, erklärte Bärbel Schäfer. Jetzt wolle man das Gutachten auswerten.

 

Bislang hat die am Regierungspräsidium Freiburg angesiedelte Landesbergdirektion der Firma Holcim nur eine bis zum 30. Juni befristete Betriebserlaubnis für die Seilbahn unter Auflagen erteilt, da die Lärmwerte nicht eingehalten wurden. Obwohl das Unternehmen inzwischen verschiedene Lärmminderungsmaßnahmen umgesetzt hat, klagten verschiedene Anwohnerinnen und Anwohner weiterhin über Geräusche, heißt es in der Mitteilung des Freiburger RP. Man stehe in Kontakt mit den Anwohnern, führte Bärbel Schäfer aus, es sei ihr darum gegangen, auch O-Töne zu hören. Die Zusammenkunft mit Betroffenen am Mittwoch sei nichtöffentlich gewesen, um einen geschützten Raum zu schaffen, in dem man alles sagen könne.

 

Engagement der Bürgermeisterin

Ein Auslöser für den Besuch mit den Betroffenen dürfte das Engagement von Dotternhausens Bürgermeisterin Marion Maier gewesen sein. Sie habe ihr gesagt, dass es so nicht gehe, führte die Regierungspräsidentin aus. Bärbel Schäfer hat laut RP-Mitteilung am Nachmittag zunächst eine direkte Anwohnerin der Seilbahn zu Hause besucht, die schon seit Jahrzehnten an der Seilbahntrasse wohnt. Die Regierungspräsidentin zeigte sich dann auch beeindruckt. Nein, sagte sie, sie wolle da nicht leben.

 

Im Anschluss habe sie sich in Begleitung von Anwohnern, Bürgermeisterin Marion Maier und einem Vertreter der Firma Holcim ein Bild von der Situation an den Stützen der Seilbahn gemacht.

 

Messungen im November 2022 hätten zunächst ergeben, dass die Richtwerte eingehalten werden, heißt es seitens des RP. Bei einer Zusammenkunft von Holcim-Vertretern mit Anwohnern Mitte April ist dann aber klar geworden, dass die Betroffenen keine Verbesserung feststellen konnten. Auf Drängen des RP seien bei den Messungen Anfang Mai nochmals die tieffrequenten Geräusche im Außen- und Innenbereich untersucht worden.

 

Regierungspräsidentin Schäfer erklärte dann auch, dass ihre Behörde im Fall der Einhaltung der Richtwerte die Betriebserlaubnis erteilen müsse, da gebe es keinen Ermessensspielraum.

 

Beschwerden der Anwohner werden ernst genommen

„Wir nehmen die Beschwerden aus der Anwohnerschaft sehr ernst. Als Zulassungsbehörde tragen wir die Verantwortung dafür, dass die geltenden Regeln zum Lärmschutz eingehalten werden“, sagte Regierungspräsidentin Schäfer. Ihre Behörde wolle ihr Handeln erklären und transparent machen, heißt es in der Mitteilung des RP. Deshalb sei sie nach Dotternhausen gekommen. „Eine nachhaltige Lösung setzt eine erträgliche Geräuschkulisse für die Anwohnerschaft voraus.“ Unabhängig von der formalen Einhaltung der Richtwerte sei es wichtig, dass die Firma Holcim wie bereits angekündigt weitere technische Maßnahmen zur Lärmminderung prüfe und umsetze. Eine Forderung, der Dieter Schillo nachkommen will. Gerade dem Brummen wolle man auf die Spur kommen – um es dann beseitigen zu können.

 

Leer aus ging am Mittwoch die Bürgerinitiative NUZ um Norbert Majer und Siegfried Rall, die gerne bei den Gesprächen dabei gewesen wäre. Der Verein macht keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen die Seilbahn und setzt sich dafür ein, dass eine neue Anlage gebaut werden soll. Regierungspräsidentin Schäfer wies darauf hin, dass die NUZ alternativ zu den Gesprächen des RP mit den Anliegern einen Termin in der Freiburger Behörde bekommen hat, um dort ihr Anliegen zur Sprache bringen zu können.

Autor: Daniel Seeburger

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Freiburger-Regierungspraesidentin-Barbara-Schaefer-besucht-Seilbahn-Anwohner-in-Dotternhausen-156236.html

Die Holcim-Seilbahn in Dotternhausen sorgt aufgrund des von ihr verursachten Lärms weiter für Ärger bei den Anliegern. Foto: Visel
Die Holcim-Seilbahn in Dotternhausen sorgt aufgrund des von ihr verursachten Lärms weiter für Ärger bei den Anliegern. Foto: Visel

17.05.2023

Holcim-Seilbahn in Dotternhausen

Schäfer: Weitere Auflagen für den Betrieb sind denkbar

Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hat sich mit Anwohnern der Holcim-Seilbahn ausgetauscht. Ihr Fazit: „Die Betriebsgenehmigung muss erteilt werden, wenn die Lärmgrenzwerte eingehalten werden.“ Ansonsten aber drohen weitere Auflagen für deren Betrieb oder gar das Aus für die Seilbahn im Oktober.

„Man hört das Klackern und das Brummen der Seilbahn“, sagte die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, in deren Haus die für die Überwachung von Seilbahnen zuständige Landesbergdirektion angesiedelt ist. Sie hat sich am Mittwoch mit Anwohnern, Holcim und Vertretern der Gemeinde getroffen, eine Anwohnerin zu Hause besucht und sich ein Bild an den Stützen der Seilbahn gemacht.

Das Ganze war nichtöffentlich, damit „die Bürger im geschützten Raum ganz offen sprechen können“. Vertreter des Vereins NUZ hat sie für Montag nach Freiburg eingeladen.

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer (links), hier mit Bürgermeisterin Marion Maier, erläutert den Sachstand bei der Holcim-Seilbahn. Foto: Visel
Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer (links), hier mit Bürgermeisterin Marion Maier, erläutert den Sachstand bei der Holcim-Seilbahn. Foto: Visel

Seit Oktober 2020 ist die neue Materialseilbahn unter Auflagen in Betrieb. Anwohner klagen jedoch weiter über Lärmbelästigungen, obwohl Holcim verschiedene Schutzmaßnahmen umgesetzt hat. Wie Schäfer und Werkleiter Dieter Schillo bei einem Pressegespräch sagten, sollen nun weitere Messungen stattfinden. „Dabei wollen wir den Lärm sichtbar machen, um zu sehen, wo und wie wir etwas tun müssen“, betonte Schillo. Und Schäfer fügte an, dass dies auch jemand anderes als der TÜV Süd machen könne, an dem es in Dotternhausen Kritik gebe.

 

Obwohl Holcim verschiedene Maßnahmen umgesetzt hat, klagen Anwohner weiterhin über starke Geräusche. Messungen im November 2022 hatten zunächst ergeben, dass die Richtwerte eingehalten werden. Auf Drängen des RP hat der TÜV Süd im Auftrag von Holcim Anfang Mai erneut Lärmmessungen der tieffrequenten Geräusche im Außen-und Innenbereich gemacht. Das Gutachten liegt laut Schäfer nun vor, allerdings noch nicht dem RP. Dieses müsse nun ausgewertet werden, auch unter Einbeziehung der Landesanstalt für Umwelt.

 

Entscheidung fällt Ende Oktober

 

Klar sei jedoch: Eine uneingeschränkte Betriebserlaubnis werde erst erteilt, wenn die Richtwerte der Verwaltungsvorschrift zum Lärmschutz (TA Lärm) eingehalten werden. Bislang hat die Landesbergdirektion Holcim nur eine bis 30. Juni befristete Betriebserlaubnis unter Auflagen erteilt (siehe Artikel vom 26.07.2022-schwabo), da die Werte nicht erreicht werden. Sollte dies weiter der Fall sein, seien weitere technische Maßnahmen notwendig. Ende Oktober wird laut Schäfer die endgültige Entscheidung fallen. Nach rund drei Jahren sei die maximale Frist für eine vorläufige Betriebsgenehmigung ausgeschöpft. Dann seien auch Auflagen wie die Einschränkung der Betriebszeit, die derzeit werktags von 7 bis 21.30 Uhr geht, oder eine Reduzierung der Geschwindigkeit der Bahn, die in der Regel mit 5,2 Meter pro Sekunde läuft, denkbar. Sollten auch diese Maßnahmen nichts bringen, werde die Betriebserlaubnis nicht erteilt. Schäfer erklärte aber auch, dass ihre Behörde im Fall der Einhaltung der Richtwerte die Erlaubnis erteilen müsse: „Da gibt es gar keinen Ermessensspielraum.“

Für Schillo wäre die Einstellung des Seilbahnbetriebs oder eine starke Reduzierung ihrer Geschwindigkeit kaum vorstellbar. Denn in der Woche seien 5000 Tonnen Kalkstein nötig, um das Zementwerk am Laufen zu halten. Eine Alternative zur Seilbahn sei derzeit nicht in Sicht.

 

„Lärm darf nicht gesundheitsschädlich sein“

 

„Unser Ziel ist es, dass der Lärm unter den Grenzwerten liegt und nicht gesundheitsschädlich ist“, gab Schäfer zu Protokoll. Allerdings werde es nie so sein, dass man gar nichts hört. „Aber der Lärm muss zumutbar sein.“ Man nehme die Beschwerden der Anwohner sehr ernst. Als Zulassungsbehörde trage man die Verantwortung dafür, dass die geltenden Regeln zum Lärmschutz eingehalten werden. Ihre Behörde wolle ihr Handeln aber transparent machen und erklären. Deshalb sei sie nach Dotternhausen gekommen: „Eine nachhaltige Lösung setzt eine erträgliche Geräuschkulisse voraus.“

Unabhängig von der Einhaltung der Richtwerte sei es wichtig, dass Holcim weitere Maßnahmen zur Lärmminderung umsetze, die Schillo zusagte, wenn man wisse, was noch zu tun sei. Ein Neubau der Seilbahn, wie der Verein NUZ fordert, sei aber nicht möglich. Schillo verhehlte jedoch nicht, dass auch Holcim mit der neuen Seilbahn nicht zufrieden ist.

Autor: Bernd Visel

Quelle: schwabo

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.holcim-seilbahn-in-dotternhausen-schaefer-weitere-auflagen-fuer-den-betrieb-sind-denkbar.04ee4ef7-8755-4458-8e63-005e3916149f.html

 

© Daniel Seeburger
© Daniel Seeburger

16.05.2023

Meinung: Betroffene brauchen Schutz vor Holcim-Seilbahn und nicht vor Öffentlichkeit

Von Daniel Seeburger

 Die Gespräche zur Holcim-Seilbahn mit Anliegern finden hinter verschlossenen Türen statt. Daniel Seeburger findet diese Vorgehensweise höchst unglücklich, schreibt er in seinem Meinungsbeitrag.

 

Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer besucht am Mittwoch Anlieger der Holcim-Seilbahn. Die Gespräche finden hinter verschlossenen Türen statt. Daniel Seeburger findet diese Vorgehensweise höchst unglücklich, schreibt er in seinem Meinungsbeitrag.

 

Die Sache an sich ist gut: Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer besucht am Mittwoch Dotternhausen und trifft sich mit Anliegern der Holcim-Seilbahn. Aber damit hören die positiven Bewertungen auch schon auf. Denn die Gespräche finden hinter verschlossener Tür statt.

 

Lesen Sie dazu: Seilbahn in Dotternhausen: Kritik an mangelnder Transparenz bei Besuch der Regierungspräsidentin (ZAK+)

 

Um die Anwohner zu schützen, heißt es seitens des RP. Es handle sich um Privatleute, die nicht unbedingt ein Interesse daran haben, sich in der Zeitung wiederzufinden.

 

Betroffene werden unterschätzt

Die Freiburger Behörde unterschätzt offensichtlich die Betroffenen, die seit über zwei Jahren von einer Seilbahn malträtiert werden, die permanent rumpelt und knarrt. Einer Seilbahn, die den Anwohnern den letzten Nerv raubt. Anlieger, die sich von der alten Seilbahn nie gestört fühlten, sind sauer, weil das, was ihnen versprochen wurde, nicht umgesetzt wird.

 

Der TÜV Süd hat im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens 2019 einer neuen Seilbahn attestiert, um bis zu 6 Dezibel leiser zu sein, als die alte. Da hat sich der TÜV aber so richtig verschätzt. Mit der Folge, dass er nun die aktuellen Messungen machen darf, die letztendlich für eine unbefristete Betriebsgenehmigung wichtig sind.

 

Keinesfalls nur Behördenfrust

Pardon, aber wenn man hier hellhörig wird, hat das nichts mit Behördenfrust zu tun. Und dass man da seitens der Anwohner auch mal das böse Wort „Gefälligkeitsgutachten“ hört, ist verständlich. Dass man nun die Öffentlichkeit zum Schutz der Anlieger von Gesprächen fernhalten will, ist eine absolute Frechheit. Erstens ist die Seilbahn-Fehlplanung nicht nur ein Thema für die Anlieger, sondern längst schon für die Allgemeinheit, weil sie ein Problem der ganzen Gemeinde ist. Zweitens sollten die Betroffenen von den Behörden nicht vor der Öffentlichkeit geschützt werden, sondern endlich vor einer seit über zwei Jahren nervtötenden Seilbahn.

Autor: Daniel Seeburger

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Meinung-Betroffene-brauchen-Schutz-vor-Holcim-Seilbahn-und-nicht-vor-Oeffentlichkeit-156208.html

Die Lärmschutzmaßnahmen an der Seilbahn haben jetzt den gewünschten Erfolg – oder vielleicht doch nicht?     © Daniel Seeburger
Die Lärmschutzmaßnahmen an der Seilbahn haben jetzt den gewünschten Erfolg – oder vielleicht doch nicht? © Daniel Seeburger

16.05.2023

Seilbahn in Dotternhausen: Kritik an mangelnder Transparenz bei Besuch der Regierungspräsidentin

Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer besucht am Mittwoch die Anwohner der Materialseilbahn von Holcim in Dotternhausen. Rund 60 Anlieger sind angeschrieben worden. Medien und andere Interessierte bleiben außen vor, die Gespräche sind nichtöffentlich. Das stößt nicht nur auf Zustimmung.

 

Die Argumentation der Freiburger Behörde ist für zahlreiche Anwohner schwer nachvollziehbar. Der Termin finde „zum Schutz der Anwohner nichtöffentlich statt - schließlich geht es da um Belange von Privatleuten, die nicht unbedingt ein Interesse daran haben, sich damit in der Zeitung wiederzufinden“, heißt es seitens der Pressestelle des Regierungspräsidiums auf Anfrage des ZOLLERN-ALB-KURIERS.

 

Die Infoveranstaltungen zur Materialseilbahn, die in der Vergangenheit in regelmäßigen Abständen von der Firma Holcim, der Betreiberin der Anlage, durchgeführt worden waren, waren öffentlich – und zwar direkt bei Ständer 7, bei der alten Ideal-Fabrik.

 

Lesen Sie dazu auch den Meinungsbeitrag: Betroffene brauchen Schutz vor Holcim-Seilbahn und nicht vor Öffentlichkeit (ZAK+)

 

Immer wieder haben sich in den vergangenen Monaten Anlieger beim ZOLLERN-ALB-KURIER gemeldet und auf ihre Situation aufmerksam gemacht. Einer der Anwohner erklärt dann auch im Gespräch mit unserer Zeitung, dass das eigentliche Ziel eine „absolute Transparenz“ sei.

 

Es sei positiv, dass die Regierungspräsidentin überhaupt nach Dotternhausen kommt und sich den Fragen der Seilbahn-Anlieger stellt, erklärt der Anlieger. Aber er verweist auch auf Unstimmigkeiten bei den Einladungen. So seien beispielsweise Anlieger, die nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zur Seilbahn leben, nicht eingeladen worden, die auf die Info-Veranstaltungen von Holcim noch schriftlich aufmerksam gemacht worden waren.

 

Der Cut wurde offensichtlich an der Johann-Sebastian-Bach-Straße gemacht, die senkrecht auf die Wasenstraße zuläuft. Die Bewohner des nordöstlichen Teil der Wasenstraße erhielten aktuell keine Einladung, die des südwestlichen Teils dürfen zur nichtöffentlichen Veranstaltung kommen. Genau so wie die Anlieger der Haydnstraße und von Teilen der Plettenbergstraße.

 

Einladung sehr kurzfristig

Auch die kurzfristige Einladung stört einige Anlieger. So habe man diese erst am 11. oder 12. Mai in den Briefkästen gefunden – und das für einen Termin, an dem einige Betroffene wegen des Brückentags im Urlaub sein könnten. „Alles ist schief gelaufen bei dieser Sache“, führt dann auch ein Betroffener aus.

 

Die Zeit für Holcim drängt – und damit auch für die Genehmigungsbehörde, dem Regierungspräsidium Freiburg, das in diesem speziellen Fall für die Erteilung von Betriebserlaubnissen für den Bergbau zuständig ist. Denn die Lärmbelastung darf bestimmte Grenzwerte, die in der TA Luft vorgeschrieben sind, nicht überschreiten. Die Materialseilbahn von Holcim hat in den letzten zwei Jahren lediglich drei vorläufige, befristete Betriebsgenehmigungen bekommen. Nun geht es um die unbefristete Betriebsgenehmigung. Und ohne Betriebserlaubnis muss die Seilbahn den Betrieb einstellen. Die Frist läuft zum 30. Juni ab.

 

Messwerte nun unter den Grenzwerten?

In einer Infoveranstaltungen vor einigen Wochen hat Holcim den Anliegern entsprechende Messwerte vorgelegt, die nun unter den zulässigen Grenzwerten liegen sollen. Allein die Anwohner haben von den Verbesserungen nicht viel mitbekommen und wiesen bei der Veranstaltung auch darauf hin.

 

Gemessen wird die Lautstärke vom TÜV Süd Industrie Service GmbH, eine nach §29b Bundesimmissionsschutzgesetz anerkannte Messstelle. Auch gegen den TÜV richtet sich die Kritik der Anwohner. Bei einem Erörterungstermin im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens im Juni 2019 hieß es, dass die Schallimmissionsprognose des TÜV Süd die Sorgen der Anlieger zerstreue. „Selbst konservativ mit Puffer gerechnet bleibt die neue Bahn sechs Dezibel unter den Grenzwerten“, urteilte damals die Gutachterin.

 

Zweifel am TÜV Süd

Dass gerade der TÜV Süd, der sich offensichtlich bei der Schallimmissionsprognose verrechnet hat, die dann mit in den Planfeststellungsbeschluss mit einfloss, nun wieder die Lärmmessungen macht, die für die unbefristete Betriebsgenehmigung notwendig sind, sorgt für Kopfschütteln bei den Betroffenen. Der TÜV sei beim Planfeststellungsverfahren mit seiner Prognose um 6 bis 7 Dezibel daneben gelegen, so die Kritik der Anwohner, trotzdem sei ihm nun wieder die Lärmmessungen anvertraut worden. „Das mit der Seilbahn ist total fehlgelaufen“, sagt dann auch ein Anlieger.

Futuristisches Design: Stütze 7 wurde eingehaust und gedämmt. Jetzt redet die Freiburger Regierungspräsidentin mit den Anliegern. © Daniel Seeburger
Futuristisches Design: Stütze 7 wurde eingehaust und gedämmt. Jetzt redet die Freiburger Regierungspräsidentin mit den Anliegern. © Daniel Seeburger

15.05.2023

Regierungspräsidentin spricht mit Dotternhausener Seilbahnanwohnern – hinter verschlossenen Türen

Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer kommt am Mittwoch, 17. Mai, nach Dotternhausen. Sie redet mit den Anwohnern der Materialseilbahn von Holcim – hinter verschlossenen Türen.

 

Seit Oktober 2020 ist die neue Materialseilbahn der Holcim GmbH Dotternhausen unter Auflagen in Betrieb. Verschiedene Anwohnerinnen und Anwohner klagten über Lärm, obwohl das Unternehmen inzwischen verschiedene Lärmminderungsmaßnahmen umgesetzt habe, heißt es in einer Pressemitteilung der Freiburger Behörde. Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, in deren Haus die landesweit für die Überwachung von Seilbahnen zuständige Landesbergdirektion angesiedelt ist, wolle sich vor Ort ein Bild machen.

 

Rücksicht auf die Anwohner

Bei einem Treffen vor Ort werde sie sich mit Anwohnern sowie Vertretern der Gemeinde und der Firma Holcim austauschen. Die Öffentlichkeit, also auch die Vertreter der Presse, sind allerdings ausgeschlossen. Mit Rücksicht auf die Anwohner werde der Termin nicht öffentlich stattfinden, führt die Pressestelle des Regierungspräsidiums Freiburg aus. Dafür bitte man um Verständnis. Für Fragen von Vertreterinnen und Vertretern der Medien stehe die Regierungspräsidentin dann im Anschluss an die nichtöffentliche Veranstaltung bei einem Pressegespräch zur Verfügung.

 

Befristete Betriebserlaubnis läuft ab

Die Landesbergdirektion im RP Freiburg hat Holcim aufgrund der überhöhten Lärmwerte bislang nur eine bis zum 30. Juni befristete Betriebserlaubnis erteilt. Eine unbefristete Erlaubnis kann erst erteilt werden, wenn die Lärmrichtwerte erfüllt werden. Zu dem Termin mit der Regierungspräsidentin hat das RP in Absprache mit der Gemeinde rund 60 Haushalte aus den Straßen in direkter Nachbarschaft der Seilbahn eingeladen. Auch Bürgermeisterin Marion Maier wird an dem Treffen teilnehmen.

In einem Treffen mit Anwohnern haben Vertreter von Holcim vor wenigen Wochen darauf aufmerksam gemacht, dass die Lärmgrenzwerte nun eingehalten würden. Die Nachbarn der Seilbahn stimmen dieser Sicht der Dinge allerdings nicht grundsätzlich zu. Auch zu dieser Veranstaltung wurde die Öffentlichkeit nicht eingeladen.

Autor: Daniel Seeburger

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Regierungspraesidentin-spricht-mit-Dotternhausener-Seilbahnanwohnern-hinter-verschlossenen-Tueren-156199.html

 

Die Dämmmaßnahmen an den Ständern fallen nicht zur Zufriedenheit aller Anwohner aus.   © Daniel Seeburger
Die Dämmmaßnahmen an den Ständern fallen nicht zur Zufriedenheit aller Anwohner aus. © Daniel Seeburger

20.04.2023

 

Seilbahn in Dotternhausen erfüllt offensichtlich Lärmvorgaben: Anwohner sind nicht überzeugt

 von Daniel Seeburger

 

Die Seilbahn von Holcim zum Plettenberg erfüllt nach Unternehmensangaben nun alle Voraussetzungen, um eine unbefristete Betriebsgenehmigung zu erhalten. Die Anwohner sehen die Sache etwas differenzierter. Sie sind nicht durchgehend zufrieden mit der Lärmreduzierung.

 

Am vergangenen Montag lud Holcim die Anwohner zu einem Gespräch an die Seilbahn ein – und die waren zahlreich erschienen. Unter anderem Holcim-Werksleiter Dieter Schillo erläuterte dabei die Verbesserungen, die es in den vergangenen Wochen gegeben hat. Die Anlieger wurden mittels eines Schreiben eingeladen. Dort skizzierten Schillo und der Leiter Gewinnungsbetriebe im Zementwerk Dr. Rudolf Suppes die neue Lage.

 

In den vergangenen Monaten habe sich einiges getan, heißt es in dem Schreiben, das unserer Zeitung vorliegt. Es sei gelungen, „die Seilbahn um einiges zu verbessern“. Der Erfolg sei messbar. Beispielsweise wirkten sich der Umbau der Loren sowie die Dämmmatte der Stützen positiv aus. „Die jüngsten TÜV-Messungen zeigen, dass mit den verschiedensten Maßnahmen deutliche Fortschritte gemacht worden sind und die Seilbahn nun die TÜV-Vorgaben erfüllt.“ Natürlich interessiere es sie, wie die Anwohner die verbesserte Situation wahrnehmen, heißt es in dem Schreiben.

 

Thema im Gemeinderat

Wohl nicht ganz so optimistisch wie die Verantwortlichen des Unternehmens, war in der Dotternhausener Gemeinderatssitzung am Mittwoch zu hören. Einige der Gemeinderäte hatten sich zu dem Treffen gesellt und zeigten sich skeptisch mit den Ergebnissen. Die Messwerte seien wohl knapp erfüllt, erklärte Gemeinderat Wolfgang Wochner, der selbst Anwohner ist. „Für uns hat sich aber nicht viel verändert“, führte er aus. „Das Brummen ist nach wie vor vorhanden, die Situation ist nicht so, wie man es sich wünschen würde“, so Wochner. Wenn aber die Anwohner nicht zufrieden sind, könne es die Gemeinde auch nicht sein.

 

Elisabeth Menholz wies darauf hin, dass Werksleiter Schillo wohl selbst nicht zufrieden sei mit der Situation und er mit den Verbesserungen weiter machen wolle. „Wir müssen ihn beim Wort nehmen und im Dialog mit Holcim bleiben.“ Der Werksleiter müsse zu seinem Wort stehen.

 

Keine verminderte Lautstärke

Wolfgang Wochner wies auf die Situation im Planfeststellungsverfahren für die neue Seilbahn hin. Wenn ein Gutachten die jetzige Situation skizziert hätte, wäre Wochners Ansicht nach das Planfeststellungsverfahren nie durchgegangen. Ursprünglich habe es geheißen, dass die Lautstärke um 7 Dezibel zurückgehe, jetzt sei die Anlage aber noch lauter als zuvor. Er wies auf die Wertminderung der Grundstücke wegen des Lärms hin. „Es gehört eine gerechte Lösung her“, forderte Wochner, „denn jeder sollte ein Interesse daran haben, dass die Angelegenheit gut gelöst wird.“ „Holcim geht immer an die äußersten Grenzen, aber es geht um das Gemeinwohl und um Gerechtigkeit“, führte der stellvertretende Bürgermeister aus.

 

„Wenn die Menschen krank werden, bringen Entschädigungen nichts“, führte Elisabeth Menholz aus.

 

Die Frage nach dem Seilbahnvertrag

Es trete nun das ein, was er befürchtet habe, erklärte Karl Haller. Die Grenzwerte seien knapp unterschritten, die Betriebsgenehmigung könne erteilt werden. Man müsse Werksleiter Schillo festnageln, dass mehr gemacht werde, weil die Anlieger nicht zufrieden sind. Er wies darauf hin, dass es ursprünglich geheißen habe, dass die Seilbahn mit einer maximalen Geschwindigkeit von 4,8 m/s arbeite und nicht schneller. Er sei überrascht gewesen, dass die Messungen mit 5,2 m/s gemacht worden seien, führte Wolfgang Wochner aus. Die Gemeinde habe einen Seilbahnvertrag. Und wenn dieser nicht eingehalten werde wie vereinbart, könne man diesen Vertrag auch kündigen, so Wochner.

 

Georg von Cotta forderte ein erneutes Gutachten zu einem festgesetzten Termin. Ein Ehrenwort seitens Holcim sei eine feine Sache, ein Gutachten allerdings eine objektive Sache, so der Gemeinderat.

Autor: Daniel Seeburger

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Seilbahn-in-Dotternhausen-erfuellt-offensichtlich-Laermvorgaben-Anwohner-sind-nicht-ueberzeugt-155758.html

 

Futuristisches Design: Stütze 7 wurde eingehaust und gedämmt. Trotzdem werden die Vorgaben der TA Lärm nicht eingehalten.  © Daniel Seeburger
Futuristisches Design: Stütze 7 wurde eingehaust und gedämmt. Trotzdem werden die Vorgaben der TA Lärm nicht eingehalten. © Daniel Seeburger

07.10.2022

Der Frust der Anlieger wird größer: Holcim-Seilbahn in Dotternhausen ist immer noch zu laut

Von Daniel Seeburger

 

Bis zum 30. Juni 2023 ist die Betriebserlaubnis für die neue Materialseilbahn von Holcim im vergangenen Juli vom Regierungspräsidium Freiburg befristet worden. Was aber geschieht, wenn die befristete Betriebserlaubnis nicht in eine unbefristete übergeht, weil die Anlage immer noch nicht den Richtlinien der TA Lärm entspricht? Wir haben nachgefragt.

 

Seit November 2020 erhält Holcim für seine Materialseilbahn auf den Plettenberg eine befristete Betriebserlaubnis. Letztmals im Juli dieses Jahres bis zum 30. Juni 2023. Das Problem: Die Anlage ist zu laut. Und zwar auch nach monatelangen Anstrengungen, das permanente Klackern und Wummern abzustellen. Durchgeführt werden die Lärmmessungen laut Angaben des Regierungspräsidiums Freiburg, das in diesem speziellen Fall für die Erteilung von Betriebserlaubnissen für den Bergbau zuständig ist, vom TÜV Süd Industrie Service GmbH. Und zwar von der Niederlassung Stuttgart, Abteilung Geräusche und Erschütterungen. Das sei eine nach §29b Bundesimmissionsschutzgesetz anerkannte Messstelle, heißt es seitens der Behörde.


Der TÜV allerdings hat in seinen aktuellen Messungen festgestellt, dass die Lautstärke noch um maximal 3 dB vom notwendigen Sollwert entfernt ist. Auch das bestätigt das RP Freiburg. Gemessen werde nicht in regelmäßigen zeitlichen Abständen, sondern je nach Erfordernis. Holcim sei verpflichtet, Lärmmessungen als Nachweis der aktuellen Lärmbelastung durchzuführen, verlautet es aus der Freiburger Behörde. Dazu beauftrage der Dotternhausener Zementproduzent die anerkannte Messstelle und vereinbare auch die Termine. Unangemeldete Messungen gibt es demnach nicht.


Keine unangemeldete Messungen

Allzu viel Zeit hat Holcim nicht mehr, die Materialseilbahn so anzupassen, dass die Erfordernisse der TA Lärm erfüllt werden. Denn es kann nicht immer wieder eine befristete Betriebserlaubnis erteilt werden. Nach maximal drei Jahren sei Schluss, bestätigt das RP Freiburg. Und das wäre Ende Oktober 2023. Was aber passiert, wenn auch dann die Voraussetzungen für eine endgültige Betriebserlaubnis nicht erfüllt werden können? Die Antwort des Regierungspräsidiums ist deutlich. Dann könne eine endgültige Betriebserlaubnis nicht erteilt werden. „Aufgrund von Einschränkungen im Betrieb werden die Lärmwerte gegenwärtig jedoch eingehalten“, schreibt die Behörde. „die Einschränkungen können nur fallen, wenn Holcim nachweist, dass die Lärmwerte dauerhaft eingehalten werden.“
Das Statement des RP zeigt die ganze Problematik auf. Denn im Augenblick läuft die Materialseilbahn mit Auflagen. So darf beispielsweise erst um 7 Uhr mit dem Betrieb begonnen werden. Zwischenzeitlich seien von der Firma technische Umbaumaßnahmen insbesondere zur Lärmminderung vorgenommen worden, hieß es im Juli aus der Freiburger Behörde. Dazu gehört offensichtlich auch das Fahren mit reduzierter Geschwindigkeit. Trotz großer Bemühungen um die Verminderung von Lärm, sei man jedoch noch nicht ganz am Ziel, kommt aus der Behörde.
Gebaut wurde die neue Seilbahn mit dem Versprechen, dass sie die sicherste sei, die es derzeit auf dem Markt gibt. Holcim könne die Förderkapazität von 300 Tonnen pro Stunde auf 450 steigern, wurde vor dem Bau erklärt. Daraus ergebe sich eine kürzere Laufzeit der Bahn, was die Laufzeiten an Feiertagen und an Wochenenden verkürzen soll. Genehmigt sind acht Stunden täglich zwischen 6 und 22 Uhr. Nachprüfen lassen sich die aktuellen Fahrzeiten schlecht, weil die Anlage immer wieder gestoppt wird.


Das Hoffen hat ein Ende

Vor allem Stütze 7, die direkt neben den Häusern an der Haydn-, Plettenberg- und Wasenstraße liegt, brummt und scheppert. Die Anwohner beschwerten sich über den zunehmenden Lärm, die Genehmigungsbehörde versagte bereits vier Mal die endgültige Betriebserlaubnis und Holcim versprach Abhilfe. Stütze 7 wurde mit einer großen Konstruktion eingehaust und mit schalldämpfenden Matten angebracht – mit fraglichem Erfolg.
Eine endgültige Erlaubnis könne aber nur dann erteilt werden, wenn alle Anforderungen aus dem Landesseilbahngesetz erfüllt seien, teilt das RP Freiburg mit und verweist auf die Nebenbestimmungen des Planfeststellungsbeschlusses, die erfüllt werden müssen. Hier wird die Sache dann kompliziert. Denn für den Planfeststellungsbeschluss zeichnet das Regierungspräsidium Tübingen verantwortlich. Von dort heißt es, dass Holcim das Einhalten der Grenzwerte für die während des Betriebs der Seilbahn auftretenden Geräusche entsprechend der TA Lärm durch Messungen nachzuweisen habe. Holcim habe zwischenzeitlich Maßnahmen zur Immissionsreduktion ergriffen. Noch im Herbst sollen Nachweismessungen erfolgen. „Nach den aktuellen Erkenntnissen spricht bislang nichts dagegen, dass die Grenzwerte mit den weiteren Maßnahmen erreicht werden“, heißt es aus der Pressestelle der Tübinger Behörde.


Zwei Behörden – eine Seilbahn
„Die Planfeststellungsbehörde ist hier nur insoweit involviert, als dass die oben genannten Nebenbestimmung des Beschlusses eingehalten wird. Für die Frage der Erteilung einer befristeten oder dauerhaften Betriebserlaubnis ist das Regierungspräsidium Freiburg zuständig“, schreibt das Regierungspräsidium Tübingen und unterstreicht damit die Problematik, die man nicht nur bei den Anwohnern sieht. Denn das beim RP Freiburg angesiedelte Landesbergamt ist für den Betrieb von Seilbahnen zuständig, das RP Tübingen für den Planfeststellungsbeschluss. Zwei Behörden für eine Seilbahn – da wird es kompliziert.
Das RP Freiburg sei in direktem Kontakt mit den Anwohnern, verlautet es aus der Behörde. „Das ist total übertrieben, reger Austausch ist etwas anderes“, erklärt Wolfgang Wochner, stellvertretender Bürgermeister von Dotternhausen und direkter Anlieger. Wenn etwas käme, dann seien es lediglich Vertröstungen von Holcim. Die Seilbahn sei keineswegs leiser geworden in den vergangenen Monaten. Das bestätigten ihm eine große Anzahl der Dotternhausener, deren Haus oder Wohnung unmittelbar neben der Seilbahn liegt. Wenn Holcim ein lautes Geräusch eliminiert habe, tauche meistens ein neues Geräusch auf. „Alle hier haben die Schnauze voll und sind frustriert“, sagt Wochner.


Symptome mildern anstatt Ursachen bekämpfen
Seiner Ansicht nach werde versucht, die Symptome zu mildern, anstatt die Ursachen zu bekämpfen. Und die sieht Wolfgang Wochner beispielsweise in den Fundamenten, die noch von der Vorgängerseilbahn stammen. Hätte man die Fundamente aber neu vergossen, wäre es kein Umbau, sondern ein Neubau gewesen. Und dafür wäre eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig gewesen. Das, da ist sich Wochner sicher, habe Holcim vermeiden wollen. „Man wird vertröstet“, führt er aus und ist sich sicher: „Die alte Seilbahn war lange nicht so problematisch wie die neue.“


Systemrelevant wegen Stuttgart 21?
Ein Punkt, den man immer wieder hinter vorgehaltener Hand hört, ist eine mögliche Systemrelevanz von Holcim. Denn ein Teil des Zements, den man für das Großprojekt Stuttgart 21 benötigt, kommt aus Dotternhausen. Holcim hat aufgrund der hohen Produktionsmenge auf der Baustelle sogar eine mobile Betonmischanlage errichtet.
Schließlich gibt es aber doch die Möglichkeit, dass das RP Freiburg die unbefristete Betriebserlaubnis ab November 2023 versagt. Dann heißt das aber noch lange nicht, dass die Seilbahn dann stillstehen würde. „Gegen Verwaltungsakte können grundsätzlich Rechtsmittel eingelegt werden. Im Falle einer Nichterteilung einer Betriebserlaubnis kann Klage beim Verwaltungsgericht Sigmaringen gegen die Entscheidung des RP Freiburg erhoben werden“, heißt es aus dem RP Freiburg. Und die Mühlen der Justiz mahlen langsam, vor allem wenn es durch mehrere Instanzen ginge.

Autor:  Daniel Seeburger

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Der-Frust-der-Anlieger-wird-groesser-Holcim-Seilbahn-in-Dotternhausen-ist-immer-noch-zu-laut-152696.html

 

Für die Holcim-Seilbahn gilt weiter eine befristete Betriebserlaubnis. Foto: Visel
Für die Holcim-Seilbahn gilt weiter eine befristete Betriebserlaubnis. Foto: Visel

26.07.2022

Betriebserlaubnis für Seilbahn ist bis 30. Juni 2023 befristet
Holcim - RP Freiburg schränkt auch morgendlichen Betrieb ein

Dotternhausen  Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) schränkt den morgendlichen Betrieb der Holcim-Seilbahn in Dotternhausen ein. Die Firma erhält weiterhin nur eine befristete Betriebserlaubnis.

 

Die am RP angesiedelte Landesbergdirektion hat Holcim erneut nur eine vorläufige Betriebserlaubnis erteilt – diesmal bis zum 30. Juni 2023. Zum Schutz der Nachbarschaft wurde angeordnet, dass die Betriebszeit der Seilbahn zwischen 6 und 7 Uhr eingeschränkt und die Fahrgeschwindigkeit reduziert werden muss. Ab 6 Uhr dürfen bis auf Weiteres nur Dienstfahrten durchgeführt werden, die mit einer langsamen Geschwindigkeit gefahren werden.


Erst wenn durch erneute Lärmmessungen nachgewiesen wird, dass die Anlage auch bei der ursprünglich beantragten Fahrgeschwindigkeit und Betriebszeit die Lärmrichtwerte erfüllt, entfallen diese Beschränkungen. Aufgrund der Entwicklungen ist die Behörde zuversichtlich, dass die notwendigen technischen Verbesserungen bald erreicht werden.


Die Landesbergdirektion hatte Holcim eine bis zum 31. Juli befristete vorläufige Betriebserlaubnis erteilt. Eine endgültige Betriebserlaubnis kommt nach derzeitiger Einschätzung des RP erst in Betracht, wenn alle Nachbesserungen der Anlage mit Erfolg durchgeführt wurden. Zwischenzeitlich sind an der neuen Seilbahn vom Plettenberg zum Zementwerk in Dotternhausen technische
Umbaumaßnahmen insbesondere zur Lärmminderung vorgenommen worden.


Trotz großer Bemühungen um die Verminderung von Lärm, sei man jedoch noch nicht am Ziel, heißt es aus dem RP. Die Lärmschutz-maßnahmen zeigten zwar Entlastungen der Nachbarschaft, die Lärmmessungen des TÜV hätten jedoch noch Überschreitungen der Lärmrichtwerte ergeben. Die Voraussetzungen für die endgültige Betriebserlaubnis der neuen Seilbahn lägen daher noch nicht vor.

Autor:  Pressemitteilung

Quelle: schwabo
https://zeitung.schwarzwaelder-bote.de/webreaderv3/index.html#/850368/4

 

Die Lärmschutzmaßnahmen an der Seilbahn haben noch nicht den gewünschten Erfolg.   © Daniel Seeburger
Die Lärmschutzmaßnahmen an der Seilbahn haben noch nicht den gewünschten Erfolg. © Daniel Seeburger

26.07.2022

Holcim-Seilbahn in Dotternhausen: Betriebserlaubnis weiter nur befristet – und mit Auflagen

Wie das Regierungspräsidium Freiburg (RP) mitgeteilt hat, darf der Betrieb der Holcim-Seilbahn in Dotternhausen fortgesetzt werden. Die am RP angesiedelte Landesbergdirektion hat der Firma nochmalig eine vorläufige Betriebserlaubnis bis zum 30. Juni 2023 erteilt. Allerdings mit einigen Auflagen.

Zum Schutz der Nachbarschaft hat das RP angeordnet, dass die Betriebszeit der Seilbahn zwischen 6 und 7 Uhr morgens eingeschränkt und die Fahrgeschwindigkeit reduziert werden muss. Ab 6 Uhr dürfen bis auf Weiteres nur so genannte Dienstfahrten durchgeführt werden, die mit einer sehr langsamen Geschwindigkeit gefahren werden. Erst wenn durch erneute Lärmmessungen nachgewiesen wird, dass die Anlage auch bei der ursprünglich beantragten Fahrgeschwindigkeit und Betriebszeit die Lärmrichtwerte erfüllt, entfallen diese Beschränkungen, so das RP.

Aufgrund der bisherigen Entwicklungen sei die Behörde zuversichtlich, dass die notwendigen technischen Verbesserungen bald erreicht werden. Die Landesbergdirektion, die landesweit für die Aufsicht von Seilbahnen zuständig ist, hatte der Firma Holcim zuletzt eine bis zum 31. Juli befristete vorläufige Betriebserlaubnis erteilt.

Noch nicht am Ziel

Eine endgültige Betriebserlaubnis kommt nach derzeitiger Einschätzung des RP erst in Betracht, wenn alle Nachbesserungen der Anlage mit Erfolg durchgeführt wurden. Zwischenzeitlich sind an der neuen Seilbahn vom Plettenberg zum Zementwerk in Dotternhausen von der Firma technische Umbaumaßnahmen insbesondere zur Lärmminderung vorgenommen worden. Trotz großer Bemühungen um die Verminderung von Lärm, sei man jedoch noch nicht ganz am Ziel, heißt es aus dem RP.

Die bisher vorgenommenen Lärmschutzmaßnahmen zeigten zwar bereits Entlastungen der Nachbarschaft. Die begleitenden Lärmmessungen des TÜV haben jedoch noch Überschreitungen der Lärmrichtwerte ergeben. Die Voraussetzungen für die endgültige Betriebserlaubnis der neuen Seilbahn liegen daher weiterhin nicht vor, so das RP.

Autor:  Pressemitteilung

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Holcim-Seilbahn-in-Dotternhausen-Betriebserlaubnis-weiter-nur-befristet-und-mit-Auflagen-151692.html

Foto: Bernd Visel, schwabo
Foto: Bernd Visel, schwabo

10.03.2022

Seilbahn-Stütze wird eingehaust
An der Stütze 7 der neuen Holcim-Seilbahn in Dotternhausen wird kräftig gearbeitet. Erstellt wird der Stahlbau für die Einhausung der Stütze. Dadurch sollen die Lärmemissionen durch die Seilbahn in diesem Bereich verringert werden. Diese Arbeiten finden im Zeitraum der Jahresrevision des Zementwerks statt. Nach der Wiederaufnahme der Produktion im April sind die abschließenden Lärmmessungen mit dem TÜV vorgesehen. Diese werden laut Holcim belegen, wie sich die Minderungsmaßnahmen auf die Geräuschkulisse auswirken.

 

Autor:  Bernd Visel

Quelle: schwabo

https://zeitung.schwarzwaelder-bote.de/webreader-v3/index.html#/819698/14

Der Verein NUZ fordert für die Holcim-Seilbahn weitere Gutachten und Nachprüfungen, etwa hinsichtlich der Statik. Foto: Visel
Der Verein NUZ fordert für die Holcim-Seilbahn weitere Gutachten und Nachprüfungen, etwa hinsichtlich der Statik. Foto: Visel

10.02.2022

NUZ: »Statik der gesamten Anlage prüfen«
Holcim - Norbert Majer fordert »neutrale Gutachter« für die Plettenberg-Seilbahn / Akteneinsicht beim RP Freiburg beantragt

Der Verein Natur- und Umweltschutz Zollernalb (NUZ) kritisiert die befristete Genehmigung für die Holcim-Seilbahn durch das Regierungspräsidium Freiburg und fordert eine neue Statikprüfung für die ganze Anlage sowie eine vollständige Akteneinsicht.


Dotternhausen In einem offenen Brief an die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer kritisiert der NUZ-Vorsitzende Norbert Majer das Genehmigungsverfahren für die Plettenberg-Seilbahn. Er spricht von »Klüngel« und moniert, dass Unterlagen wie Gutachten der Firma Rotec und des TÜV nur teils geschwärzt zur Verfügung gestellt wurden. Er fordert die vollständige Einsicht in die Akten.

   

Weiter wird das RP aufgefordert, die vorläufige Betriebsgenehmigung, die bis 31. Juli gilt, mit Antrag, Begründung und Rechtsmittelbelehrung dem Verein »innerhalb der nächsten sieben Tage« zukommen zu lassen. Mehr als 50 Menschen hätten Widersprüche und Bedenken zum Verfahren vorgebracht.

 

Angesichts der vorliegenden Gutachten, insbesondere zum Lärmschutz, spricht sich die NUZ für »weitere unabhängige Gutachten« aus. »Es kann nicht sein, dass Holcim als Betreiber wieder ein Gutachten beibringt, das die Lärmbelastung knapp unter dem angeblich höchst zulässigen Wert ausweist und die Emissionen weit weg von den Lärmquellen misst.«

 

Hingewiesen wird darauf, dass sich die Seilbahn öfter für zehn bis 15 Minuten ruckartig selbst abstelle, was sich wohl auf die technischen Einrichtungen auswirke. Der Materialverschleiß, so Majer, sei gewaltig – etwa bei den Laufgummis der Rollen. Moniert wird auch, dass die Seilbahn bis zu 16 Stunden am Tag laufe, was für die Anlieger »unzumutbare« Beeinträchtigungen
mit sich bringe.

 

Trotz der bisherigen Maßnahmen durch Holcim seien keine Verbesserungen zu erkennen. »Eine solche Anlage darf nicht abgenommen werden.« So wird vor weiteren Betriebsgenehmigungen eine Nachprüfung der gesamten Seilbahnkonstruktion durch einen neutralen Statiker gefordert. Zu prüfen sei, ob die mit Kies gefüllten Masten noch die Standfestigkeit und Betriebssicherheit der Anlage gewährleisten könnten. Lärm und Hochfrequenzschwingungen gingen nicht nur von den Stützen 6, 7 und 8 aus, auch die Stützen 5 und 4 wirkten auf das angrenzende allgemeine Wohngebiet ein.

 

Zudem müsse der tägliche Betrieb auf maximal neun Stunden ohne Wochenend-Ausnahmegenehmigungen, so wie im Planfeststellungsverfahren zugesagt, beschränkt werden.

Der NUZ geht es aber nicht nur um die Seilbahn, sondern auch um die Emissionen des Zementwerks. So hat der NUZ-Vorsitzende Siegfried Rall gegen den Einsatz von Altglas geklagt. Die dritte Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht soll am Mittwoch, 23. März, ab 9 Uhr in der Stadthalle in Sigmaringen stattfinden.

Autor:  Bernd Visel

Quelle: schwabo
https://zeitung.schwarzwaelder-bote.de/webreader-v3/index.html#/813696/13

Die Bauarbeiten an Ständer 7 sind in vollem Gange   --  Foto: Privat
Die Bauarbeiten an Ständer 7 sind in vollem Gange -- Foto: Privat

08.02.2022

Betrieb der Holcim-Seilbahn darf weiter nur befristet fortgesetzt werden
Umwelt Die Landesbergdirektion Freiburg genehmigt den Betrieb in Dotternhausen lediglich bis zum 31. Juli. Der Zementproduzent versucht derweil, die Lage an den Ständern zu verbessern.
Wie das Regierungspräsidium Freiburg (RP) mitgeteilt hat, darf der Betrieb der Holcim-Seilbahn in Dotternhausen weiterhin nur befristet fortgesetzt werden. Die am RP angesiedelte Landesbergdirektion hat der Firma eine vorläufige Betriebserlaubnis bis zum 31. Juli erteilt. Derweil arbeitet das Unternehmen weiter an einer Verbesserung der Situation.
Die Landesbergdirektion, die landesweit für die Überwachung von Seilbahnen zuständig ist, hatte der Firma Holcim bereits Anfang November eine vorläufige Betriebserlaubnis bis zum 7. Februar erteilt.
Als Voraussetzung für einen Weiterbetrieb der neuen Seilbahn vom Plettenberg zum Zementwerk in Dotternhausen musste die Firma insbesondere Nachweise über erfolgversprechende Lärmminderungsmaßnahmen erbringen. Trotz großer Bemühungen um die Verminderung von Lärm, sei man noch nicht am Ziel, heißt es aus dem Regierungspräsidium


Holcim legt Zeitplan vor
Für weitere Lärmschutzmaßnahmen habe die Firma einen Zeitplan vorgelegt und eine weitere Erlaubnis zur Fortführung des Betriebs beantragt. Demnach sollen die Voraussetzungen für die endgültige Betriebserlaubnis der neuen Seilbahn bis Mitte des Jahres vorliegen.
Nach dem Zeitplan hat die Firma Holcim in Abstimmung mit der Seilbahnaufsichtsbehörde unterschiedliche Umbaumaßnahmen insbesondere zum Lärmschutz zu erfüllen. Bis spätestens 15. Mai muss sie demnach die Ergebnisse aktueller Lärmmessungen vorlegen.
Eine endgültige Betriebserlaubnis kommt nach derzeitiger Einschätzung des RP erst in Betracht, wenn alle Nachbesserungen der Anlage mit Erfolg durchgeführt wurden.
Die Holcim (Süddeutschland) GmbH habe für die Verbesserung der Geräuschkulisse der Seilbahn einen klaren Maßnahmen- und Zeitplan, heißt es seitens des Unternehmens. Werksleiter Dieter Schillo: „Von den Stützen bis hin zur Lorenverriegelung sind es etliche Maßnahmen, die letztlich zum Gesamterfolg beitragen werden.“ Seit Betriebsaufnahme der Seilbahn arbeite Holcim an verschiedenen Verbesserungen, um die Lärmkulisse zu mindern.
Werksleiter Schillo: „Das Thema hat sich deutlich aufwendiger und komplexer entwickelt, als anfänglich absehbar war.“ Gut sichtbar seien aktuell die Arbeiten an der Stütze, die am nächsten zur Wohnbebauung steht und bei der die Geräuschkulisse am lautesten ist. Sie werde mit einer Lärmschutz-Fachwerkkonstruktion versehen. Wesentliche Arbeiten sollen dann während der jährlichen Werksrevision im März stattfinden.


Konstruktion gegen Lärm
In dieser Zeit werde dann der Stahlbau der Lärmschutz-Fachwerkkonstruktion montiert, so dass dieser Lärmschutz mit der Wiederaufnahme des Seilbahnbetriebs nach der Revision im April funktionstüchtig ist. Das sei die noch ergänzende Maßnahme zur bereits erfolgten Befüllung der Stützen und Anbringung der Lärmschutzmatten in 2021, heißt es in der Pressemitteilung.
An den Seilbahnloren erfolgten unvermindert Tests, um auch diese noch leiser zu bekommen. Dazu gehörten beispielsweise die Dämpfung der Verriegelung sowie Tests des Lorendrehlagertyps. Diese Tests und Umbauarbeiten laufen bis Ende April. Auch bezüglich der Loren-Verriegelung sei ein Umbau aller Loren auf ein verstärktes System bis Ende April in Arbeit. Der Zaun im Gelände zur Gewährleistung der Sicherheit werde deswegen auch noch eine gewisse Zeit stehen bleiben, so Holcim. Nach dem Abschluss aller Umbau- und Anpassungsarbeiten würden Lärmmessungen über alle Maßnahmen stattfinden sowie Erschütterungsmessungen.
Diese werde der TÜV Ende April durchführen. Dazu will Holcim die Sprecher der Seilbahn-Anwohner einladen. Von Dotternhausen aus beliefere Holcim zahlreiche Betonwerke und Baustellen in der Region und darüber hinaus. Kalkstein sei für die Zementherstellung mengenmäßig der wichtigste Rohstoff.
Für das Dotternhausener Zementwerk sei deshalb der zuverlässige Transport des Kalksteins vom Plettenberg von existenzieller Bedeutung. Umso wichtiger sei die Betriebserlaubnis der Seilbahn. Werksleiter Dieter Schillo: „Die noch befristete Betriebserlaubnis der Seilbahn wurde vom Regierungspräsidium Freiburg bis Ende Juli 2022 verlängert. Bis dahin werden wir einiges bewegt haben, um einen für alle Seiten guten Seilbahnbetrieb zu erreichen.“
Quelle: zak

https://epaper2.zak.de/ePaper/

Die Holcim-Seilbahn auf den Plettenberg darf vorerst nur bis 31. Juli in Betrieb sein. Foto: Visel
Die Holcim-Seilbahn auf den Plettenberg darf vorerst nur bis 31. Juli in Betrieb sein. Foto: Visel

07.02.2022

Seilbahn in Dotternhausen Frist für Holcim
Bernd Visel 07.02.2022 - 17:11 Uhr
 
Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) hat Holcim für die Seilbahn auf den Plettenberg erneut nur eine befristete Betriebserlaubnis bis 31. Juli erteilt.


Dotternhausen - Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) teilt mit, dass der Betrieb der Holcim-Seilbahn weiterhin nur befristet fortgesetzt werden darf. Die Landesbergdirektion hat der Firma eine vorläufige Betriebserlaubnis bis zum 31. Juli erteilt. Sie hatte Holcim bereits Anfang November nur eine vorläufige Betriebserlaubnis bis zum 7. Februar zugestanden.


Weniger Lärm gefordert
Als Voraussetzung für einen Weiterbetrieb der Seilbahn musste die Firma Nachweise über erfolgversprechende Lärmminderungsmaßnahmen erbringen. Trotz großer Bemühungen sei man noch nicht am Ziel, so das RP. Für weitere Lärmschutzmaßnahmen habe die Firma einen Zeitplan vorgelegt und eine weitere Erlaubnis zur Fortführung des Betriebs beantragt. Demnach sollen die Voraussetzungen für die endgültige Betriebserlaubnis bis Mitte des Jahres vorliegen.


Frist bis 15. Mai
Nach dem Zeitplan hat Holcim in Abstimmung mit der Behörde unterschiedliche Umbaumaßnahmen insbesondere zum Lärmschutz zu erfüllen. Bis 15. Mai muss sie die Ergebnisse aktueller Lärmmessungen vorlegen. Eine endgültige Betriebserlaubnis kommt nach derzeitiger Einschätzung des RP erst in Betracht, wenn alle Nachbesserungen der Anlage mit Erfolg durchgeführt wurden.

Autor:  Bernd Visel

Quelle: schwabo

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.seilbahn-in-dotternhausen-frist-fuer-holcim.2e639bac-665a-48b4-acd4-220ef827b495.html

Die Baustelle an der alten Ideal-Fabrik.                         © Privat
Die Baustelle an der alten Ideal-Fabrik. © Privat

07.02.2022

Betrieb der Holcim-Seilbahn in Dotternhausen darf weiterhin nur befristet fortgesetzt werden
Pressemitteilung

 

Wie das Regierungspräsidium Freiburg (RP) mitgeteilt hat, darf der Betrieb der Holcim-Seilbahn in Dotternhausen weiterhin nur befristet fortgesetzt werden. Die am RP angesiedelte Landesbergdirektion hat der Firma eine vorläufige Betriebserlaubnis bis zum 31. Juli erteilt. Derweil arbeitet das Unternehmen weiter an einer Verbesserung der Situation
Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Betrieb-der-Holcim-Seilbahn-in-Dotternhausen-darf-weiterhin-nur-befristet-fortgesetzt-werden-149263.html

Die beiden Anwohner Michael Winterholer (links) und Rudi Langenbacher vor der immer noch brummenden Stütze 8.  -- © Daniel Seeburger
Die beiden Anwohner Michael Winterholer (links) und Rudi Langenbacher vor der immer noch brummenden Stütze 8. -- © Daniel Seeburger

16.11.2021

Dotternhausens Seilbahn-Anwohnern platzt der Kragen: „Wir werden das so nicht akzeptieren“
Von Daniel Seeburger
 
Seit gut einem Jahr läuft die neue Seilbahn auf den Plettenberg nun. Für die Anwohner in Dotternhausen heißt das: permanent lautes Knattern und niederfrequentes Brummen. Im Frühjahr versprach Holcim Abhilfe. Verbessert habe sich nicht viel, sagen Rudi Langenbacher und Michael Winterholer, die direkte Anlieger sind.

 

Die Geduldsfaden der Anwohner in der Haydn-, Wasen- sowie Teilen der Johann-Sebastian-Bach- und Plettenbergstraße ist fast komplett gerissen. Seit einem Jahr hat sich die Lärmbelastung nur wenig verändert. Im Vergleich zu der alten Seilbahn, die im September 2020 abgebaut worden ist, sei die Situation sogar eindeutig schlechter geworden. Es habe sich so gut wie nichts verbessert, sagt Rudi Langenbacher. Die Anwohner seien weiter besorgt und fühlten sich belästigt.
   Vor allem die Stützen 6 bis 8, die unmittelbar am Wohngebiet vorbeiführen, sind die Übeltäter. Jedes Mal, wenn das Zugseil mit den die Loren die Doppelrollen passiert, ist ein lautes Klackgeräusch zu hören. Rund alle drei bis vier Sekunden einmal, 15 Mal in der Minute, 900 Mal in der Stunde, im Schnitt 16.000 Mal am Tag. Immer wieder Klack-klack ... Klack-klack ... Klack-klack.

 

Tieffrequentes Brummen
Bei Stütze 8 klappert nichts. Hier ist ein unterschwelliges, tieffrequentes Brummen zu hören, das sich über das Erdreich bis zu den Häusern in der Haydn- und Wasenstraße fortpflanzt und dort für stetige Vibrationen sorgt. „Das kann auf Dauer krankmachen“, sagt Rudi Langenbacher. Einige Anwohner überlegten sich sogar schon, ihr Haus zu verkaufen und wegzuziehen. Der Wert für ihre Immobilien allerdings sei wegen der Seilbahn im Keller.
   Dabei ist Holcim durchaus kooperativ, sieht die Belastung der Dotternhausener. Seit Mai versucht das Zementwerk, die Situation zu verbessern – offensichtlich ohne Erfolg. Bei einer Anwohnerversammlung am früheren Ideal-Werk, unmittelbar bei Stütze 7, präsentierten die Verantwortlichen des Zementwerks ihre Pläne und vertrösteten auf den Herbst.
   „Dieser Sommer war toll“, sagt Rudi Langenbacher mit ironischem Unterton in seiner Stimme. Angesichts der Pandemie fielen größere Urlaubsreisen bei zahlreichen Anwohnern aus. Alternativ dazu gab es Klappern und Brummen von 6.30 Uhr bis 21.30 Uhr.


Neue Konstruktion vorgestellt
Vor knapp zwei Wochen nun stellte Holcim die bisher fertiggestellten Maßnahmen vor. Die Masten wurden im unteren Teil mit Kies befüllt, im oberen Teil mit Isoliermatten verkleidet. Die neue Konstruktion funktioniere, erklärte Werksleiter Dieter Schillo damals. Die Anwohner sehen das durchaus anders.
   Das Knattern ist noch so laut wie im Frühjahr. Eine Einhausung, die bis Februar fertig sein soll, könnte Abhilfe schaffen, teilte das Werk mit. Aber auch das Brummen hat nicht nachgelassen. Diese sei weiterhin zu laut, gab Dieter Schillo zu. So laut, erklärt Michael Winterholer im Gespräch mit unserer Zeitung, dass es sogar bei geschlossenen Fenstern und heruntergezogenen Rollläden zu hören und zu spüren sei.


Sind die Fundamente das Problem?
Die Anwohner sind sich sicher, wie sich das Problem lösen lässt. Eine Entkoppelung der Masten mit dem Fundament und ein anderes Zugseil könnten laut Rudi Langenbacher und Michael Winterholer Entlastung bringen. Da die Seilbahn von der Genehmigung her lediglich eine Erneuerung und kein Neubau der Seilbahn war, musste auf den alten Betonfundamenten gebaut werden. Und diese, so die Ansicht der Anwohner-Sprecher, seien nicht passend für die neue Seilbahn.
   „Hier zeigt sich, dass wir ein Riesenproblem haben, das von Holcim heruntergemacht wird und wir als Anwohner nicht mehr hinnehmen können“, erklärt Michael Winterholer. „Denn es geht um unsere Gesundheit“, so Winterholer weiter.


Lediglich befristete Genehmigung
Die am Regierungspräsidium in Freiburg angesiedelte Landesbergdirektion hat zwischenzeitlich den Anwohnern recht gegeben und vor zwei Wochen lediglich eine befristete Genehmigung für den Betrieb der Seilbahn erteilt. Die vorläufige Genehmigung lief im Oktober 2021 aus, Holcim hatte eine weitere Betriebserlaubnis beantragt.
   Die Voraussetzungen für eine endgültige Betriebserlaubnis würden noch nicht endgültig vorliegen, teilte das RP Freiburg mit. Deshalb könne lediglich eine befristete, dreimonatige Erlaubnis erteilt werden. Innerhalb dieses Zeitraums habe die Firma Holcim unterschiedliche Maßnahmen zu erfüllen. Und zwar speziell zum Lärmschutz. Erst nach dem Ende der Frist will das RP dann über einen weiteren Betrieb der Anlage entscheiden.


Ruhig und emissionsfrei
Erwartet hatten die Anwohner eine neue, moderne Seilbahn, die vor allem ruhig und emissionsfrei läuft. Aber auch dabei hat sich nicht viel geändert. Wird trockenes Material vom Plettenberg ins Zementwerk befördert, sei bei entsprechender Windrichtung die Staub- und Schmutzbelastung weiter sehr hoch, sagt Michael Winterholer.
   Die Anlieger sind enttäuscht. Holcim habe vor dem Austausch der Seilbahn eine Verbesserung der Situation versprochen, sagt Rudi Langenbacher. Das Gegenteil sei der Fall. „Alle bisherigen Maßnahmen seitens Holcim haben für die betroffenen Anwohner keinerlei merkliche Verbesserung gebracht“, fasst Michael Winterholer im Namen der Anwohnerinitiative zusammen.
   Man bleibe hartnäckig, versprechen die beiden Anlieger. Unterkriegen lassen wollen sie und ihre Nachbarn sich nicht. „Wir werden das so nicht akzeptieren“, sagt Michael Winterholer.
Autor:   Daniel Seeburger
Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Dotternhausens-Seilbahn-Anwohnern-platzt-der-Kragen-Wir-werden-das-so-nicht-akzeptieren-148206.html

Für die Holcim-Seilbahn gibt es zunächst nur eine auf drei Monate befristete Betriebserlaubnis. Foto: Visel
Für die Holcim-Seilbahn gibt es zunächst nur eine auf drei Monate befristete Betriebserlaubnis. Foto: Visel

05.11.2021

Holcim in Dotternhausen Seilbahn-Betrieb nur befristet erlaubt

Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) hat für die Holcim-Seilbahn eine Betriebserlaubnis zunächst nur mit einer Befristung auf drei Monate erteilt.


Dotternhausen - Die Landesbergdirektion hatte Holcim Ende Oktober 2020 eine für ein Jahr befristete Betriebserlaubnis erteilt. Holcim hatte eine weitere Betriebserlaubnis beantragt. Da laut der Behörde die Voraussetzungen für eine endgültige Betriebserlaubnis noch nicht vollständig vorliegen, könne diese nur befristet erteilt werden.
Innerhalb dieses Zeitraums habe Holcim noch Maßnahmen insbesondere zum Lärmschutz zu erfüllen. Nach Ende der Befristung wird das RP über den weiteren Betrieb entscheiden.

Autor:  Bernd Visel

Quelle: schwabo

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.seilbahn-in-dotternhausen-erlaubnis-befristet-seilbahn-betrieb-nur-befristet.9345b1b4-a99c-482a-81c5-68d65c0105dc.html

Holcim darf die neue Seilbahn vorerst nur befristet weiterbetreiben (Archivfoto).   © Lea Irion
Holcim darf die neue Seilbahn vorerst nur befristet weiterbetreiben (Archivfoto). © Lea Irion

05.11.2021

Holcim-Seilbahn in Dotternhausen darf zunächst nur befristet weiterbetrieben werden
von Pressemitteilung
 

Wie das Regierungspräsidium (RP) Freiburg aktuell mitteilt, darf der Betrieb der Holcim-Seilbahn in Dotternhausen zunächst nur befristet fortgesetzt werden. Der Grund: Es fehlen die Voraussetzungen für die endgültige Betriebserlaubnis. Seitdem die neue Seilbahn in Betrieb ist, gibt es Klagen der Anlieger über massive Lärmbelästigungen.
Die am RP angesiedelte Landesbergdirektion, die landesweit für die Überwachung von Seilbahnen zuständig ist, hatte der Firma Holcim Ende Oktober 2020 eine zunächst für ein Jahr befristete vorläufige Betriebserlaubnis für die neue Seilbahn vom Plettenberg zum Zementwerk in Dotternhausen erteilt. Für die Fortführung des Betriebs hat die Firma eine weitere Betriebserlaubnis beantragt.


Voraussetzung fehlen
Da die Voraussetzungen für eine endgültige Betriebserlaubnis noch nicht vollständig vorliegen, kann eine Betriebserlaubnis zunächst nur mit einer Befristung auf drei Monate erteilt werden, heißt es in der Pressemitteilung.
   Innerhalb dieses Zeitraums hat die Firma Holcim unterschiedliche Maßnahmen insbesondere zum Lärmschutz zu erfüllen. Wie schon mehrfach berichtet, klagen die Anlieger über die knatternden und brummenden Geräusche, die die neue Seilbahn verursacht. Es gab schon mehrfach Gesprächsrunden mit den Betroffenen und der Werksleitung. Ebenso wurden von Seiten von Holcim verschiedene Lösungsansätze, wie die Umrüstung der Loren, ausprobiert – bislang ohne Erfolg.
Nach Ende der Befristung werde das RP über den weiteren Betrieb der Anlage entscheiden, wird mitgeteilt.
Autorin: Lea Irion

Quelle:   zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Holcim-Seilbahn-in-Dotternhausen-darf-zunaechst-nur-befristet-weiterbetrieben-werden-148034.html

Landtag von Baden-Württemberg                                                                       Drucksache 17 / 708

17. Wahlperiode                                                                                                      13.08.2021

 

Kleine Anfrage

des Abg. Hans-Peter Hörner AfD

                                                   und

                                                                      Antwort

                                                                     des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft

 

Gesundheitsbelange in Bezug auf das Zementwerk in Dotternhausen/Zollernalbkreis in

Baden-Württemberg (Holcim)

 

Eingegangen: 13.8.2021 / Ausgegeben: 14.9.2021

Download
Kleine Anfrage des Abg. Hans-Peter Hörner AfD vom 13.08.2021
Gesundheitsbelange in Bezug auf das Zementwerk in Dotternhausen/Zollernalbkreis in Baden-Württemberg
--- siehe Punkt 8 (Seilbahn)
20210813-Anfrage AfD Hörner.pdf
Adobe Acrobat Dokument 265.0 KB
Rund 40 Betroffene lassen sich von Holcim die weiteren Lärmschutzmaßnahmen an der Seilbahn erläutern.  --  Foto: Visel
Rund 40 Betroffene lassen sich von Holcim die weiteren Lärmschutzmaßnahmen an der Seilbahn erläutern. -- Foto: Visel

19.05.2021

Holcim-Seilbahn wird bis Oktober optimiert
Wirtschaft - Werkleiter Dieter Schillo setzt auf weitere Maßnahmen zur Lärmreduzierung / Anlieger wollen Ergebnisse sehen

Bis die neue Holcim-Seilbahn rund läuft, wird es noch einige Zeit dauern. Werkleiter Dieter Schillo sagte am Dienstag bei einem Gespräch mit Anwohnern, zu dem rund 40 Personen gekommen waren, dass bis Oktober weitere Lärmschutzmaßnahmen geplant seien.
Von Bernd Visel


Dotternhausen. Wie berichtet, beklagen sich die Anlieger seit Wochen über die Lärmbelästigungen, die von der neuen Seilbahn ausgehen. Die Herstellerfirma und Holcim hatten laut Schillo in den vergangenen Monaten an die 20 verschiedene Maßnahmen ergriffen, die bislang aber noch nicht den erwünschten Erfolg gezeigt hätten. Er räumte aber gleich mit einem »Missverständnis« auf: »Es ist nicht so, dass wir jetzt am Ende sind. Sondern es wird alles getan, um die Situation für die Anlieger zu verbessern.«

Markus Menzi (links) und Dieter Schilo informieren die Anlieger  - Foto Bernd Visel
Markus Menzi (links) und Dieter Schilo informieren die Anlieger - Foto Bernd Visel

   Schillo führte aus, dass es bisher nur eine vorläufige Betriebserlaubnis für die Bahn gebe. Ziel sei es, bis Ende Oktober weitere Maßnahmen in Zusammenarbeit mit einem Akustik-Büro in Angriff zu nehmen: »Das ist unsere Deadline.« Eine endgültige Betriebserlaubnis gebe es nur dann, wenn alle Maßnahmen hinsichtlich Lärm-minderung und Sicherheit Erfolg hätten und die Missstände beseitigt seien. Bis dahin müsse aber auch der eingezäunte Bereich bleiben.

   Markus Menzi von der Herstellerfirma Bartholet erläuterte die bisher ergriffenen Maßnahmen wie das Verfüllen einzelner Stützen, weichere Seilrollen oder Verbesserungen an den Loren.

   Holcim-Projektleiter Gerald Massini informierte über die geplanten Vorhaben. Das Akustik-Büro habe vier Problembereiche ausgemacht: das Brummen der Stützen 6, 7 und 8, die Geräusche der Doppelrollen, das Klackern an den Niederhaltern, wenn die Loren darüber rollen, und das Klingen der Loren. So sollen an den Stützen 6, 7 und 8 und vielleicht auch noch an den Stützen 4, 5 und 9 Schalldämmmatten aus Keramikfasern angebracht werden mit einer Mindestgröße von vier auf zwei Metern. Dazu seien weitere Dämpfungselemente an den Stützrollen geplant sowie eine neue Verriegelung sowie Verspannungen an den Lorenkörpern.

   Vieles werde in Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde parallel vorangetrieben, um den Zeitplan einhalten zu können. »Mit diesen Maßnahmen hoffen wir, auf ein erträgliches Maß bei der Lärmbelästigung zu kommen.« Fallen auch diese Arbeiten nicht zur Zufriedenheit aus, werden laut Schillo weitere Möglichkeiten ins Auge gefasst: »Wir werden so lange nachbessern, bis es klappt«, versprach er. Er erinnerte daran, dass Holcim in den vergangenen Jahren 180 Millionen Euro im Zementwerk investiert habe und auch weiter investieren werde: »Denn wir brauchen Planungssicherheit. «

   Der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Wochner kritisierte, dass die Wechselstütze 7 beim Ideal-Gebäude zu nahe an den Wohnhäusern stehe. Angesprochen wurden auch die alten Fundamente. Die alte Seilbahn sei leiser gewesen als die jetzige. Kritik geübt wurde auch daran, dass die Seilbahn teils bis abends um 22 Uhr sowie an Wochenenden in Betrieb sei. Im Seilbahnvertrag ist laut Schillo die Betriebszeit von 6 bis 22 Uhr festgelegt. Bei einer durchschnittlichen Betriebszeit von täglich neun Stunden dürften nicht mehr als eine Million Tonne Gestein pro Jahr transportiert werden. »Unser Bestreben ist der Betrieb von Montag bis Freitag.«

   Wochner betonte, dass das Vertrauen in Holcim nicht vorhanden sei. Es seien viele Versprechungen gemacht worden, die bisher nichts gebracht hätten. »Wir akzeptieren nichts, was nicht zufriedenstellend ist.« Es gebe Anwohner, die aufgrund der steten Lärmbelästigung schon gesundheitliche Probleme hätten. Schillo versprach, alles zu unternehmen, um die Situation zu verbessern: »Das ist für die Anlieger aber kein Freibrief, immer mehr zu wollen.«

   Fazit des Treffens: Wochner und weitere Anwohner wie etwa Rudolf Langenbacher hoffen auf eine Lösung, die mehr Lebensqualität verspricht. Der Werkleiter sagte zu, die Betroffenen hinsichtlich der nun geplanten Maßnahmen auf dem Laufenden zu halten und weiter im Dialog zu bleiben.
Quelle:  schwabo

Autor: Bernd Visel

https://swmh-epaper.s4p-iapps.com/webreader-v3/index.html#/751648/13

Anwohner an der Stütze 7, die der Bebauung am nächsten liegt – und den meisten Lärm verursacht.    -- © Daniel Seeburger
Anwohner an der Stütze 7, die der Bebauung am nächsten liegt – und den meisten Lärm verursacht. -- © Daniel Seeburger

18.05.2021

Dotternhausener Seilbahn: Holcim präsentiert den Anwohnern mögliche Lösungsansätze
18.05.2021
Von Daniel Seeburger
 
Einmal mehr haben sich am Dienstagabend Anwohner der Materialseilbahn in Dotternhausen getroffen. Dieses Mal mit Vertretern der Firma Holcim, die Rede und Antwort standen. Man versuche alles, die Lärmentwicklung zu minimieren, hieß es von Werksseite.

 

Holcim war mit geballter Kompetenz vor Ort. Neben Werksleiter Dieter Schillo, Projektleiter Gerald Massini und dem Leiter Gewinnungsbetriebe Andreas Junginger war auch Markus Menzi, technischer Verantwortlicher und Mitglied der Geschäftsleitung des Seilbahnherstellers Bartholet gekommen, um den Anwohnern, Rede und Antwort zu stehen.
Waren am Freitag vor einer Woche rund 60 Anwohner und Interessierte gekommen, so waren es Dienstag über 40 Anlieger, die sich tagtäglich mit dem Lärm konfrontiert sehen, den es eigentlich gar nicht geben dürfte. Denn noch vor dem Bau der Seilbahn lauteten die Versprechen seitens des Zementherstellers, dass es in Zukunft ungleich leiser werden soll. Zwischenzeitlich wünschen sich die Bewohner von Wasen-, Haydn- und Plettenbergstraße aber wieder die alte Materialseilbahn zurück.


Bartholet weiter mit dabei

„Die Lärmbelästigung ist für uns nicht akzeptabel, ich kann das nachvollziehen“ umriss Dieter Schillo die Situation. Das Unternehmen habe die Effekte nicht erzielt, die es sich erhofft habe. Und er stellte fest, dass sich der Seilbahn-Hersteller Bartholet keineswegs aus dem Projekt verabschiedet habe, was den Lärm anbelangt.
Markus Menzi vom Schweizer Seilbahnbauer Bartholet ging auf die verschiedenen Lärmquellen ein. Die bisher umgesetzten Maßnahmen hätten keine Verbesserung der Lage gebracht – dafür aber neue Erkenntnisse. „Der Dröhn- und Brummton beruht nicht auf einer fehlerhaften Konstruktion“, so Menzi. Der Mast verhalte sich wie ein Klangkörper und je nach Geschwindigkeit des Seils ändere sich der Ton.


Die Problemzonen der Anlage
Gerald Massini fasste die weiteren Problemzonen zusammen. Als da wären die übermäßigen Rollgeräusche an der Rollenstation, hervorgerufen durch die dortige Doppelrollenbatterie, sowie die Klanggeräusche an den Loren. Die Ursachen seien identifiziert, so Massini.

Gerald Massini von Holcim erläutert die Problematik und mögliche Lösungsansätze.   --  © Daniel Seeburger
Gerald Massini von Holcim erläutert die Problematik und mögliche Lösungsansätze. -- © Daniel Seeburger

Der Projektleiter Seilbahn bei Holcim präsentierte den Anwohnern aber auch Lösungsansätze. Man habe ein Akustik-Ingenieurbüro eingeschaltet, das die Ursprünge des Lärms lokalisiert hat. So wolle man die Stützen 6, 7 und 8 von oben nach unten mit Schalldämmmatten ummanteln. „Damit erhoffen wir uns eine wesentliche Schalldämmung“, führte Massini aus. An der Doppelrollenstation der Stütze 7 sind zudem Schallvorhänge aus Keramikfasermaterial geplant. Die Loren sollen neue Verriegelungen und einen neuen Pufferanschlag erhalten.


Ende Oktober soll alles umgesetzt sein
Gerald Massini geht davon aus, dass bis Ende Oktober die Maßnahmen zur Schallreduzierung umgesetzt werden können. Zwei Punkte dürften dabei viel Zeit in Anspruch nehmen. „Ohne Genehmigung dürfen wir nicht bauen“, erklärte er. Dazu kommt die rund zehnwöchige Lieferzeit der Schallmatten.
„Wir gehen davon aus, dass es greift“, erklärte Dieter Schillo. Er hatte aber auch schon Alternativen parat, wenn es auch hier nicht zu spür- und hörbaren Verbesserungen kommen würde. Man werde dann so lange nachbessern, bis es akzeptabel ist. Im ungünstigsten Falle für Holcim müsste dann auch die gesamte Anlage einige Zeit stillstehen. „Den erträglichen Rahmen legen wir gemeinsam fest“, rief er den Anwohnern zu. Letztlich muss die gesamte Anlage vom TÜV abgenommen werden. Das sei die Voraussetzung für die Dauergenehmigung für die Seilbahn, so Schillo.


Noch kein Regelbetrieb
Im Augenblick fährt die Bahn immer noch mit einer vorläufigen Genehmigung, die von der Genehmigungsbehörde auch wieder kassiert werden kann.
Kritik wurde am Standort der Doppelrollenbatterie laut, die auf Stütze 7, also direkt an der Wohnbebauung, montiert ist. „Dass gerade diese Stütze klappert, hätte man doch vorher wissen können“, erklärte Wolfgang Wochner. Gerald Massini wies darauf hin, dass die alten Fundamente der Vorgängerseilbahn, auf denen die neuen Stützen montiert worden sind, keinen Einfluss auf die Schwingungen hätten. „Es hat mit der Schwingungsausbreitung nichts zu tun“, sagte er.
Auch die Tatsache, dass die Seilbahn auch an Samstagen in Betrieb ist, obwohl das Gegenteil versprochen worden ist, kam zur Sprache. Das Ziel sei weiterhin, dass von Montag bis Freitag produziert werde, nicht an Wochenenden, so Dieter Schillo.


Appell an die Verantwortlichen
Wolfgang Wochner appellierte an die Verantwortlichen des Unternehmens und wies darauf hin, dass es bereits Anlieger gebe, die krank werden durch den Krach. „Wir sind an einer Lösung interessiert“, führte Wochner aus. Dieter Schillo versprach: „Wir wollen, dass sie wieder ihre Terrasse genießen können und nicht krank werden.“

Autor:  zak

Autor: Daniel Seeburger

https://www.zak.de/Nachrichten/Dotternhausener-Seilbahn-Holcim-praesentiert-den-Anwohnern-moegliche-Loesungsansaetze-145745.html

18.05.2021

NUZ: »unsichere Seilbahn stilllegen«
Wirtschaft - Vereinsvorsitzende appellieren an die Regierungspräsidien in Freiburg und Tübingen - Holcim-Seilbahn und kein Ende: Der Verein Natur- und Umweltschutz Zollernalb (NUZ) hat die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und ihren Tübinger Kollegen Klaus Tappeser aufgefordert, die vorläufige Betriebsgenehmigung zurückzunehmen.

Die Anlieger beschweren sich bei einer öffentlichen Zusammenkunft über den Lärm der Holcim-Seilbahn. Auch der Verein Natur- und Umweltschutz Zollernalb (NUZ) ist in dieser Sache aktiv und bei den beteiligten Regierungspräsidien vorstellig geworden.

 

Von Bernd Visel
Dotternhausen. Dem Schreiben an Schäfer hat die NUZ auch einen Beschwerdenkatalog der betroffenen Anlieger beigelegt, der bei einer öffentlichen Veranstaltung besprochen worden sei. Der Vereinsvorsitzende Norbert Majer fordert die Behörde auf, »das Protokoll und den Bescheid der Abnahme der Seilbahn« zur Verfügung zu stellen sowie die an der Abnahme beteiligten Personen zu nennen.

Majer: »Hierauf besteht bei einem immissionsschutzrechtlichen Vorhaben ein Rechtsanspruch.«

   Wie Majer schreibt, müsse die betriebsunsichere Seilbahn stillgelegt und die Betriebsgenehmigung zurückgenommen werden, nachdem Holcim dargelegt habe, dass die beauftragte Seilbahnfirma den Geräuschpegel nicht mehr weiter senken könne. Dies betreffe nicht nur die Stütze 7, sondern die gesamte Seilbahn. »


Verfahren fehlerhaft
« Zudem habe Holcim angekündigt, dass die Mastfundamente statisch überprüft werden müssten.

Majer: »Sollten sich daraus bauliche Veränderungen ergeben, bedarf es eines neuen öffentlich-rechtlichen Genehmigungsverfahrens mit öffentlicher Beteiligung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetzes.«

  Auch der Tübinger Regierungspräsident Tappeser wird aufgefordert, in dieser Sache einzugreifen. In dem Brief, unterschrieben von den NUZ-Vorsitzenden Majer, Siegfried Rall und Bernd Effinger, heißt es, das Planfeststellungs-verfahren für die Seilbahn sei rechtswidrig gewesen. Die Betriebssicherheit müsse umgehend überprüft und die Lärmbelästigungen für die Anwohner eingestellt werden, weil diese weit über das zulässige Maß hinausgingen und gesundheitsgefährdend seien. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens seien »falsche und unvollständige Genehmigungsunterlagen« vorgelegt worden. So sei behauptet worden, dass alle Dienstbarkeiten vorliegen würden, was nicht der Fall sei: »Das Regierungspräsidium darf auf der Basis von so unzulänglichen Planfeststellungsunterlagen keine Zwangsdienstbarkeiten anordnen.«

Eingegangen wird in dem Schreiben an Tappeser auch auf die geplante Süderweiterung. Der Widerspruch von Holcim gegen den Ablehnungsbescheid des Landratsamts des Zollernalbkreises müsse vom RP zurückgewiesen werden.

»Eine Süderweiterung darf nicht durch die Hintertür genehmigt werden.«

Hingewiesen wird in diesem Zusammenhang auf das Heidelerchen-Gebiet auf dem Plettenberg, das durch die Steinbrucherweiterung unwiederbringlich vernichtet würde.

Autor: Bernd Visel

Quelle: schwabo

https://swmh-epaper.s4p-iapps.com/webreaderv3/index.html#/751386/15

Rudi Langenbacher (vorne links) lebt an der Seilbahn und will, wie viele Anwohner, die Situation nicht länger hinnehmen.    Foto Daniel Seeburger
Rudi Langenbacher (vorne links) lebt an der Seilbahn und will, wie viele Anwohner, die Situation nicht länger hinnehmen. Foto Daniel Seeburger

08.05.2021

Den Anwohnern platzt der Kragen: Die Seilbahn klappert und brummt weiter
Protest Gestern Abend trafen sich unmittelbar Betroffene aus Dotternhausen am Träger 7, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Das Gespräch mit Holcim wird gesucht. Von Daniel Seeburger
 
Von leeren Versprechungen seitens Holcim spricht Rudi Langenbacher, der für die Anwohner die Situation beschreibt. Rund 60 Interessierte waren gekommen, ein großer Teil davon unmittelbar Betroffene, die entlang der im November 2020 in Betrieb genommenen Materialseilbahn wohnen. Holcim habe sich entschuldigt, so Langenbacher, und darauf hingewiesen, dass man keine direkte Einladung bekommen hat. Das wollten viele Anwohner so nicht akzeptieren. Denn sowohl in der Tageszeitung, als auch im Amtsblatt sei zu diesem Treffen am Träger 7 eingeladen worden.

 

Das Unternehmen habe aber einen Termin für ein Treffen mit den Anwohnern vorgeschlagen, den man natürlich auch annehmen werde, so Langenbacher.

 

„Gut, dass die Seilbahn steht“, so Langenbacher, „sonst würde man nicht so einfach reden können“. Wenige Minuten später setzten sich die Loren in Bewegung und die Brummgeräusche und das Klappern, wenn die Loren den Träger passierten, waren gut zu hören.

 

„Ab 6 Uhr morgens ist es bei uns, wie wenn wir ein Umspannwerk im Garten hätten“, führt Rudi Langenbacher aus. Ein anderer Anwohner pflichtet ihm bei: „Man hört immer, wenn die Seilbahn läuft“. Und das tut sie sehr lange. Oftmals von 6 Uhr bis 22 Uhr, obwohl es geheißen habe, dass mit der neuen Seilbahn nach acht Stunden Schluss sei. Auch an Wochenenden stehe die Anlage oft nicht still. „Von mir aus kann die Seilbahn 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche in Betrieb sein – wenn sie leise ist“, so Rudi Langenbacher. Er kenne einen jungen Mann, der nicht zu Hause übernachten kann, wenn er Nachtschicht hat.

 

„Es gibt genug Seilbahnen, die leiser sind“, führt Gemeinderat Wolfgang Wochner aus – auch ein Anwohner. Die Hohlkörpersäulen wirkten wie Klangkörper, die das Brummen noch verstärkten. „Es geht um unsere Gesundheit“, so Wochner. Man habe offensichtlich Lärmmessungen gemacht. Die Ergebnisse seien aber nicht bekannt gegeben worden, sagt Rudi Langenbacher. Bürgermeisterin Marion Maier bestätigt, dass sie bisher keine Ergebnisse bekommen habe.


Lärmmessungen vorgeschrieben
„Im Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums Tübingen wurde in einer Nebenbestimmung aufgenommen, dass das Einhalten der Grenzwerte für die während des Betriebes der Seilschwebebahn auftretenden Geräusche entsprechend der TA Lärm durch Messungen nachzuweisen und der Bericht unverzüglich der landesweit zuständigen Landesbergdirektion beim Regierungspräsidium Freiburg vorzulegen ist“, hieß es im November 2020 in einer Stellungnahme des Regierungspräsidiums Tübingen, die der ZOLLERN-ALB-KURIER damals auf Nachfrage  **) erhalten hatte. Die Landesbergdirektion beim Regierungspräsidium Freiburg, die für die Genehmigung der Seilbahn zuständig ist, führte damals auf Nachfrage aus, was passieren würde, wenn die Lärmbelästigung dauerhaft nicht den Vorgaben der TA Luft entspricht. Wenn die Anlagen nicht so errichtet und betrieben würden, dass erhebliche Lärmbelästigungen verhindert werden, könnte gegen die Seilbahn seitens des Regierungspräsidiums vorgegangen werden, heißt es in der Stellungnahme der Behörde. Überrascht waren die Anwohner von der Mitteilung des Zementwerks, der Seilbahnbauer habe seine Möglichkeiten ausgeschöpft. „Für uns ist es fünf Minuten vor zwölf“, erklärt Rudi Langenbacher. Er sei überrascht gewesen, dass während der dreiwöchigen Revision, während der die Produktion im Werk stillgestanden ist, an der Seilbahn nichts getan worden sei. Langenbacher verweist auch auf einen Vorfall im vergangenen Jahr, als eine Lore zur Seite gekippt war und Kalkstein verloren hatte. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu diesem Fall seien noch nicht abgeschlossen, erklärte der Hechinger Staatsanwalt Stengel am Mittwoch auf Nachfrage unserer Zeitung.
„Geht Tonnage vor Wohnqualität?“, fragt Langenbacher und weist darauf hin, dass nicht nur die Gesundheit leide, sondern auch die Grundstücke an Wert verlieren. Wolfgang Wochner bringt die Anliegen der Anwohner auf den Punkt: „Wir wollen keinen Krieg anfangen, aber wir wollen jetzt eine Lösung. Denn so wie es jetzt ist, geht es nicht.“
Autor:  Daniel Seeburger

Quelle: zak

https://epaper2.zak.de/ePaper/

**) Anmerkung von NUZ:
Der Zollern-Alb-Kurier berichtete ausführlich über das Ergebnis der Nachfrage an die Landesbergdirektion beim Regierungspräsidium Freiburg. Nachzulesen ist er unter dem Datum 30.11.2020 in dieser Rubrik. 

26.04.2021

Es knattert und rattert weiterhin!!!

Holcim schafft es nicht, die Seilbahngeräusche an der neuen Seilbahn zu beseitigen.

 

 

 

Wenn das keine Lärmbelästigung ist, was dann????

 

Eine Anliegerin nahm am 26.04.2021 um 20:10 Uhr das folgende Video auf.

Dieser Krach geht so Tag für Tag.

Niemand hilft den direkt Betroffenen - warum nicht???

 

Wäre hier nicht eine Stilllegung der Seilbahn angebracht?

 

Wo bleiben die Behörden, die die Seilbahn genehmigten?

 

Weitere Informationen zu der Knatterseilbahn unter folgendem LINK:

https://www.nuz-ev.de/seilschwebebahn/info-nuz/

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So laut war die Seilbahn am 26.04.2021
Datei hat ca. 23 MB - Bitte Lautstärke richtig einstellen
VID-20210428-WA0004.mp4
MP3 Audio Datei 22.9 MB
Der Sicherheitszaun bleibt auf alle Fälle bis in den Spätsommer stehen. -- © Lea Irion zak
Der Sicherheitszaun bleibt auf alle Fälle bis in den Spätsommer stehen. -- © Lea Irion zak

26.04.2021

Holcim entschuldigt sich bei Dotternhausener Seilbahn-Anliegern: Es bleibt bis Sommer laut
Von Rosalinde Conzelmann

Das Unternehmen Holcim Süddeutschland hat sich erneut mit einem Schreiben an die Anlieger der Seilbahn-Trasse gewandt und sich entschuldigt, dass die gesamten Dinge länger dauern als erwartet. Es gebe einen neuen Lösungsansatz, um das laute Knarren beim Seilbahnbetrieb einzudämmen. Bis die Maßnahmen allerdings fertiggestellt seien, dauere es voraussichtlich bis zum Spätsommer. Auch der Sicherheitszaun bleibe „aus Vorsorgegründen“ bis in den Sommer stehen, schreibt Holcim.
Nachdem die Anwohner der Seilbahntrasse im März von Holcim einen persönlichen Brief mit ernüchterndem Inhalt erhalten haben, hat sich das Unternehmen am vergangenen Freitag erneut an die Anlieger gewandt, um ihnen einen Zwischenstand in Sachen Lärmminderung der knarrenden Loren mitzuteilen.


Es gibt neuen Lösungsansatz
Auch dieses Mal gibt es wenig Neues. Die Anlieger brauchen weiter Geduld. Holcim teilt mit, dass bis Ende des Monats im Zementwerk eine kurze Jahresrevision stattfindet und, dass es einen neuen Lösungsansatz gibt, mit dessen Fertigstellung aber erst im Spätsommer gerechnet wird. Dieser sieht vor, dass die Stützen verkleidet und Schallabsorber an der Rollenbatterie angebracht werden.
Holcim weist darauf hin, dass für die Realisierung ein Genehmigungsverfahren notwendig ist und die Seilbahnstatik überprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden muss. Das alles braucht Zeit: „Als Zeithorizont bis zur Fertigstellung rechnen wir mit Spätsommer des Jahres.“


Situation ist belastend
„Wir wissen, dass diese Situation für Sie sehr belastend ist“, heißt es in dem Schreiben weiter. Man habe gehofft, dass die bisherigen Maßnahmen des Seilbahnbauers greifen würden. Holcim versichert, dass man die weiteren Schritte so schnell wie möglich gehen wolle, in der Zuversicht, ein gutes Ergebnis zu präsentieren.


Zaun bleibt vorerst stehen
Holcim teilt den Anwohnern weiter mit, dass der Zaun, der die Seilbahntrasse abgrenzt, bis in den Sommer auch über die Revision hinaus stehen bleibt. Der Grund dafür: Das Lorendesign werde verändert und in der derzeit laufenden Jahresrevision würden zwei Umbau-Prototypen erstellt. Wenn diese funktionieren, werden alle Loren umgebaut – und der Zaun bleibt bis dahin stehen.
Zum Schluss entschuldigt sich das Unternehmen dafür, dass alles länger dauert und bedankt sich bei den Anwohnern für die bislang erbrachte große Geduld.

Autor:  Rosalinde Conzelmann

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Holcim-entschuldigt-sich-bei-Dotternhausener-Seilbahn-Anliegern-Es-bleibt-bis-Sommer-laut-145463.html

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Schreiben der Fa. Holcim an die Anlieger der Seilbahntrasse
20210424-holcimschreiben-aa.pdf
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Der Sicherheitszaun bleibt weiter stehen.  --   © Lea Irion
Der Sicherheitszaun bleibt weiter stehen. -- © Lea Irion

19.03.2021

Holcim informiert Seilbahn-Anlieger in Dotternhausen: Schallabsorber bringt keine Verbesserung
Von Rosalinde Conzelmann
 

 


Es ist ein Trauerspiel: Die Anlieger der Seilbahntrasse müssen weiter mit der Lärmbelästigung leben. Wie berichtet, knattern die Loren der neuen Materialseilbahn, die im Oktober ihren Betrieb aufgenommen hat. Am Donnerstag hat das Unternehmen die Betroffenen in einem persönlichen Schreiben über den aktuellen, eher ernüchternden Stand informiert.
  Holcim hatte an der Seilbahnstütze Nr. 7 einen Schallabsorber angebracht. Bei den Geräuschmessungen, die ein Sachverständiger bei geeigneten Wetterbedingungen (ohne Schnee, kein Regen) durchgeführt habe, habe sich „leider und wider Erwarten“ gezeigt, dass keine Verbesserung erreicht wurde. Daher werde diese Maßnahme nicht weiterverfolgt. „Natürlich ist das enttäuschend, wir haben andere Ergebnisse erwartet“, heißt es in dem Schreiben.


Holcim arbeitet weiter an Lösung
Holcim versichert, dass es unvermindert weitergehen werde mit Lösungsversuchen. Dies betreffe sowohl den Lärm als auch die weitere Technik.
  Zudem müsse man große Änderungsarbeiten an der Seilbahn in die Zeit legen, in der kein Kalksteintransport notwendig ist, weil im Werk die Jahresrevision stattfindet. Dies sei vom 9. bis 30. April.

Unternehmen entschuldigt sich
Holcim teilt den Anliegern noch mit, das der Sicherheitszaun, der die Seilbahntrasse abgrenzt, aus Sicherheitsgründen weiterhin stehen bleibt. „Die ganze Situation und Entwicklung tut uns sehr leid“, entschuldigen sich Werksleiter Dieter Schillo und Andreas Junginger, Leiter der Gewinnungsbetriebe. Sie versichern, dass die bestehende Situation kein Dauerzustand sein wird.
Autor:  Rosalinde Conzelmann
Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Holcim-informiert-Seilbahn-Anlieger-in-Dotternhausen-Schallabsorber-bringt-keine-Verbesserung-145017.html

 

Ein Klacken ist teilweise zu hören, wenn die Loren über die neuen Rundmasten laufen. Foto: Schwarzwälder Bote
Ein Klacken ist teilweise zu hören, wenn die Loren über die neuen Rundmasten laufen. Foto: Schwarzwälder Bote

17.01.2021

Holcim-Seilbahn sorgt weiterhin für Ärger
Von Bernd Visel 17.01.2021 - 17:44 Uhr

 

Die neue Holcim-Seilbahn auf den Plettenberg sorgt bei den Anliegern weiter für Ärger wegen der mit ihr verbundenen Lärmbelästigungen. Holcim betont, es werde mit Hochdruck an einer Lösung für einen besseren Betrieb der Seilbahn gearbeitet.

 

Dotternhausen. Offenbar hat sich nur auch eine Gruppe von Anliegern der Seilbahn gebildet, die gegen die Belästigungen vorgehen will. An die 20 Grundstücke würden dadurch erhebliche Wertverluste verzeichnen, heißt es.
In den vergangenen Tagen wurde an dem Mast, an dem sich eine Lore selbstständig geleert hatte, an den Oberrollen gearbeitet, die lautes Klacken ausgelöst haben sollen.
  Ein weiterer Mast, der ebenfalls einen solchen Lärm verursache, stehe am Plettenberghang, teilt der NUZ-Vorsitzende Norbert Majer mit. Die neuen Rundmasten würden sich ähnlich einer Trommel aufschwingen und Geräusche verursachen, wie wenn darin ein Elektromotor brummen würde, wird bemängelt.
Anlieger hätten außerdem beobachtet, dass sich die Seilbahn öfter durch die aufschaukelnde Vibrationen automatisch abschalten würde. Majer: "Die Loren werden wohl deshalb noch nicht voll befüllt. Anscheinend hat auch das Tragseil bereits Schäden zu verzeichnen."
  Holcim und der Seilbahnhersteller hätten auch am Mast oberhalb des ehemaligen Fabrikgebäudes Krug und Priester gearbeitet, der mit Splittmaterial zur Lärmdämmung gefüllt werden soll. Aber auch das, findet ein Anlieger, löse das Problem nicht. Durch das Auffüllen des Hohlmastens entstehe ein massiver Körper, dessen Statik sich ändere. Was helfe, sei wohl nur, die Hohlstützen durch Gittermasten zu ersetzen, wie sie bei der Seilbahn früher verwendet worden waren.

An der Plettenberg-Seilbahn ist auch in den vergangenen Tagen gearbeitet worden. Fotos: Privat Foto: Schwarzwälder Bote
An der Plettenberg-Seilbahn ist auch in den vergangenen Tagen gearbeitet worden. Fotos: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Die Anlieger, heißt es weiter, würden durch die Seilbahn aber nicht nur an den Werktagen belästigt, sondern auch in den Nachtstunden und selbst an Samstagen und Sonntagen.
  Seitens der NUZ heißt es: "Wer solche Ausnahme-Genehmigungen für den Bau einer Seilbahn erteilt, nimmt auf Anlieger keine Rücksicht." Zementherstellung sei nicht systemrelevant, daher könnte die Produktion an den Wochenenden gedrosselt werden. Majers Fazit: "Es geht nur um den Profit, der hier nicht mal versteuert wird." Des Weiteren führt die NUZ ins Feld, dass Holcim nach wie vor von betroffenen Grundstückseigentümern keine Dienstbarkeiten habe, obwohl diese im Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums Tübingen Inhalt der Genehmigung gewesen seien.
Wie die Sprecherin von Holcim, Sabine Schädle auf Nachfrage mitteilt, werde seit Oktober mit Hochdruck daran gearbeitet, eine Lösung für den besseren Betrieb der Seilbahn und die weitere Reduzierung der Geräuschkulisse zu schaffen. Verschiedenste Maßnahmen seien ergriffen worden – mit unterschiedlicher Wirkung. "Leider war nicht alles erfolgreich."
  Ein Kritikpunkt sei ein "Brummen", das die Stützen vor allem im Bereich der Wohnbebauung verursachten. Zuletzt sei daher bei einer Stütze versuchsweise eine Kiesschüttung in den Stützenschaft eingebracht worden. Auch sei eine Rollenstation mit einer veränderten Gummimischung bestückt worden. Schädle: "Die Auswirkungen sind derzeit in Bewertung, auch zur Übertragbarkeit. Mittlerweile wurde auch ein Akustikbüro für Bauphysik eingeschaltet, um weitere Möglichkeiten aufzuzeigen." Weiter führt sie aus, dass Holcim mit den Anwohnern in Kontakt sei und diese auf dem Laufenden halte.
  Hinsichtlich der Verantwortlichen für die Seilbahn teilt Holcim mit: "Im beruflichen Kontext sind Stellenwechsel ein normaler Vorgang. So hat sich bereits im Sommer vergangenen Jahres der damalige Projektleiter für eine neue berufliche Orientierung außerhalb von Holcim entschieden und hat das Unternehmen bereits im Sommer verlassen. Dieser Entschluss steht in keinem Zusammenhang mit dem Projekt." Seitens der Herstellerfirma gebe es mehrere Verantwortliche, die parallel an verschiedenen Projekten arbeiteten. In diesem Team habe es ebenfalls einen Wechsel gegeben. Schädle betont: "Alle am Projekt Beteiligten geben ihr Bestes, um für die Anwohner und das Zementwerk einen besseren Seilbahnbetrieb zu gestalten."

Autor:  Bernd Visel

Quelle: schwabo
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dotternhausen-holcim-seilbahn-sorgt-weiterhin-fuer-aerger.07ff1415-8ce4-48c0-a4f0-de6c66573427.html

Holcim hat die Seilbahn-Trasse seit 16. Dezember aus Sicherheitsgründen abgesperrt.     © Lea Irion
Holcim hat die Seilbahn-Trasse seit 16. Dezember aus Sicherheitsgründen abgesperrt. © Lea Irion

23.12.2020

Hechinger Staatsanwaltschaft geht Unfall der Dotternhausener Seilbahn-Lore nach
Von Rosalinde Conzelmann

Nachdem im Dezember eine Lore der Holcim-Seilbahn zur Seite gekippt ist und dabei Material verloren hat, stellte ein Bürger aus Dotternhausen Strafanzeige. Diese ist bei den Hechinger Strafverfolgern eingegangen, bestätigt deren Sprecher, Staatsanwalt Philipp Wissmann, auf ZAK-Nachfrage.

  „Wir gehen der Sache nach, es gibt ein Ermittlungsverfahren“, teilt er weiter mit. „Das Verfahren ist erfasst und anhängig.“ Weitere Details könne er zum derzeitigen Zeitpunkt nicht sagen.

 

  Das Unternehmen Holcim hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass es das Problem mit der knatternden Seilbahn mitnehmen wird ins neue Jahr. Werksleiter Dieter Schillo hatte in diesem Zusammenhang auch darüber informiert, dass die Sicherheitsverriegelungen an der Materialseilbahn verändert würden, weil eine Lore am 12. Dezember leicht zur Seite gekippt war und dabei Material verloren hatte.

Unter der Trasse ist mit Weidezaun abgesperrt.     © Lea Irion
Unter der Trasse ist mit Weidezaun abgesperrt. © Lea Irion

Trasse ist gesperrt
Holcim hat die Seilbahntrasse als Vorsichtsmaßnahme sofort abgesperrt und angekündigt, die Sperrung voraussichtlich Ende Januar aufzuheben, wenn die Arbeiten an der Seilbahn abgeschlossen sind.
Die Strafanzeige „gegen die Betreiber der Seilbahn auf den Plettenberg in Dotternhausen wegen des Verdachts der Gefährdung der öffentlichen Sicherheit“ ist auf den 16. Dezember datiert.

Es war gefährlich
Der Verfasser stellt darin fest, dass Steinbrocken aus fünf bis acht Meter Höhe auf die Wiese unter der Seilbahn gefallen sind. Am 15. Dezember sei weder der Betrieb der Seilbahn eingestellt noch das Gebiet abgesichert worden. „Mehrere Jogger haben die Seilbahn gekreuzt, waren sich der Gefahr nicht bewusst“, heißt es in der Anzeige.

Anzeigensteller fordert Stilllegung
Nach Meinung des Anzeigenstellers handelt es sich beim Bau der Seilbahn um ein illegales Bauvorhaben, weshalb er die sofortige Stilllegung fordert. Erst nach einer umfassenden Prüfung und Freigabe durch unabhängige Sachverständige dürfe die Seilbahn ihren Betrieb wieder aufnehmen.

Autor:   Rosalinde Conzelmann

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Hechinger-Staatsanwaltschaft-geht-Unfall-der-Dotternhausener-Seilbahn-Lore-nach-143995.html

Die Arbeiten an der Holcim-Seilbahn zur Minimierung der Geräusche gehen weiter.   -  Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote
Die Arbeiten an der Holcim-Seilbahn zur Minimierung der Geräusche gehen weiter. - Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

16.12.2020

An der Plettenberg-Seilbahn wird weiterhin getüftelt
Von Schwarzwälder Bote 16.12.2020 - 16:30 Uhr
 
Dotternhausen. Die Holcim (Süddeutschland) GmbH wird das Projekt "Seilbahn-Umbau" mit ins Neue Jahr nehmen. Werksleiter Dieter Schillo hatte bereits im November angekündigt, dass es mehr Zeit benötige als geplant, um die Seilbahn in den Regelbetrieb zu bringen.


Zwar sei es gelungen, die Geräuschkulisse zu reduzieren, allerdings längst noch nicht zur Zufriedenheit des Unternehmens und der Anwohner. Davon abgesehen entspreche der Betrieb der Seilbahn bei weitem noch nicht dem, was Holcim benötige und erwarte, betonte Schillo.


Daher finden weiterhin Anpassungsarbeiten an der Seilbahn statt. Diese dienen dem besseren Betrieb, der höheren Sicherheit und der weiteren Lärmminderung. Schillo: "Unter anderem werden die Sicherheitsverriegelungen verändert, da wir am Samstag mit einer Lore Material verloren haben, weil sie den Neigungswinkel verändert hat, also zur Seite hin leicht gekippt ist. Um während dieser Arbeiten jegliches Risiko auszuschließen, wird als Vorsichtsmaßnahme ab sofort bis voraussichtlich Ende Januar die Seilbahntrasse zur Kenntlichmachung gesperrt."


Das heißt, im Bereich des Schutzstreifens unterhalb der Seilbahn wird mit Flatterband und einem Weidezaun abgegrenzt. Die Straßen, Waldwege und Wanderwege bleiben zugänglich und werden mit entsprechenden Hinweisschildern versehen. Schillo: "Wir sind zuversichtlich, bis voraussichtlich Ende Januar die Absperrung wieder zurückbauen zu können, und werden die Fläche ordentlich hinterlassen."


Schillo führt weiter aus, dass zur Eindämmung der Geräusche verschiedene Maßnahmen ergriffen worden seien: "Nicht alle waren erfolgreich." Zuletzt wurde am vergangenen Freitag die Stütze 8, die nahe der Wohnbebauung ist, bis in eine Höhe von 2,5 Metern mit Splitt befüllt. "Davon versprechen wir uns eine spürbare Verbesserung der Geräuschkulisse. Wir nehmen bei diesem wie auch bei anderen Themen den Hersteller in die Pflicht", führt der Werksleiter aus.


Nachdem die Seilbahn seit Montag kaum gelaufen sei, lasse sich noch nichts über den Erfolg dieser Maßnahme sagen. An diesem Thema werde jedoch kontinuierlich weitergearbeitet – auch mit der Hilfe von zusätzlichen Experten. Holcim hat laut Schillo einen externen Schall-Spezialisten hinzugezogen, der im Januar seine Arbeit aufnehmen wird.


Mit den Seilbahn-Anwohnern ist das Zementwerk im Kontakt. "Wir sind dankbar für die große Geduld und das Verständnis, das die Seilbahn-Nachbarn aufbringen. Das schätzen wir sehr, zumal es für unsere Mitarbeiter ein aufreibendes und herausforderndes Projekt ist", so Schillo.

Autor:  Bernd Visel

Quelle: schwabo

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dotternhausen-an-der-plettenberg-seilbahn-wird-weiterhin-getueftelt.44de7c55-d2e3-4f2e-a601-83a27e188722.html

Die Loren der neuen Materialseilbahn sind noch immer sehr laut. Holcim arbeitet an dem Problem, erwartet aber dieses Jahr keine Lösung. © Daniel Seeburger
Die Loren der neuen Materialseilbahn sind noch immer sehr laut. Holcim arbeitet an dem Problem, erwartet aber dieses Jahr keine Lösung. © Daniel Seeburger

16.12.2020

Dieses Jahr ist keine Lösung in Sicht: Holcim tüftelt weiter an der knatternden Seilbahn
16.12.2020 von Pressemitteilung
 
Die Loren der neuen Materialseilbahn sind noch immer sehr laut. Holcim arbeitet an dem Problem, erwartet aber dieses Jahr keine Lösung. Es knattert nicht mehr so laut, Holcim ist damit aber nicht zufrieden. Das Dotternhausener Unternehmen wird das Projekt „Seilbahn-Umbau“ deshalb mit ins neue Jahr nehmen.

Werksleiter Dieter Schillo hatte bereits im November angekündigt, dass es mehr Zeit benötige als geplant, um die Seilbahn in den Regelbetrieb zu bringen. Zwar sei es gelungen, die Geräuschkulisse zu reduzieren, allerdings längst noch nicht zur Zufriedenheit des Unternehmens und der Anwohner, teilt das Unternehmen mit. Die Flächen unter der Trasse werden bis Ende Januar gesperrt.
Davon abgesehen entspreche der Betrieb der Seilbahn bei weitem noch nicht dem, was Holcim benötige und erwarte, so Schillo. Es finden weiterhin Anpassungsarbeiten an der Seilbahn statt, kündigt er an. Diese dienen dem besseren Betrieb, der höheren Sicherheit und der weiteren Lärmminderung.


Lore verliert Material
Dieter Schillo: „Unter anderem werden die Sicherheitsverriegelungen verändert, da wir am Samstag mit einer Lore Material verloren haben, weil sie den Neigungswinkel verändert hat, also zur Seite hin leicht gekippt ist.“
Um während dieser Arbeiten jegliches Risiko auszuschließen, werde als Vorsichts-maßnahme ab sofort bis voraussichtlich Ende Januar die Seilbahntrasse zur Kenntlichmachung gesperrt. Das heißt, im Bereich des Schutzstreifens unterhalb der Seilbahn wird mit Flatterband und/oder Weidezaun abgegrenzt.


Ende Januar soll Sperrung aufgehoben werden
Die Straßen, Waldwege und Wanderwege bleiben zugänglich und mit entsprechenden Hinweisschildern versehen. Schillo: „Wir sind zuversichtlich, bis voraussichtlich Ende Januar die Absperrung wieder zurückzubauen und werden die Fläche ordentlich hinterlassen.“
Wie es in der Pressemitteilung weiter heißt, wurden zur Eindämmung der Geräuschkulisse in der vergangenen Wochen verschiedene Maßnahmen ergriffen - nicht alle waren erfolgreich.


Stütze wird mit Splitt gefüllt
Zuletzt wurde am vergangenen 11. Dezember die Stütze 8, die nahe der Wohnbebauung ist, bis in eine Höhe von 2,5 Meter mit Splitt befüllt. Schillo: „Davon versprechen wir uns eine spürbare Verbesserung der Geräuschkulisse. Wir nehmen bei diesem wie auch bei anderen Themen den Hersteller in die Pflicht.“
Nachdem die Seilbahn seit Montag kaum gelaufen ist, lässt sich noch nichts über den Erfolg dieser Maßnahme sagen. An diesem Thema werde kontinuierlich weitergearbeitet – auch mit der Hilfe von zusätzlichen Experten, so Schillo.


Schall-Spezialist wird hinzugezogen
Holcim hat einen externen Schall-Spezialisten hinzugezogen, der im Januar seine Arbeit aufnehmen wird.
Mit den Seilbahn-Anwohnern ist das Zementwerk im Kontakt. Am Dienstag haben sie einen Brief erhalten, in dem das Unternehmen darüber informiert, dass weiterhin Anpassungsarbeiten stattfinden und welche Maßnahmen geplant sind.


Dank an die Anlieger
„Wir sind dankbar für die große Geduld und das Verständnis, das die unmittelbaren Seilbahn-Nachbarn aufbringen. Das schätzen wir sehr, zumal es für unsere Mitarbeiter ein sehr aufreibendes und herausforderndes Projekt ist“, sagt Werksleiter Dieter Schillo.

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Dieses-Jahr-ist-keine-Loesung-in-Sicht-Holcim-tueftelt-weiter-an-der-knatternden-Seilbahn-143898.html

An einigen der neuen Seilbahnmasten rattert es noch.  --  © Klaus Irion
An einigen der neuen Seilbahnmasten rattert es noch. -- © Klaus Irion

30.11.2020

Dotternhausener Seilbahn knattert weiter: Zeitpunkt für Regelbetrieb noch nicht absehbar
Von Daniel Seeburger

Die neue Seilbahn des Zementproduzenten Holcim auf den Plettenberg läuft nun seit rund vier Wochen. Zufrieden sind bisher weder die Anwohner, noch die Verantwortlichen selbst. Die Seilbahn ist zu laut – und zwar gerade dort, wo die Wohnbebauung am nächsten ist.


Klack...Klack...Klack...die Geräusche, die die Loren der Materialseilbahn alle vier Sekunden verursachen, wenn sie über den Masten beim Dotternhausener Ausweichsportplatz fahren, sind laut, penetrant und lästig. Die Anwohner sind genervt. Holcim müht sich um eine Verbesserung – bisher ist man aber selbst im Zementwerk mit dem Ergebnis unzufrieden.
Als das Regierungspräsidium Tübingen vor einem Jahr den Planfeststellungsbeschluss für den Umbau der 2,3 Kilometer langen Seilbahn erlassen hat, war ein erklärtes Ziel, den Lärm zu mindern. Bisher hat man das noch nicht erreicht. Im Gegenteil: Während die Loren am Masten beim Friedhof kaum zu hören sind, sind sie am Ausweichsportplatz eine nicht zu überhörende Lärmquelle.


Seilbahn-Projekt ist noch nicht abgeschlossen
Das Seilbahn-Projekt sei noch nicht abgeschlossen, heißt es seitens Holcim. Die Verantwortlichen seien damit beschäftigt, die durch den Betrieb verursachte Geräuschkulisse zu verringern.
„Wir haben wichtige Zwischenschritte erreicht und sind zuversichtlich, dass wir das Thema Geräuschkulisse hoffentlich bald erfolgreich lösen werden“, führte Werksleiter Dieter Schillo auf Anfrage unserer Zeitung aus. Man sei im intensiven Austausch mit dem Seilbahn-Hersteller Bartholet und dessen Lieferanten.
Wie schnell die Arbeiten weitere Verbesserungen bewirkten, könne man noch nicht vorhersagen. „Der Weg ins Ziel ist ein arbeits- und zeitintensives Planen, Probieren, Verwerfen oder Verwirklichen an verschiedensten Stellen“, so Schillo.


RP Freiburg fragt bei Holcim nach
Zwischenzeitlich ist das Regierungspräsidium Freiburg auf Holcim zugegangen und hat um eine Stellungnahme wegen der Lärmbelästigung gebeten, bestätigt das Tübinger Regierungspräsidium. In Freiburg ist der Sitz der für die Seilbahn zuständigen Landesbergdirektion.
Dort werden auch die Lärmmessungen verwaltet, die Holcim nachzuweisen hat. „Im Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums Tübingen wurde in einer Nebenbestimmung aufgenommen, dass das Einhalten der Grenzwerte für die während des Betriebes der Seilschwebebahn auftretenden Geräusche entsprechend der TA Lärm durch Messungen nachzuweisen und der Bericht unverzüglich der landesweit zuständigen Landesbergdirektion beim Regierungspräsidium Freiburg vorzulegen ist“, heißt es aus der Tübinger Behörde.


Bisher noch keine Lärmmessungen
Bisher hätten noch keine Messungen stattgefunden, erklärt Heike Spannagel, Pressesprecherin des Freiburger Regierungspräsidiums. Derzeit lasse Holcim an der Anlage noch lärmmindernde Nachbesserungsmaßnahmen durchführen.
Messungen werden später an den „in den schalltechnischen Stellungnahme des TÜV Süd Industrie Service GmbH ermittelten Immissionsorten durchgeführt“, heißt es aus dem Freiburger RP. Insgesamt gebe es fünf solcher relevanten Stellen in Dotternhausen. „Diese Orte sind in der Regel repräsentativ, um erhebliche Lärmbelästigungen auszuschließen“, so das RP.


Maßstab ist die TA Lärm
Die an diesen Immissionsorten gemessene Lautstärke dürfe das in der TA Lärm festgelegte Schutzniveau an keinem der Orte überschreiten, führt Heike Spannagel aus. Die Messungen müssten von einer nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz bekannt gegebenen Institution vorgenommen werden. In diesem Fall sie die TÜV Süd Industrie Service GmbH für die Messungen vorgesehen, so Spannagel.
Was aber würde passieren, wenn die Lärmbelästigung dauerhaft nicht den Vorgaben der TA Luft entspricht? Wenn die Anlagen nicht so errichtet und betrieben würden, dass erhebliche Lärmbelästigungen verhindert werden, könnte gegen die Seilbahn seitens des Regierungspräsidiums vorgegangen werden.


Die technischen Verbesserungen ausschöpfen
Ob das allerdings greift, ist abhängig davon, ob Lärmbelästigungen nach dem Stand der Technik vermeidbar seien, so das RP Freiburg. Wie entsprechende Maßnahmen gegen den Betreiber aussehen könnten, ist noch nicht klar. Das könne erst bestimmt werden, nachdem die technischen Verbesserungen ausgeschöpft seien, teilt die Freiburger Behörde mit.


Regelbetrieb ist noch nicht absehbar
Wie lange sich die Seilbahn-Anwohner noch gedulden müssen, steht in den Sternen. Denn es gibt keine Frist, in der man spätestens vom Probelauf in den Regelbetrieb einmünden muss. Zunächst erfolge die Umsetzung der lärmmindernden Maßnahmen. „Ein Zeitpunkt für den Beginn des Regelbetriebs ist daher noch nicht absehbar“, teilt das Freiburger Regierungspräsidium mit.
Norbert Majer von der Bürgerinitiative NUZ stellte jüngst die Frage nach eine CE-Prüfsiegel.
Mit einer solchen der CE-Kennzeichnung würde Holcim erklären, dass die Seilbahn den geltenden Anforderungen entspricht, und zwar im Hinblick der entsprechenden Richtlinien der EU. Nach einer solchen „CE-Zulassung der Mastteile“ habe ein NUZ-Mitglieder bereits vor der Aufstellung geforscht und nachgefragt, aber keinerlei Stempelteile oder Aussagen erhalten und gefunden, so Majer.


CE-Prüfsiegel an Masten sind nicht erforderlich
Hat er auch nicht finden können, denn Holcim ist nicht verpflichtet, solche Prüfsiegel an die Masten anzubringen. „Materialseilbahnen fallen nicht unter die Seilbahnverordnung der EU“, führt Katrin Rochner, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Tübingen aus, „sie unterliegen der Maschinenrichtlinie.“ Hier wäre gegebenenfalls eine CE-Kennzeichnung auf dem Typenschild der Maschine erforderlich. Und weiter: „Eine Kennzeichnung einzelner Masten ist nicht erforderlich.
Autor:  Daniel Seeburger

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Dotternhausener-Seilbahn-knattert-weiter-Zeitpunkt-fuer-Regelbetrieb-noch-nicht-absehbar-143688.html

Noch knattern sie ganz ordentlich: Die Loren der neuen Materialseilbahn    © Daniel Seeburger
Noch knattern sie ganz ordentlich: Die Loren der neuen Materialseilbahn © Daniel Seeburger

13.11.2020

Unbefriedigende Situation: Holcim-Seilbahnarbeiten in Dotternhausen nehmen

Zeit in Anspruch
13.11.2020 - von Pressemitteilung
 

Die Situation beim Seilbahnbau in Dotternhausen ist sowohl für die Anwohner, als auch für Hoclim unbefriedigend. Das bestätigte das Unternehmen jetzt.


Die Holcim (Süddeutschland) GmbH ist nach wie vor damit beschäftigt, die im Oktober neu installierte Seilbahn im Betrieb zu optimieren. Das führte das Unternehmen am Freitag in einer Pressemitteilung aus. Seit dem 2. November läuft die Bahn. „Vom Normalbetrieb der Seilbahn sind wir aber leider noch entfernt“, sagt Werksleiter Dieter Schillo.


Weder Anwohner noch Holcim zufrieden
Er fährt fort: „Wir arbeiten weiter mit Hochdruck an Lösungen, unter anderem zur Eindämmung der Geräuschkulisse. Auch wenn es sich zum Teil verbessert hat, sind weder wir noch die Anwohner zufrieden damit. Wir haben unterschätzt, wieviel Zeit es bis zur endgültigen Fertigstellung braucht.“
Es gebe mehrere Quellen für die störenden Geräusche, unter anderem die Rollenbatterien an den Stützen sowie die Loren und übertragene Geräusche auf die Stützen. Das Holcim Projektteam und der Lieferant Bartholet seien laufend am testen, korrigieren und neu bewerten.


Maßnahmen werden getestet
Die Firma Bartholet, ein Schweizer Seilbahnhersteller, habe bislang unter anderem mit Einbauten in den Lorendrehgelenken sowie den oberen Rollenwippenachsen der Doppelrollenbatterien Verbesserungen erreicht, heißt es seitens des Unternehmens. Weitere Maßnahmen würden derzeit getestet und überprüft.
Solange die Seilbahn noch nicht die volle Leistung bringt, laufe sie auch am Samstag, um das Werk mit dem für die Zementproduktion wichtigen Rohstoff Kalkstein zu versorgen. Aktuell sei die Geschwindigkeit gedrosselt und die Loren sind noch nicht voll beladen.


Seilbahn läuft vorerst auch noch samstags
Ein Vorteil der neuen Seilbahn wäre die Fahrt der Loren nur an Wochentagen und zu definierten Zeiten, so die Angaben des Unternehmens im Rahmen der Genehmigungsphase.
Nächste Woche würden Testfahrten mit normaler Geschwindigkeit und anderer Beladung durchgeführt, heißt es aus dem Unternehmen. Damit seien auch Geräuschmessungen verbunden, um weitere Verbesserungsarbeiten und nächste Schritte zu definieren.


Ein enormer Druck
Werksleiter Schillo: „Natürlich ist das ein enormer Druck für uns alle. Wir wissen, dass die Seilbahn-Anwohner täglich auf eine weitere Besserung warten. Wir tun alles, um weiter fortzuschreiten. Ich bedanke mich für das Verständnis und den offenen Austausch.“

Quelle:  zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Unbefriedigende-Situation-Holcim-Seilbahnarbeiten-in-Dotternhausen-nehmen-Zeit-in-Anspruch-143491.html

 

28.10.2020

Umrüstung der Loren soll Lärm dämmen
Seilbahn Ursachenforschung und Arbeiten an der Plettenberg-Anlage der Firma Holcim laufen derzeit auf Hochtouren.
Dotternhausen. „Wir tun alles, um die Geräuschquellen zu lokalisieren, die Ursachen zu ermitteln und Maßnahmen zu ergreifen“, wird Werksleiter Dieter Schillo in einer Pressemitteilung des Unternehmens zitiert. Die größte Geräuschkulisse ist ausgerechnet am nächsten zur Wohnbebauung. Dieter Schillo: „Das ist in dem Ausmaß weder für die Anwohner entlang der Seilbahn noch für uns akzeptabel. Wir bedauern die aktuelle Situation sehr und tun alles, um die störenden Geräusche zu beheben.“ Mit verschiedenen Maßnahmen soll eine Verbesserung erzielt werden. So wurden zwei Maßnahmen an einer Testlore umgesetzt, die zu deutlicher Verbesserung geführt haben. Diese Lösung wird nun auf alle Loren übertragen. Allerdings braucht es dazu Teile, die in Fachbetrieben maßangefertigt werden. Sobald sie da sind, würden sie sofort an allen Loren eingebaut, heißt es in der Pressemitteilung. Auch an anderen Stellen verfolgt der Seilbahnhersteller weitere Lösungsansätze zur Geräuschminderung.

Quelle:  zak

https://epaper2.zak.de/ePaper/

27.10.2020

"Lösung mit Hochdruck gesucht"
Von Schwarzwälder Bote 27.10.2020 - 17:08 Uhrr
Dotternhausen. Die Arbeiten an der neuen Plettenberg-Seilbahn laufen auf Hochtouren. Die Holcim (Süddeutschland) GmbH richtet dabei den Fokus auf die Reduzierung der Geräusche durch die Bahn.
Werksleiter Dieter Schillo erklärt: "Wir tun alles, um die Geräuschquellen zu lokalisieren, die Ursachen zu ermitteln und Maßnahmen zu ergreifen." Die größte Geräuschkulisse sei ausgerechnet am nächsten zur Wohnbebauung. Schillo: "Das ist in dem Ausmaß weder für die Anwohner entlang der Seilbahn noch für uns akzeptabel. Wir bedauern die aktuelle Situation sehr und tun alles, um die störenden Geräusche zu beheben."
"Maßnahmen an den Loren benötigen eine gewisse Zeit"
So seien zwei Maßnahmen an einer Testlore umgesetzt worden, die zu einer deutlichen Verbesserung geführt hätten. Dies werde nun auf alle Loren übertragen. Allerdings brauche es dazu unter anderem Teile, die in Fachbetrieben einzel- und maßangefertigt werden. Schillo: "Leider benötigt deshalb die Umsetzung eine gewisse Zeit. Sobald diese Teile da sind, werden sie sofort an allen Loren eingebaut."
Auch an anderen Stellen verfolge der Seilbahnhersteller Bartholet weitere Lösungsansätze zu deren Geräuschminderung. Dieter Schillo sagt: "Wir bitten die Anwohner um Verständnis und sind sehr zuversichtlich, in der nächsten Zeit Fortschritte zu machen."
Quelle:  schwabo

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dotternhausen-loesung-mit-hochdruck-gesucht.a7b9483a-e9ce-4f1a-b838-69d098ea63c2.html

Eine Lore der neuen Holcim-Seilbahn läuft über die Rollenstation einer Stütze und verursacht dabei Lärm. Anlieger beschweren sich, Holcim spricht von "Probebetrieb".Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote
Eine Lore der neuen Holcim-Seilbahn läuft über die Rollenstation einer Stütze und verursacht dabei Lärm. Anlieger beschweren sich, Holcim spricht von "Probebetrieb".Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

21.10.2020

Seilbahn-Lärm: Anlieger beklagen sich
Von Bernd Visel 21.10.2020 - 16:50 Uhr
 

Kaum ist die neue Plettenberg-Seilbahn von Holcim im Betrieb, gibt es schon Klagen von Anliegern, die sich über den Lärm ärgern, den die Loren machen, wenn sie über die Masten laufen. Holcim erklärt: Man befinde sich noch in der Probephase.
Dotternhausen. Ein Video, das unserer Redaktion vorliegt, zeigt die Seilbahn, auf der in kurzen Abständen die Loren über die Rollen auf den neu gebauten Masten laufen. Und man hört die lauten Geräusche, die dabei entstehen.


Schädle: "Wir befinden uns derzeit noch in der Probephase"


"Alle vier Sekunden kommt eine neue Lore. Welche Ausflüchte hat Holcim wieder zu dieser Lärmbelästigung der Anlieger", schreibt der Vorsitzende des Vereins Natur- und Umwelt im Zollernalbkreis, Norbert Majer, im Auftrag des Vereins.

 

"Wir bedauern, dass die Seilbahn derzeit in der Inbetriebnahme so laut ist, dass es für die angrenzenden Nachbarhäuser sehr störend ist", nimmt die Pressesprecherin von Holcim Süddeutschland, Sabine Schädle, dazu Stellung. Und weiter: "Wir sind in Kontakt mit den unmittelbar Betroffenen. Aktuell sind wir in der Inbetriebnahme- und Probephase und stellen fest, dass das Roll- und Geräuschverhalten der Seilbahn vor allem in Nähe der Wohnbebauung weder für die Nachbarn noch für uns akzeptabel ist."
Die Geräusche entstünden, wenn die Loren über die Rollenstationen der Stützen laufen. Schädle: "Gemeinsam mit der Herstellerfirma Bartholet haben wir uns dieser Thematik bereits angenommen und die Firma Bartholet arbeitet konzentriert daran, Lösungen zu finden."
Die Test- und Inbetriebnahmephase wird nach Angaben von Holcim voraussichtlich bis 30. Oktober dauern. Danach soll der Regelbetrieb beginnen.
Autor:  Bernd Visel
Quelle: schwabo

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dotternhausen-seilbahn-laerm-anlieger-beklagen-sich.eceeb750-5865-4ef5-b70d-d15d9e3728b7.html

 

Noch knirscht es im Gebälk: Die neue Seilbahnwird gerade fit gemacht für den Dauerbetrieb.  © Daniel Seeburger
Noch knirscht es im Gebälk: Die neue Seilbahnwird gerade fit gemacht für den Dauerbetrieb. © Daniel Seeburger

19.10.2020

Neue Seilbahn in Dotternhausen rattert – Holcim: Weder für uns noch für die Anwohner akzeptabel
Von Daniel Seeburger

 

Die neue Materialseilbahn von Holcim steht. Komplett fit für den Dauerbetrieb ist sie offensichtlich noch nicht. Jetzt hat sich die NUZ zu Wort gemeldet. Die Herstellerfirma Bartholet arbeitet daran, eine Lösung zu finden.

„Alle viel Sekunden kommt eine neue Lore! Welche Ausflüchte hat Holcim zu dieser Lärmbelästigung wieder?“, schreibt uns der NUZ-Vorsitzende Norbert Majer. Mitgeschickt hat er ein Video, das die Lautstärke der Loren beweist. Immer wenn sie einen Stütze passieren, ist ein lautes Rattern zu hören.

Die Aufnahme stammt von der Stütze bei der früheren Ideal-Fabrik, unterhalb des Kunstrasenplatzes, nur wenige Meter von der Wohnbebauung entfernt.

Einige Anwohner sind verärgert

Darüber würden sich schon einige Anwohner aufregen, erzählt uns eine Dotternhausenerin, die nicht weit entfernt von der Seilbahn wohnt.

Während das Rattern an diesem Masten sehr störend ist, schweben an anderen Masten die Loren fast geräuschlos vorbei. Also so, wie es Holcim eigentlich auch versprochen hat. Tatsache ist aber auch, dass die Seilbahn noch nicht in Betrieb ist.

Holcim in Kontakt mit Betroffenen

„Wir bedauern, dass die Seilbahn derzeit in der Inbetriebnahme so laut ist, dass es für die angrenzenden Nachbarhäuser sehr störend ist. Wir sind in Kontakt mit den unmittelbar Betroffenen“, erklärt Projektleiter Gerald Massini von Holcim.

„Aktuell sind wir in der Inbetriebnahme- und Probephase und stellen fest, dass das Roll- und Geräuschverhalten der Seilbahn vor allem in Nähe der Wohnbebauung weder für die Nachbarn noch für uns akzeptabel ist“, führt er weiter aus.

Testphase dauert noch bis zum 30. Oktober

Diese Situation entstehe, wenn die Loren über die Rollenstationen der Stützen laufen. „Gemeinsam mit der Herstellerfirma Bartholet haben wir uns dieser Thematik bereits angenommen und die Firma Bartholet arbeitet konzentriert daran, Lösungen zu finden. Die Test- und Inbetriebnahmephase wird bis zum 30. Oktober 2020 andauern. Danach beginnt der Regelbetrieb“, erklärt Gerald Massini.
Autor:  Daniel Seeburger

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Neue-Seilbahn-in-Dotternhausen-rattert-Holcim-Weder-fuer-uns-noch-fuer-die-Anwohner-akzeptabel-143155.html

Zusätzlicher Kran: Auch im Steinbruch auf dem Plettenberg laufen die Arbeiten zum Seilbahnbau   -  © Daniel Seeburger
Zusätzlicher Kran: Auch im Steinbruch auf dem Plettenberg laufen die Arbeiten zum Seilbahnbau - © Daniel Seeburger

25.09.2020

Von Daniel Seeburger

300 Festmeter zusätzliches Holz aus dem Dotternhausener Gemeindewald fallen für Seilbahnbau


Da war die Dotternhausener Gemeindeverwaltung dann doch ziemlich verwundert: Holcim musste für den Bau der Seilbahn mehr Bäume fällen, als die Gemeinde angenommen hat. Aufgeklärt über die notwendige Baumfällaktion wurde sie vom Zementkonzern erst spät.

Erst eine Woche vor dem Hubschraubereinsatz, bei dem die Träger der neuen Seilbahn an ihre Standorte gebracht, und die alte Seilbahn abtransportiert worden ist, sei die Gemeindeverwaltung über zusätzlich notwendige Baumfällarbeiten an der Trasse informiert worden, erklärte Amtsverweser Alfons Kühlwein den Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung.

300 Festmeter Holz aus dem Gemeindewald

Man sei leider nicht früher vom Zementwerk benachrichtigt worden, so Kühlwein. Insgesamt seien durch die zusätzlichen Baumfällarbeiten 300 Festmeter Gemeindewald gefallen – und zwar an durchaus heiklen Stelle.

Beispielsweise hätten Traufbäume abgesägt werden müssen, die für Stabilität und Verdichtung an den Hängen gesorgt haben, so Kühlwein. Außerdem hätten Bäume in Biotopen weichen müssen.

Rechtliche Grundlage: Planfeststellungsbeschluss

Die rechtliche Grundlage für die Baumfällaktion sei der im Dezember 2019 vom Regierungspräsidium Tübingen ergangene Planfeststellungsbeschluss gewesen. Dort sei gefordert worden, die Trasse der Seilbahn von ursprünglich fünf auf nunmehr sieben Meter zu verbreitern.

Die Gemeinde habe die Forstverwaltung hinzugezogen, führte Alfons Kühlwein aus. Das sei notwendig gewesen, um die Traufsicherheit auch zukünftig zu gewährleisten. Wenn die Ergebnisse der Arbeiten im gesamten bekannt sind, würde die Gemeinde aktiv, führte der Amtsverweser aus. „Das muss fachlich aufgearbeitet werden“, so Kühlwein.

Lösungen beim Holzverkauf

Man habe als Gemeinde konstruktiv mitgearbeitet, erklärte der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Wochner. Jetzt wolle man beim Holzverkauf nach Lösungen suchen. Man hoffe bei der Gemeinde auf eine Kooperationsbereitschaft von Holcim.

Gemeinderat Otto Scherer pochte auf eine entsprechende Vergütung seitens des Zementproduzenten, gerade auch deshalb, weil Bäume aus dem Gemeindewald abgeholzt werden musste.

Kühlwein: „Ohne Gemeinde hätte das nicht geklappt“

Amtsverweser Kühlwein wies darauf hin, dass die Benachrichtigung zu einem sehr späten Zeitpunkt erfolgt sei. Und er stellte auch klar: „Die Gemeinde und der Forst haben sich darum gekümmert. Anders hätte das nicht geklappt.“
Quelle: zak

Autor:  Daniel Seeburger

https://www.zak.de/Nachrichten/300-Festmeter-zusaetzliches-Holz-aus-dem-Dotternhausener-Gemeindewald-fallen-fuer-Seilbahnbau-142798.html

Beim Seilbahnumbau kam auch ein Hubschrauber zum Einsatz.  --  © Daniel Seeburger
Beim Seilbahnumbau kam auch ein Hubschrauber zum Einsatz. -- © Daniel Seeburger

21.09.2020

Seilbahnumbau in Dotternhausen: NUZ-Mitglied will Holcim anzeigen

Von Daniel Seeburger

Die Umbauarbeiten für die neue Holcim-Arbeiten sind im vollen Gang. Von der Bürgerinitiative NUZ wird das Projekt heftig kritisiert. Ein Mitglied hat jetzt sogar gedroht, den Zementproduzenten anzuzeigen. Er greift aber auch die Behörden an.

 

Das Dotternhausener NUZ-Mitglied Siegfried Rall hat sich bereits am 3. September beim der unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt angekündigt, dass er eine „Anzeige wegen Nachtarbeit und Verstösse gegen das Naturschutzrecht bei dem Seilbahnneubau am Plettenberg“ in die Wege leiten werde.

 

Vorwurf: Landratsamt bleibt untätig

Das Regierungspräsidium habe eindeutig bestätigt, dass diese Behörde für den Bau der neuen Seilbahn zuständig sei – aber nicht hinsichtlich des Naturschutzes. Das Landratsamt wolle hier nicht vorgehen. „Dies ist zuletzt einfach Rechtsbeugung“, führt Rall aus.

Am 16. September, zwei Tage nach dem Aufbau der neuen Seilbahnmasten, richtete Siegfried Rall eine weitere Nachricht an das Umweltamt beim Zollernalbkreis. „Hiermit zeige ich die ungenehmigte Rodungsaktion im oberen Bereich der Seilbahntrasse an. Dieses verstößt sowohl gegen das Baurecht als auch gegen das Naturschutzrecht §44, §39, entsprechend §69.“

 

Rodungen in Biotopen

Der Dotternhausener führt zudem das „Bundesnaturschutzgesetz Biotope“ an und weist darauf hin, dass Holcim in einem FFH-Gebiet aktiv sei. „Jeder Bürger weiß, dass Baumfällarbeiten vor dem 30. September verboten sind“, so Rall.

Eine „weitere Rechtsbeugung der Behörde zieht strafrechtliche Verfahren nach sich“, so der Dotternhausener.

 

Landratsamt gibt sich gelassen

Das Landratsamt gibt sich gelassen. Auf Anfrag unserer Zeitung wies die Behörde darauf hin, dass die Seilbahnumbauarbeiten auf der Grundlage des in der Zuständigkeit durch das Regierungspräsidium Tübingens erteilten Planfeststellungsbeschlusses vom 5. Dezember 2019 erfolgt seien.

„Danach sind naturschutzfachlich ausnahmsweise auch Arbeiten vor dem 30. September vorgesehen und durch das Regierungspräsidium genehmigt.“

 

Regierungspräsidium bestätigt Genehmigungen

Diese Auffassung der Kreisbehörde wird vom Regierungspräsidium bestätigt. Auf Anfrage des ZOLLERN-ALB-KURIERS heißt es aus der Tübinger Behörde: „Nach dem planfestgestellten landschaftspflegerischen Begleitplan sind Arbeiten ab dem 1.9.2020 zugelassen. Für das Freischneiden der Seilbahntrasse wurde der Planfeststellungsbeschluss zum Umbau der Seilbahn der Fa. Holcim insoweit abgeändert, dass diese Arbeiten auch samstags durchgeführt werden konnten.“

Und auch die Baumfäll- und Rodungsarbeiten in Biotopen von Holcim sind laut Regierungspräsidium nicht illegal. „Unter gegebenen Umständen können im Einzelfall auch Baumfäll- und Rodungsmaßnahmen in FFH-Gebieten und Biotopen durchgeführt werden“, heißt es seitens der Tübinger Behörde.

Autor:   Daniel Seeburger

Quelle:  zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Seilbahnumbau-in-Dotternhausen-NUZ-Mitglied-will-Holcim-anzeigen-142734.html

 

SCR, NSCR, Seilbahn, Plettenberg
Die Seilbahn der Dotternhausener Firma Holcim. © Daniel Seeburger

14.02.2020

Holcim nimmt Stellung zur Klage der Gemeinde Dotternhausen: „Es sind wohl taktische Gründe“
14.02.2020  Von Nicole Leukhardt

Die Klage der Gemeinde Dotternhausen gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Seilbahnbau liegt beim Verwaltungsgericht in Sigmaringen. Die Firma Holcim nimmt es vorerst gelassen: Erstens fehle noch die Klagebegründung, zweitens sei der Sofortvollzug keineswegs beeinträchtigt.

„Dass die Gemeinde gegen den Planfeststellungsbeschluss klagt, ist korrekt“, sagt Dimitri Koslowitsch, der Rechtsbeistand des Dotternhausener Zementwerks. Davon jedoch sei der Sofortvollzug unbenommen. Denn die Gemeinde sei nicht explizit gegen diesen vorgegangen. „Somit hat die Klage auch keine aufschiebende Wirkung“, erklärt der Anwalt.

„Für uns stellt sich ohnehin die Frage, was die Gemeinde mit dieser Klage bewirken möchte“, so der Jurist. Denn im Planfeststellungsverfahren habe sie ausreichend die Möglichkeit zur Stellungnahme gehabt.

„Wir vermuten, dass die Gemeinde Dotternhausen einfach ihre Verhandlungsposition stärken möchte“, sagt Koslowitsch. „Es sind wohl taktische Gründe“, fügt er an. Er und das Unternehmen warten nun auf die Klagebegründung. „Aus unserer Sicht ist sie als unzulässig abzuweisen“, sagt er.

Der Seilbahnumbau, davon ist auch Pressesprecherin Sabine Schädle überzeugt, werde im Rahmen der großen Reparatur im Spätherbst stattfinden.

Autor:    Nicole Leukhardt

Quelle:  zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Holcim-nimmt-Stellung-zur-Klage-der-Gemeinde-Dotternhausen-Es-sind-wohl-taktische-Gruende--140045.html

13.02.2020

119 Material-Loren geplant   
Von Schwarzwälder Bote    13.02.2020 - 16:42 Uhr

Die bestehende Seilbahn ist mehr als 40 Jahre alt und soll so umgebaut werden, dass sie modernen technischen Anforderungen entspricht. Die umgebaute Bahn soll zudem den Sicherheitsanforderungen für den Transport von Personen (Europäische Seilbahnverordnung) entsprechen.

Die derzeitige Anlage hat eine Kapazität von 300 Tonnen pro Stunde und verfügt über 68 Loren. Nach dem Umbau soll die Kapazität mit 119 Loren 450 Tonnen pro Stunde betragen. Zudem sollen vier Kabinen mit je vier Sitzplätzen zur Personenbeförderung sowie eine Wartungslore realisiert werden.

Die neuen Loren können nicht mehr nach unten geöffnet werden, sondern werden zum Entladen um 180 Grad gedreht. Damit ist laut Holcim gewährleistet, dass auf der Strecke kein Material mehr aus ihnen fallen kann.

Die Zahl der Stützen soll von derzeit elf auf 14 erhöht werden. An zehn Standorten sollen neue erstellt werden, teilweise werden auch die Fundamente neu gebaut. Die Gittermasten werden durch Rundrohrstützen ersetzt. Die Masten werden mit Hilfe eines Schwerlasthubschraubers an einem Tag ab- und wieder aufgebaut. Auch an der Berg- und Talstation sollen laut Holcim Ertüchtigungen vorgenommen werden.
Quelle:  schwabo

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dotternhausen-119-material-loren-geplant.6ca74786-5440-49b0-80f0-a09c869edd83.html

Seilbahn, Plettenberg
Die geplante Sanierung der Materialseilbahn wurde vorerst gestoppt. --- © Daniel Seeburger

13.02.2020

Holcim-Seilbahn: Dotternhausens Gemeinderäte klagen gegen Land Baden-Württemberg
13.02.2020 Von Nicole Leukhardt, Von Daniel Seeburger

 

Die Gemeinde Dotterhausen klagt vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen gegen das Land Baden-Württemberg. Es geht um den Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums Tübingen zur Sanierung der Holcim-Seilbahn.

Amtsverweser Alfons Kühlwein gab bekannt, dass der Gemeinderat am 22. Januar in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen habe, gegen den Planfeststellungsbeschluss in Sachen Umbau der Holcim-Seilbahn des Regierungspräsidiums Tübingen zu klagen.

Ein Paukenschlag, der keiner war

Es war am Mittwochabend bei der Sitzung des Dotternhausener Gemeinderats ein Paukenschlag, der bei genauerem Hinschauen eigentlich gar keiner war. Denn ein rechtliche Vorgehen gegen den Planfeststellungsbeschluss hatte sich schon im Vorfeld angekündigt.

Bereits in der erweiterten Vorstandssitzung des Vereins Natur- und Umweltschutz Zollernalb (NUZ) am 15. Januar, war der Planfeststellungsbeschluss Thema. Der Vereinsvorsitzende Norbert Majer hatte erklärt, dass die Einzelklagefristen der Anlieger und der betroffenen Grundstückseigentümer am 18. Januar ablaufen und von dieser Seite kaum Klagen zu erwarten seien. Wohl auch deshalb, weil eventuellen Einwendungen kaum Erfolg zugemessen worden waren.

Klagefrist lief in der vergangenen Woche ab

Die Klagefrist der Gemeinde allerdings lief erst am 7. Februar aus. Bereits am 18. Januar erhielten die Gemeinderäte eine Mitteilung des NUZ-Vorsitzenden Norbert Majer, mit der Bitte, eine mögliche Klage zu prüfen. In einer umfangreichen Mail legte Majer dar, dass die Seilbahn, die aus Sicht der NUZ durchaus als Neubau zu sehen sei, die Gemeinde in ihrer zukünftigen Entwicklung behindere und die Abwägung über eine eventuelle Verlegung der Trasse mehr Zeit bedürfe.

Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Die Gemeinde werde weiterhin eine vertragliche Lösung mit Holcim suchen, erklärte Dotternhausens Amtsverweser Alfons Kühlwein am Donnerstag. Eine Klage sei notwendig, weil die Gemeinde mit einigen Punkten des Planfeststellungsbeschlusses nicht einverstanden sei. Für die Gemeinde sei trotzdem der Verhandlungsweg vorrangig, obwohl man jetzt den Rechtsweg beschreiten werde. Um die Frist wahren zu können, sei der Gemeinde nichts anderes übrig geblieben.

Sofortvollzug wird auf Eis gelegt

Ein Haken des Planfeststellungsbeschlusses ist der dort festgeschriebene Sofortvollzug. Das heißt, Holcim hätte ohne Klage sofort mit dem Umbau der Seilbahn beginnen können. Das wurde durch die Klage verhindert. „Hinzu kommt, dass für den Mastenbau bisher jegliche Dienstbarkeiten fehlen, die meisten Pfeiler stehen auf Gemeinde- oder Privatgrund“, sagt Norbert Majer, der sich freut, mit seinem Anliegen bei der Mehrheit der Gemeinderäte ein offenes Ohr gefunden zu haben.

Auch Majer erfuhr von dem Beschluss des Gremiums erst hinterher. Nichtöffentlich verhandelt worden sei, weil es unter anderem um Vertragsinhalte und Zahlen gegangen sei – Unternehmensinterna also, so Kühlwein. Wie das Gremium letztlich abgestimmt hat, wollte Alfons Kühlwein nicht verraten. Sicher allerdings ist, dass mindestens sechs der zehn Gemeinderäte einer Klage zugestimmt haben. Der Amtsverweser selbst hat kein Stimmrecht, bei Stimmenpatt wäre der Antrag abgelehnt worden.

Gemeinde beauftragt fachkompetente Kanzlei

Mit der rechtlichen Vertretung der Gemeinde sei eine fachkompetente Kanzlei beauftragt worden, so Kühlwein. „Wir brauchen Waffengleichheit“, sagte er im Hinblick auf die rechtliche Vertretung bei Holcim.

Noch in diesem Monat wird eine weitere Gesprächsrunde zwischen Holcim und der Gemeinde stattfinden. Dabei stehen wohl auch Verhandlungen über mögliche zusätzliche Ausgleichsflächen, die Holcim für die geplante Süderweiterung braucht, auf der Tagesordnung. „Wir wollen über alles reden“, erklärte Amtsverweser Kühlwein.
Autor:  Nicole Leukhardt,

Autor:  Daniel Seeburger

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Holcim-Seilbahn-Dotternhausens-Gemeinderaete-klagen-gegen-Land-Baden-Wuerttemberg-140020.html

Holcim-Seilbahn
Der Umbau der Holcim-Seilbahn gerät ins Stocken. Es wird eine neue Verhandlungsrunde eingeläutet. Foto: Maier

13.02.2020

Gemeinderat legt Holcim-Seilbahn auf Eis   
Von Detlef Hauser    13.02.2020 - 13:58 Uhr

Dotternhausen - Im vergangenen Jahr stimmte der Dotternhausener Gemeinderat noch den Plänen für die neue Holcim-Seilbahn zwischen Plettenberg und Zementwerk zu, im Dezember gab das Regierungspräsidium grünes Licht. Doch der für den Herbst geplante Baubeginn ist auf Eis gelegt, es gibt neue Gespräche.

In der Sitzung des Gemeinderats teilte Amtsverweser Alfons Kühlwein mit, dass in einer nichtöffentlichen Sitzung beschlossen worden sei, erneut mit der Firma Holcim zu verhandeln und die vertraglichen Regelungen "neu zu definieren". Um eine so genannte Verfristung zu vermeinden, sei eine Klage beim Verwaltungsgericht Sigmaringen gegen den Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums eingereicht worden. Diese richte sich nicht gegen Holcim, sondern gegen das Land Baden-Württemberg. Sollte bei den Verhandlungen zwischen der Gemeinde und Holcim eine Einigung erzielt werden, werde die Klage zurückgezogen.

Termin mit Unternehmen vereinbart

Welche Veränderungen die Gemeinde erreichen wolle, sagte Kühlwein auf Nachfrage nicht. Es sei bereits ein Termin mit dem Unternehmen vereinbart. Er verwies darauf, dass sich nach der Kommunalwahl die "politische Lage" in der Gemeinde verändert habe: "Die Mehrheiten sind anders", so Kühlwein.

In der April-Sitzung 2019 hatte der Gemeinderat dem Neubau zugestimmt, allerdings mit der Auflage, dass es keinen Nachtbetrieb geben dürfe. Zudem sollten die Lärmimmissionen auf das "zwingend erforderliche Maß" eingeschränkt werden.

Im Dezember erfolgte der Planfeststellungsbeschluss, also die Genehmigung durch das Regierungspräsidium für den Umbau der 2,3 Kilometer langen Seilschwebebahn zwischen dem Zementwerk und dem Steinbruch (wir berichteten). Die Behörde wies damals darauf hin, dass unter anderem die privaten Belange der an die Trasse angrenzenden Bewohner eingehend geprüft worden seien. Es habe sich gezeigt, dass die Beeinträchtigungen für die betroffenen Grundstückseigentümer ingesamt und auch im Einzelfall zumutbar seien.
Quelle:  schwabo

Autor:   Detlef hauser

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dotternhausen-gemeinderat-legt-holcim-seilbahn-auf-eis.907b6069-2d4e-4c6c-bb53-399fd833db43.html

Der erweiterte Vorstand der NUZ beschäftigte sich bei der öffentlichen Sitzung unter anderem mit der Seilbahn auf den Plettenberg
Der erweiterte Vorstand der NUZ beschäftigte sich bei der öffentlichen Sitzung unter anderem mit der Seilbahn auf den Plettenberg - © Daniel Seeburger

20.01.2020

NUZ sieht durch Seilbahn die Erweiterungsmöglichkeiten von Dotternhausen stark eingeschränkt

Wird die Materialseilbahn auf den Plettenberg umgebaut oder neu erstellt? Diese Frage stellte sich der erweiterte Vorstand des Vereins für Natur- und Umweltschutz Zollernalb (NUZ) bei einer öffentlichen Sitzung im Dotternhausener Sportheim. Sicher ist für Vorstandsmitglieder, dass durch die Seilbahn die Erweiterungsmöglichkeit der Gemeinde stark eingeschränkt ist.

Auch der Dotternhausener Gemeinderat wird in der nächsten Sitzung am Mittwoch um 19 Uhr mit einer Bitte des NUZ konfrontiert. Der Verein hofft auf eine Kostenübernahme der Gemeinde Dotternhausen beim Beschwerdeverfahren, das der Verein beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim (VGH) geführt hat.
Die Beschwerde wurde vom VGH kurz vor Weihnachten abgelehnt. Der NUZ hat sie gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Sigmaringen eingelegt. Dort hatte der NUZ dagegen geklagt, dass die Verbrennung von Abfall im Zementwerk auf 100 Prozent erhöht werden darf.

Antrag der NUZ blieb bei der Verwaltung liegen

Der Antrag sei vermutlich im Juli 2019 bei der Gemeinde eingegangen und angesichts der personellen Lage bei der Verwaltung so lange liegengeblieben, vermutet der Dotternhausener Amtsverweser Alfons Kühlwein.
Handschriftlich vermerkt ist das Datum 15. Juli 2019. Von wem dieser Vermerk kommt, ist ungewiss, der Antrag der NUZ selbst ist undatiert. Das Schriftstück trägt den Eingangsstempel der Gemeinde mit dem Datum vom 11. Dezember 2019.

Gemeinde unterliegt der Neutralitätspflicht

Es sei rechtlich schwierig für die Gemeinde, hier eine Entscheidung zugunsten des Antragstellers zu treffen, führte Alfons Kühlwein aus. Denn die Verwaltung unterliege der Neutralitätspflicht und zwar unabhängig von dem politischen Ansinnen.

NUZ-Vorstand tagt öffentlich

In der vergangenen Woche lud der NUZ zu einer öffentlichen Sitzung des erweiterten Vorstands ins Sportheim nach Dotternhausen ein. Knapp zehn interessierte Bürger waren gekommen.
Der NUZ-Vorsitzende Norbert Majer berichtete unter anderem von den Aktivitäten des Vereins gegen den geplanten Umbau der Materialseilbahn auf den Plettenberg. 41 Personen hätten Einspruch gegen das Projekt eingelegt, so Majer. Seiner Ansicht nach müsse man hier von einem Neubau sprechen. Unter anderem deshalb, weil die Transportkapazität um 50 Prozent erhöht werde. Holcim habe aber kein Recht, eine neue Seilbahn auf der bestehenden Trasse zu bauen.
Die Kosten von rund 12 Millionen Euro solle Holcim lieber für den Einbau besserer Filteranlagen verwenden, so Majer.

Vorschlag: Seilbahn ans Betonsträßchen verlegen

Durch die Seilbahn sieht der NUZ-Vorsitzende das einzige Erweiterungsgebiet der Gemeinde für die nächsten Jahrzehnte beeinträchtigt. Norbert Majer wies darauf hin, dass eine Entwicklung Dotternhausens mit Baugebieten in Richtung Roßwangen definitiv abgeschlossen sei. Sein Vorschlag: Holcim solle die Seilbahn eventuell an das bereits bestehende Betonsträßchen verlegen. „Damit würden die Entwicklungschancen der Gemeinde erhalten bleiben“, führte er aus.
„Der Wind dreht sich gerade“, führte Georg von Cotta, Mitglied des erweiterten Vorstands und Gemeinderat hinsichtlich des CO2-Ausstoßes von Zementwerken aus. Dieser übertreffe sogar die Kohlendioxid-Emmissionen des Flugsektors. Chancen, die es gibt, würden nicht genutzt, bedauerte er.

Ruf nach adäquaten Filteranlagen

„Ich mache mir Sorgen um unsere Zukunft“, führte Vorstandsmitglied Beate Zöld aus. Sie forderte Holcim auf, endlich adäquate Filter einzubauen. Dabei geht es um die Nachrüstung mit sogenannten SCR-Filteranlagen. Das präferierte in der Vergangenheit auch die Genehmigungsbehörde beim Regierungspräsidium.
Ein weitere Thema, das in der Vorstandssitzung angesprochen wurde, war die geplante Verbrennung von Altglas im Zementwerk. Darunter falle auch zermahlenes Glas von Photovoltaikanlagen und zerkleinerte Ceranfelder, führte Norbert Majer aus. Er verwies auf erhebliche Abweichungen gegenüber Verbrennungen ohne Glas bei Messungen des Verbands deutscher Zementwerke (VdZ). Der Dotternhausener Gemeinderat habe im vergangenen Jahr erneute Messungen gefordert, trotzdem sei die Genehmigung sofort erteilt worden.
Dabei stellte sich der NUZ-Vorsitzende nicht prinzipiell gegen die Verbrennung der Glaspartikel. „Irgendwann muss man das verbrennen, aber dann müssen auch Filter rein wie bei Müllverbrennungsanlagen“, so Majer.

Dialog mit Holcim oder Protest mit gelben Westen

„Wir suchen den Dialog mit Holcim“, führte Otto Scherer, Mitglied des erweiterten Vorstands und Gemeinderat, aus. Von einem Dialog erhoffe man sich „die gemeinsame Erarbeitung von Zielen und Zielrichtungen“, erklärte Beate Zöld. Aber Otto Scherer stellte klar, dass man sich auch gelbe Westen anziehen und die Einfahrt des Werksgeländes blockieren werde, wenn ein Dialog scheitere.

Autor:   Daniel Seeburger

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/NUZ-sieht-durch-Seilbahn-die-Erweiterungsmoeglichkeiten-von-Dotternhausen-stark-eingeschraenkt-139608.html

Eine Lore schwebt zwischen dem Plettenberg und dem Zementwerk Dotternhausen. Die Seilbahn wird nun erneuert  Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote
Eine Lore schwebt zwischen dem Plettenberg und dem Zementwerk Dotternhausen. Die Seilbahn wird nun erneuert Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

11.12.2019

RP: Seilbahn-Umbau kann kommen

Der Umbau der für den Kalksteinabbau auf dem Plettenberg notwendigen Selschwebebahn hin zum Holcim-Zementwerk in Dotternhausen kann nach Meinung des Tübinger Regierungspräsidiums (RP) kommen. Die Behörde hat nun den Planfeststellungsbeschluss erlassen.
Tübinger Behörde erlässt Planfeststellungsbeschluss. "Beeinträchtigungen zumutbar"

 

Dotternhausen/Tübingen.
Ergebnis der umfassenden Prüfung, die seit Frühjahr angedauert hatte, ist laut Mitteilung des RP, dass die Beeinträchtigungen für die betroffenen Grundstückseigentümer insgesamt und auch im Einzelfall zumutbar seien. Einige Dotternhausener sowie die Bürgerinitiatve NUZ hatten sich immer wieder gegen den Bau ausgesprochen.
Mit dem Planfeststellungsbeschluss werden die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Umbau der Seilbahn und für die damit angestrebten Ziele geschaffen. Angestrebt werden insbesondere die Erhöhung der Sicherheitsstandards für die Seilbahn, die Erreichung von Lärmminderungen entlang der Seilbahnstrecke und die Minimierung des Kraftfahrzeugverkehrs auf den Plettenberg hinauf.
Wie berichtet, will Holcim die rund 2,3 Kilometer lange Seilschwebebahn zwischen dem Zementwerk Dotternhausen und dem Steinbruch auf dem Plettenberg ertüchtigen. Der Umbau der Seilschwebebahn besteht im Wesentlichen aus dem Austausch der bestehenden Masten und den Seilen. An zwei bestehenden Masten müssen neue Fundamente errichtet werden, drei neue Masten kommen hinzu.
Nach dem Umbau soll es zukünftig 16 Stützen geben, davon 14 Stützenbauwerke auf der Strecke, eine Stütze auf der Stahlkonstruktion der Talstation und eine Stütze im Bereich der Bergstation. Die Lage der Talstation und der Bergstation sowie die Seilbahntrasse sollen unverändert bleiben. Tal- und Bergstationsgebäude sollen zudem bestehen bleiben und im Rahmen des Umbaus an die neue Anlage angepasst werden.
Der Planfeststellungsbeschluss wird von Montag, 16. Dezember, bis einschließlich Freitag, 10. Januar 2020, im Rathaus Dotternhausen während der Dienststunden zur Einsicht ausgelegt. Die Unterlagen können ab Beginn der Auslegung außerdem beim Regierungspräsidium Tübingen, Konrad-Adenauer-Straße 20, 72072 Tübingen, Raum N 232, eingesehen werden. Die einzelnen Einwender erhalten den Beschluss vom Regierungspräsidium etwa mit Beginn der Auslegungsfrist zugestellt. Mit Ende der Auslegungsfrist gilt der Planfeststellungsbeschluss allen übrigen Betroffenen gegenüber als zugestellt.

Quelle: schwabo

Autor: Bernd Visel

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dotternhausen-rp-seilbahn-umbau-kann-kommen.e0385685-aff6-427a-a68a-0875c072f7f0.html

Die neue Seilbahn kann kommen, die Genehmigungsbehörde gibt grünes Licht      © Daniel Seeburger
Die neue Seilbahn kann kommen, die Genehmigungsbehörde gibt grünes Licht © Daniel Seeburger

11.12.2019

Regierungspräsidium gibt grünes Licht für den Bau einer neuen Seilbahn auf den Plettenberg
 
Das Regierungspräsidium Tübingen hat den Planfeststellungsbeschluss für den Umbau der 2,3 Kilometer langen Seilschwebebahn zwischen dem Holcim-Zementwerk Dotternhausen und dem Steinbruch auf dem Plettenberg erlassen.
Vor dem Erlass des Beschlusses seien unter anderem die privaten Belange der an die Seilbahntrasse angrenzenden Anwohner eingehend geprüft worden, heißt es in einer Mitteilung des Regierungspräsidiums. Die Planfeststellungsbehörde komme zu dem Ergebnis, dass die Beeinträchtigungen für die betroffenen Grundstückseigentümer insgesamt und auch im Einzelfall zumutbar sind.
Beschluss liegt öffentlich aus

Von Montag, 16. Dezember 2019, bis einschließlich Freitag, 10. Januar 2020, wird der Planfeststellungsbeschluss bei der Gemeinde Dotternhausen während der Dienststunden zur Einsicht ausgelegt.
Die Unterlagen können ab Beginn der Auslegung außerdem beim Regierungspräsidium Tübingen, Konrad-Adenauer-Straße 20, in Tübingen, Raum N 232, eingesehen werden.
Den einzelnen Einwendern werde der Beschluss des Regierungspräsidium etwa mit Beginn der Auslegungsfrist zugestellt, teilt die Tübinger Behörde mit.
Mit Ende der Auslegungsfrist gelte der Planfeststellungsbeschluss allen übrigen Betroffenen gegenüber als zugestellt.
Planungsrechtliche Voraussetzungen
Mit dem Planfeststellungsbeschluss werden die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Umbau der Seilbahn und für die damit angestrebten Ziele geschaffen. Angestrebt werden insbesondere die Erhöhung der Sicherheitsstandards für die Seilbahn, die Erreichung von Lärmminderungen entlang der Seilbahnstrecke und die Minimierung des Kraftfahrzeugverkehrs auf den Plettenberg hinauf.

Quelle: zak
https://www.zak.de/Nachrichten/Regierungspraesidium-gibt-gruenes-Licht-fuer-den-Bau-einer-neuen-Seilbahn-auf-den-Plettenberg-139119.html

 

Personen-Seilbahn strikt abgelehnt

Die Einwender haben zum Seilbahn-Projekt viele Fragen und Bedenken.
Fotos: Visel 
Foto: Schwarzwälder Bote

Auch der Erörterungstermin nur Sanierung der Holcim-Seilbahn hat mit dem Appell an die Firma geendet, die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen und weitere Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen. Werksleiter Dieter Schillo sagte Überprüfungen zu und sprach sich für weitere Messungen aus.

Dotternhausen. Wie bei der Erörterung zur Erweiterung des Steinbruchs vor wenigen Tagen hielten Einwender und Vertreter des Vereins NUZ Holcim sowie den Behörden vor, Dinge zu verschweigen und gemeinsam ein abgekartetes Spiel zu betreiben. "Ich glaube hier drinnen kein Wort mehr", sagte Manfred Brugger im Sitzungssaal des Dotternhausener Rathauses. Elisabeth Menholz als Vertreterin von Bürgermeisterin Monique Adrian betonte, dass auch der Gemeinderat bei seiner Stellungnahme weitere Lärmschutzmaßnahmen an der Berg- und an der Talstation gefordert habe.


Den Erörterungstermin im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens leiteten Cornelia Sauter und Alexander Wolny vom Referat 24 des Tübinger Regierungspräsidiums (RP). Sauter gab den Einwendern recht, dass das Genehmigungsverfahren für die neue Seilbahn, mit der auch Personen befördert werden sollen, nicht leicht durchschaubar sei, weil neben ihrer Behörde auch das Regierungspräsidium Freiburg (Bergamt) und das Verkehrsministerium beteiligt seien.


Gerade daran, dass auch Personen befördert werden sollen, entzündete sich die Kritik von Brugger und Wolfgang Wochner, deren Grundstücke unmittelbar an der Seilbahn liegen. "Das lasse ich nicht zu. Die Leute sehen von der Gondel direkt in meinen Garten. Das ist ein Eingriff in meine Privatsphäre", monierte Brugger. Wenn schon Personengondeln nötig seien, dann sollten deren Scheiben geschwärzt werden wie die zahlreichen Passagen in den Holcim-Pachtverträgen.


Jürgen Hess bemängelte, dass der Bau einer Seilbahn vor der Genehmigung der Süderweiterung des Steinbruchs überhaupt keinen Sinn mache. Holcim pokere und wolle die Bahn dann lediglich als weiteres Druckmittel gegenüber den Behörden in Sachen Süderweiterung nutzen. Dieter Schillo konterte: "Betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte spielen da natürlich nicht die wichtigste Rolle. Mir geht es um die Sicherheit der Mitarbeiter und darum, mit der neuen Bahn auch dem Umweltschutz Rechnung zu tragen."


Er gehe allerdings von der Genehmigung für die Süderweiterung aus: "Wir werden das Zementwerk noch lange in Dotternhausen haben." Allerdings trat er Spekulationen gegenüber, dass Holcim plane, die Seilbahn später einmal vom Plettenberg aus weiter zum Ortenberg zu führen, falls bei Deilingen irgendwann einmal Kalkstein abgebaut werden sollte.


Jonas Letsch vom RP stellte den Stand des Verfahrens vor. Nachdem die Behörde am 11. März das Verfahren eingeleitet habe, hätten bis 2. Mai Einwendungen erhoben werden können. Von 41 Personen seien 37 Einwendungen eingegangen, dazu 16 Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange, von denen elf Anregungen und Bedenken enthalten hätten.


Der Erörterungstermin mit Behörden und Naturschutzverbänden hatte am 5. Juni stattgefunden. Aufgrund dessen Ergebnisse entschied das RP, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig sei. Die mit dem Bau der Seilbahn verbundenen Eingriffe in die Natur müssten jedoch kompensiert werden.


Für Wochner ist diese Entscheidung ein weiteres Indiz dafür, "dass einfach über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden wird". Daher rühre der Unfrieden im Dorf: "Es wird gefragt, was führt Holcim wieder im Schilde?" Wochner sprach sich für mehr Information und Transparenz in Sachen Zementwerk aus.

Dann wurden die Gutachten in Sachen Natur- und Umweltschutz sowie zu den Schallimmissionen vorgestellt. Die Gutachterin betonte, die Lärm-Grenzwerte mit 55 Dezibel für Wohngebiete wurden um rund sechs Dezibel unterschritten – auch die erlaubten Spitzenwerte seien eingehalten. Brugger gab zu Protokoll: "Damit kann ich leben." Gleichwohl wurde die Forderung nach Schutzmaßnahmen, vor allem an der Bergstation, laut. Anton Scherer regte an, dort einen Lärmschutzwall zu errichten. Schillo sagte, wenn sich herausstelle, dass die Seilbahn optimiert werden könne, würde Holcim dafür offen sein. Aber nicht alle Maßnahmen seien möglich, weil es diese nicht zum Null-Tarif gebe.

Zum Schluss wurden "Grundstücksbetroffenheiten" nichtöffentlich verhandelt.

Autor: Bernd Visel

Quelle: schwabo

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dotternhausen-personen-seilbahn-strikt-abgelehnt.1b6d3de2-619c-4f57-86b6-b29912a4a896.html

 

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Loren ja, Gondeln nein: Dotternhausener machen ihrem Ärger um die neue Seilbahn Luft

 

 

 

 

So sieht die Materialseilbahn des Dotternhausener Zementwerks heute aus: 68 Loren an einem Zwei-Seilsystem. In Zukunft sollen hier 119 Loren an einem Seil tal- und bergwärts schweben. Auch eine Personenkabine soll dabei sein.

Foto: Daniel Seeburger

Viele Stunden hitziger Diskussion liegen hinter den Einwendern gegen die neue Seilbahn des Dotternhausener Zementwerks. Vor allem an der Personengondel stören sich die Anlieger. Am Dienstag hatten sie Gelegenheit, beim Erörterungstermin im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens ihre Sorgen direkt an die Verantwortlichen von Werk und Behörden zu adressieren.

 

„Es geht heute um die neue Seilbahn“ – mit diesen Worten stieg Dr. Kornelia Sauter vom Tübinger Regierungspräsidium in den Erörterungstermin ein, der am Dienstag im Dotternhausener Rathaus stattfand. Es waren Worte, die die Mitarbeiterin des Referats 24 an diesem Dienstag noch oft wiederholen sollte. Eingeladen waren die Einwender, die Anregungen und Bedenken zum geplanten Bau der Seilbahn des Zementwerks vorgebracht haben. 37 Einwendungen von 41 Privatpersonen lagen dem RP vor, 16 Träger öffentlicher Belange hatte man befragt, elf davon haben Bedenken und Anregungen eingereicht.

 

„Heute dürfen Sie ihre Einwände artikulieren“, wandte sich Dr. Sauter an die Gäste. Mit ihr am Podium: Referatsleiter Dr. Alexander Wolny, Matthias Haasis, Instandhaltungsleiter der Firma Holcim, ein Vertreter der Schweizer Seilbahnfirma Bartholet, eine Gutachterin vom TÜV-Süd, Dr. Ulrich Tränkle vom Landschaftsplanungsbüro AGLN sowie ein Bauingenieur.

 

Personenbeförderung – nein danke

 

Ein wesentlicher Knackpunkt rückte gleich zu Beginn in den Fokus der Diskussion. Mehrere Einwender möchten sich nicht damit abfinden, dass Holcim mit der neuen Seilbahn nicht nur Material, sondern auch Personen in einer eigens dafür geeigneten Kabine befördert. „Ich fühle mich in meiner Privatsphäre sehr eingeschränkt“, erklärte Manfred Brugger. Er wohne unmittelbar an der Seilbahntrasse. „Aus der Perspektive kann mir jeder in meinen Garten gucken“, fügte er an.

 

Ähnlich sieht das auch Wolfgang Wochner. Dass hin und wieder ein Holcim-Mitarbeiter zu Wartungszwecken im Korb per Seilbahn befördert werde, könne er hinnehmen. „Sie geht seit 60 Jahren an unserem Haus vorbei“, sagte er. Aber für Personenbeförderung sehe auch er keinerlei Notwendigkeit.

 

Holcim indes begründete die Entscheidung für die Personengondel mit Sicherheitsaspekten. „Diese Bahn hat ihr Lebensende erreicht, wir bauen jetzt nach größtmöglichen Sicherheitsstandards“, erklärte Matthias Haasis. Denn auch für die Mitarbeiter von Holcim, die täglich in zwei Schichten auf den Plettenberg fahren und die neue Bahn zu Wartungsfahrten nutzen, sei die Gondel wesentlich sicherer als die Straße.

 

Dass ein Scopingtermin von Behörden und Naturschutzverbänden im August vergangenen Jahres schlussendlich ergeben hatte, dass auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung verzichtet werden kann, wollten die Einwender nicht gelten lassen. „Die Bürger von Dotternhausen kommen sich nicht wertig genug vor, überhaupt gehört zu werden“, bemängelte Wolfgang Wochner. „In solchen Entscheidungen liegt der Zündstoff, der unseren Dorffrieden gefährdet“, betonte er.

 

Die alte Bahn ist ein Risiko geworden

 

Dass der Bau der neuen Bahn absolut notwendig ist, daran ließ Matthias Haasis in seiner kurzen Vorstellung keinen Zweifel. „Das Stahlkonstrukt der 40 Jahre alten Bahn ist an seinem Lebensende angekommen“, erklärte er und wandte sich im selben Atemzug gegen den Vorwurf von Siegfried Rall, man habe die Wartung der Bahn schleifen lassen. „Wir haben die Seilbahn immer gewartet, repariert und erneuert, aber jetzt ist einfach die Sicherheit nicht mehr gewährleistet“, so Haasis.

 

Bisher schaukeln 68, sich nach unten öffnende Loren über 11 Stützen an einem Zweiseilsystem berg- und talwärts. Sie fördern 300 Tonnen pro Stunde vom Berg ins Werk.

 

Künftig sollen 119 Loren über 16 Stützen an einem Seil befördert werden. Zum Entleeren werden sie in der Talstation gekippt. Sie sollen 450 Tonnen pro Stunde befördern können. „Dafür verkürzen wir die Laufzeit der Bahn deutlich und verzichten auf Sonntags- und Feiertagsbetrieb“, erklärte Werksleiter Dieter Schillo.

 

Die Fördermenge, auch das betonte er mehrere Male, erhöhe sich nicht. „Unser Werk ist an seinem Limit angekommen, mehr schaffen wir gar nicht“, betonte er.

 

Dass der Neubau jetzt angegangen werde, noch bevor das endgültige Ja zur Süderweiterung vorliegt – auch das kam den Einwendern komisch vor. „Es geht uns hauptsächlich um die Sicherheit“, wiederholte Schillo, der einräumte, dass eine solche Investition eigentlich nur sinnvoll sei, wenn Planungssicherheit gegeben sei. „Der Scopingtermin zur Süderweiterung hat uns gezeigt, dass es keine unüberwindbaren Probleme mehr gibt“, wagte er eine positive Prognose.

 

Auch die Planungs- und Bauzeit einer solchen Bahn gelte es zu bedenken. „Wir wollen sie 2023 in Betrieb nehmen, ein Jahr Vorlauf ist zu wenig“, sagte auch Matthias Haasis. „Diese Jahreszahl ist sachlich nicht zu rechtfertigen“, entgegnete Jürgen Hess. Auch er war einer der Einwender. Unstrittig schien allein diese eine Zahl: Würde die Süderweiterung nicht kommen, wäre in zehn Jahren mit dem Abbau auf dem Berg Schluss, beantwortete Dieter Schillo die Frage von Dr. Kornelia Sauter.

 

Das Argument, dass mit einer neuen Seilbahn weniger Verkehr auf der Plettenbergstraße unterwegs sei, täglich nämlich mindestens vier bis sechs Fahrten, wollten vor allem die direkten Anlieger nicht als stichhaltig gelten lassen. „Ginge es dem Zementwerk um die Ökologie der Transporte, würde man heute schon den Zement auf die Schiene verlagern“, fand Anton Scherer. „Die Bahn ist ein reines Alibiprojekt, dass sich für eine bessere Akzeptanz gut verkaufen lässt“, monierte auch Siegfried Rall vom Verein NUZ.

 

Begünstigt der Seilbahnbau die Süderweiterung?

 

Jürgen Hess, einer der Einwender, sah hinter dem Bau sogar noch einen ganz anderen Aspekt: „Die Genehmigung dieser Seilbahn erhöht massiv den psychologischen Druck auf die Behörden, die die Süderweiterung zu genehmigen haben. Dort findet so ein Neubau sicher eine Würdigung, somit tragen Sie auch zur Süderweiterungsgenehmigung bei“, wandte er sich an die Vertreter des Regierungspräsidiums, die sich zuvor für eine deutliche Trennung der beiden Themen ausgesprochen hatten.

 

 

Aus naturschutzfachlicher Sicht, dies legte Dr. Ulrich Tränkle in seinem kurzen Abriss dar, sind mit wenigen, notwendigen Ausgleichsmaßnahmen keine massiven Beeinträchtigungen in die Tier und Pflanzenwelt zu befürchten.

 

Und auch die Schallimmissionsprognose des TÜVs Süd gab keinen Anlass zur Sorge für die Anwohner: „Selbst konservativ mit Puffer gerechnet bleibt die neue Bahn sechs Dezibel unter den Grenzwerten“, urteilte die Gutachterin.

 

Dass die Bahn zu hören ist, daran hatte jedoch auch sie keinen Zweifel.

 

Gibt es bereits Pläne für den Abbau auf dem Ortenberg?

 

Und dann fand Wolfgang Wochner doch noch versöhnliche Worte: „Wir sind mit dem Zementwerk groß geworden und wollen auch weiter mit ihm leben.“ Er bitte die Verantwortlichen schlicht inständig um Transparenz und Nachhaltigkeit.

 

Dazu gehörten auch Pläne des Zementwerks, die eine Erweiterung der Seilbahn bis auf den Ortenberg nach Deilingen bereits vorsähen, wie Jürgen Hess behauptete.

 

Dieter Schillo wies solche Pläne weit von sich und widersprach dem Einwender entschieden, der es jedoch befremdlich fand, „dass solch unumstößliche Planungen, die beim Regionalverband bereits vorliegen, angezweifelt werden.“ Beim für den Ortenberg zuständigen Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg, das haben ZAK-Recherchen ergeben, ist dort ein Sicherungsgebiet für Rohstoffe ausgewiesen. Dies sei, so heißt es, ein Bereich, der irgendwann ein mal für den Abbau in Anspruch genommen werden kann aber nicht muss.

 

Autor: Nicole Leukhardt

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Loren-ja-Gondeln-nein-Dotternhausener-machen-ihrem-Aerger-um-die-neue-Seilbahn-Luft-136497.html

Holcim will eine neue Seilbahn auf den Plettenberg bauen.
Holcim will eine neue Seilbahn auf den Plettenberg bauen.

 

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Neue Seilbahn auf den Plettenberg: Regierungspräsidium berät die Einwände in Dotternhausen

 

Holcim möchte eine neue Seilbahn auf den Plettenberg bauen. Das Projekt ist nicht unumstritten. Jetzt findet das Erörterungsverfahren des Tübinger Regierungspräsidiums im Dotternhausener Rathaus statt.

 

Auf Antrag der Firma Holcim (Süddeutschland) führt das Regierungspräsidium Tübingen für den Umbau der 2,3 Kilometer langen Seilschwebebahn zwischen dem Zementwerk Dotternhausen und dem Steinbruch auf dem Plettenberg ein Planfeststellungsverfahren durch.

Einwände konnten geltend gemacht werden

Im März 2019 wurde das Anhörungsverfahren eingeleitet. Bis einschließlich Mittwoch, 17. April lagen die Planunterlagen in der Gemeinde Dotternhausen zur Einsicht aus. Bis zum 2. Mai konnten Einwendungen gegen das Vorhaben erhoben werden.

 

Am Dienstag, 25. Juni, ab 10 Uhr werden die rechtzeitig erhobenen Einwendungen und die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange erörtert. Die Veranstaltung findet im Sitzungssaal des Rathauses Dotternhausen statt.

 

Natur- und Landschaftsschutz wird erörtert

Die Erörterung beginnt mit der Vorstellung des bisherigen Verfahrens und des Antrags von Holcim. Es folgt die Erörterung der öffentlichen Belange, insbesondere des Natur- und Landschaftsschutzes. Im Anschluss daran werden die Auswirkungen der Planung auf den Menschen, insbesondere durch Schallimmissionen sowie Grundstücksbetroffenheiten erörtert.

Öffentlichkeit kann zugelassen werden – wenn es die Betroffenen erlauben

Der Erörterungstermin ist grundsätzlich nichtöffentlich. Die Öffentlichkeit kann zugelassen werden, bei der Erörterung privater Belange jedoch nur mit dem Einverständnis der jeweiligen Betroffenen.

 

Neue Fundamente, drei neue Masten

Der Umbau der Seilschwebebahn besteht im Wesentlichen aus dem Austausch der bestehenden Masten und den Seilen. An zwei bestehenden Masten müssen neue Fundamente errichtet werden, drei neue Masten kommen hinzu.

 

Nach dem Umbau gibt es zukünftig 16 Stützen, davon 14 Stützenbauwerke auf der Strecke, eine Stütze auf der Stahlkonstruktion der Talstation und eine Stütze im Bereich der Bergstation. Die Lage der Talstation und der Bergstation sowie die Seilbahntrasse bleiben unverändert. Tal- und Bergstationsgebäude bleiben bestehen und werden im Rahmen des Umbaus an die neue Anlage angepasst.

 

Spezialhubschrauber im Einsatz

Die Umbaumaßnahme der Seilschwebebahn soll im September und Oktober 2020 durchgeführt werden. Dazu ist der Einsatz eines Spezialhubschraubers geplant, der die Masten aus der Luft montiert.

 

Autor: Daniel Seeburger

Foto: Daniel Seeburger

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Neue-Seilbahn-auf-den-Plettenberg-Regierungspraesidium-beraet-die-Einwaende-in-Dotternhausen-136338.html

 

 

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Genehmigungsbescheid - Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Änderungsgenehmigung

Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Änderungsgenehmigung für den dauerhaften Einsatz von Glasabfällen (ASN 191205) im Kalzinator als Ersatzrohstoff in der Zementklinkerproduktion
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»Genehmigung nicht nötig«

Dotternhausen (bv). Im Rahmen der Erörterung zum Plettenberg-Steinbruch wurde wegen Bauarbeiten für die neue Seilbahn angefragt. Wie Holcim nun mitteilte, fänden Arbeiten am Fundament der Stütze 16 statt. Da es sich um die Modernisierung eines bestehenden Bauwerks handle, sei keine Genehmigung erforderlich. Über die Arbeiten seien Regierungspräsidium und Landesbergbauamt informiert worden.

 

Quelle: schwabo

https://swmh-epaper.s4p-iapps.com/webreader-v3/index.html#/620054/17

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Seilbahnbau eventuell ohne Genehmigung?

 

Die Vertreter des Landratsamtes wurden im Zuge des Erörterungstermin unter dem Tagesordnungspunkt "Sonstiges" am Mittwoch, 05.06.2019 gefragt, ob ihnen etwas bekannt wäre, dass mit dem Neubau der Seilbahn schon begonnen worden sei.

 

Dem Landratsamt war diesbezüglich nichts bekannt.

 

Durch Nachfragen bei den anwesenden Herren von Holcim, Herrn Schillo und Herrn Junginger, gaben diese zu, dass mit dem Neubau von Stützen schon begonnen wurde, obwohl eventuell noch keine Genehmigung vorliegt.

 

Die Erörterungsverhandlung zu dem Seilbahnneubau findet erst am 25.06.2019 statt.

 

Die Angelegenheit wird von Amts wegen geprüft.

 

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Bekanntmachung der Erörterungsverhandlung Seilbahnbau

Die rechtzeitig erhobenen privaten Einwendungen und die Stellungnahmen der
Behörden und Verbände sowie die Äußerungen zu den Umweltauswirkungen des
Vorhabens werden
am Dienstag, 25. Juni 2019 um 10:00 Uhr
im Sitzungssaal des Rathauses Dotternhausen,
Hauptstraße 21, 72359 Dotternhausen
gemeinsam erörtert.

 

Einladungsdatei

Die nach dem Bau der neuen Holcim-Seilbahn mögliche Personenbeförderung sei nur ein Trick, da sie nicht der Öffentlichkeit diene, meint der Verein NUZ. Foto: Holcim Foto: Schwarzwälder Bote
Die nach dem Bau der neuen Holcim-Seilbahn mögliche Personenbeförderung sei nur ein Trick, da sie nicht der Öffentlichkeit diene, meint der Verein NUZ. Foto: Holcim Foto: Schwarzwälder Bote
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NUZ kämpft weiter gegen die Holcim-Seilbahn


Dotternhausen. Der Verein Natur- und Umweltschutz Zollernalb bleibt bei seiner ablehnenden Haltung gegenüber der geplanten neuen Holcim-Seilbahn auf den Plettenberg.
Wie NUZ-Vorsitzender Norbert Majer betont, fordere der Verein nach wie vor: "Erst den Einbau von katalytischen Rauchgasreinigungsanlagen (SCR) und abwarten, ob auf dem Plettenberg überhaupt eine Süderweiterung aus rechtlichen Gründen möglich sein wird."
Die angebliche Personenseilbahn halte man für einen "Trick", um die Genehmigungszuständigkeiten an solche Behörden zu geben, die Holcim mehr als "wohlgesonnen" seien und großzügig Ausnahmegenehmigungen von gesetzlichen Vorschriften erteilten.
Majer verweist in diesem Zusammenhang auf eine Stellungnahme des Tübinger Regierungspräsidiums zur Genehmigung der Seilbahn.
Darin heißt es, dass es nach Durchsicht der Akte keine Grunddienstbarkeit hinsichtlich der NUZ-Einwendung zu finden sei.
Allerdings werde vom Vorhabenträger alle infrage kommenden Grunddienstbarkeiten angefordert.
Das Regierungspräsidium Tübingen, heißt es weiter, sei als Genehmigungsbehörde über Seilbahnen, Schleppaufzüge und Vergnügungsbahnen in Baden-Württemberg (Landesseilbahngesetz) zuständig.
Der Planfeststellungsbeschluss stelle die anlagenbezogene Genehmigung für die Seilbahn dar.
Das Landesseilbahngesetz gelte dabei für alle Seilbahnen, die dem Personenverkehr dienten, unabhängig von der Anzahl der zu befördernden Personen.
Neben der anlagenbezogenen Genehmigung sei für den Betrieb der Seilbahn eine weitere Genehmigung notwendig.
Diese werde nicht durch den Planfeststellungsbeschluss abgedeckt.
Hierfür sei das Regierungspräsidium Freiburg, Landesbergdirektion, zuständig.
Diese führe auch die Bauüberwachung und die technische Aufsicht in Sachen Brand- und Immissionsschutz aus.
Fazit: "Für den Bau und den Betrieb einer Personenseilbahn sind also zwei gesonderte Genehmigungen notwendig."
Für die Baugenehmigung den Betrieb sowie für die Bauüberwachung und technische Aufsicht einer reinen Materialseilbahn sei das Landratsamt zuständig.
Wie berichtet, hatte NUZ-Aktivist Siegfried Rall Einspruch beziehungsweise Widerspruch gegen das Planfeststellungsverfahren für die Seilbahn eingelegt.
Unter anderem wiesen die Gutachten, vor allem zu den Schallimmissionen, beträchtliche Defizite auf.
Des Weiteren werden naturschutzrechtliche Belange ins Feld geführt.
Zudem, so Rall, stelle sich die Frage nach dem Sinn dieser Anlage, wenn nur noch ein kleiner Teil der geplanten Fläche auf dem Berg abgebaut werden könne.
Es sei offensichtlich, dass Holcim mit dem Bau lediglich "ein weiteres Abbau-Salami-Stück" bei der Gemeinde und beim Landratsamt zu erpressen beabsichtige.

Foto: Holcim

Foto: Schwarzwälder Bote

Quelle: Schwabo vom 14.05.2019

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dotternhausen-nuz-kaempft-weiter-gegen-die-holcim-seilbahn.eacc79a2-b29c-4879-a442-fb9ccf2c328f.html

 

Die alte Seilbahn auf den Plettenberg des Dotternhausener Holcim-Zementwerks soll demontiert werden.
Die alte Seilbahn auf den Plettenberg des Dotternhausener Holcim-Zementwerks soll demontiert werden.

 

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Siegfried Rall formuliert Einwände gegen die neue Seilbahn auf den Plettenberg

 

Das Tübinger Regierungspräsidium (RP) führt zur Zeit das Planfeststellungsverfahren für die Erneuerung der Seilbahn des Holcim-Zementwerks auf den Plettenberg durch. Die entsprechenden Unterlagen lagen vom 18. März bis zum 17. April zur Einsicht bei der Gemeinde Dotternhausen aus.

Gemeinderat hat keine Einwände

In der Sitzung am Mittwochabend gab der Dotternhausener Gemeinderat eine Stellungnahme ab, in der er grundsätzlich keine Einwendungen gegen die Planung hatte, aber einige Änderungen vorschlug.

 

Siegfried Rall, Mitglied des Vereins für Natur- und Umweltschutz Zollernalb (NUZ), geht in seinen Einwendungen unter anderem auf Nutzungsänderungen, Genehmigungsauflagen, Abbaukapazitäten, Schallschutz und Naturschutz ein.

Einwendungen können nach Aussagen des RP noch bis zwei Wochen nach Ende der Auslegungsfrist erhoben werden, also bis 30. April.

RP wertet Einwendungen aus

„Nach Ablauf der Einwendungsfrist wird das Regierungspräsidium die eingegangenen Anregungen und Bedenken auswerten und gegebenenfalls in einem Erörterungstermin mit den Einwendern und Trägern öffentlicher Belange erörtern“, heißt es in einer Pressemitteilung der Tübinger Behörde.

Diese Erörterungstermine seien in der Regel nicht öffentlich, es sei denn, die Einwender hätten nichts dagegen, dass öffentlich erörtert werde, erklärte RP-Pressesprecher Dirk Abel am Mittwoch auf Nachfrage. Es werde aber zuvor der Gehalt und die rechtliche Relevanz der Einwendungen geprüft.

 

In einem Erörterungsverfahren werde zudem zuvor festgestellt, ob die Einwendungen relevant seien, so Abel. Das heißt, nicht jede Einwendung wird automatisch in einem Erörterungstermin behandelt.

 

Autor: Daniel Seeburger

Quelle: zak

https://www.zak.de/Nachrichten/Siegfried-Rall-formuliert-Einwaende-gegen-die-neue-Seilbahn-auf-den-Plettenberg-128428.html

Runde Stahlstützen statt Gittermasten und mehr Loren: So soll die neue Seilschwebebahn von Holcim aussehen. Foto: Holcim
Runde Stahlstützen statt Gittermasten und mehr Loren: So soll die neue Seilschwebebahn von Holcim aussehen. Foto: Holcim

 

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Holcim: Seilbahn nur unter Auflagen

 

Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens ist die Gemeinde laut Bürgermeisterin Monique Adrian zu einer Stellungnahme bis 2. Mai aufgefordert worden: "Geben wir keine ab, heißt das für die Genehmigungsbehörde, dass wir einverstanden sind."

Matthias Haasis, Leiter Instandhaltung bei Holcim, stand den Räten Rede und Antwort. Er versicherte, dass es keinen Nachtbetrieb geben werde. "Die derzeitigen Betriebszeiten sind täglich von 6 bis 22 Uhr. Diese sollen nach dem Umbau beibehalten werden, wobei der Betrieb vorwiegend von 6 bis 18 Uhr stattfinden soll", betonte er. Durch die höhere Kapazität der Bahn könnten die Betriebsstunden von 13,5 auf neun Stunden pro Tag reduziert werden. Aufgrund der größeren Kapazität könne auch, bis auf wenige Ausnahmen, auf den Betrieb an Samstagen und Sonntagen verzichtet werden. Auch werde die neue Anlage sicherer und es werde weniger Lärm geben, weil diese anders konstruiert sei. So würden die Lärmimmissionen in der Talstation und beim Überfahren der Stützen minimiert. Auch werde kein Schmierstoff mehr von den Tragstützen tropfen.

"Neue Anlage ist toll"

Elisabeth Menholz war vor allem wichtig, dass es keinen Nachtbetrieb geben wird. Auch müssten weitere Lärmschutzmaßnahmen an der Talstation vorgenommen werden. Markus Schnekenburger sprach sich dafür aus, das Gebäude mit Schaumplatten auszustatten. Menholz und Ilse Ringwald betonten, dass die neue Bahn "eine tolle und sinnvolle Sache" sei. Damit werde ein Brennpunkt entschärft.

In der Stellungnahme der Gemeinde heißt es, dass der Transport des Kalksteins nur per Seilbahn erfolgen könne; ein Transport mit Lastwagen sei ausgeschlossen. Ein Nachtbetrieb müsse zwingend ausgeschlossen, die Beeinträchtigungen der Anwohner durch den bisherigen 16-Stunden-Betrieb dürften nicht vergrößert werden. Weiter fordert die Gemeinde, dass die tägliche Transportleistung der 2,3 Kilometer langen Bahn mit 4000 Tonnen Kalkstein pro Werktag – aufs Jahr gerechnet – nicht erweitert werden dürfe.

Der Gemeinderat erwartet durch den Umbau zwar generell geringere Lärmimmissionen. Allerdings werde dies im Gutachten des TÜV Süd nur für die Seilbahn, nicht jedoch für die Berg- und Talstation dargestellt. Daher mahnten die Gemeinderäte weitere Lärmminderungsmaßnahmen hinsichtlich der Be- und Entladung der Loren an.

Die neue Seilbahn soll im September und Oktober 2020 gebaut werden. Erd- und Betonarbeiten sind schon für Ende dieses Jahres geplant.

In der Umweltverträglichkeitsprüfung des Büros Tränkle heißt es, dass das Vorhaben keine erheblichen und nachteiligen Wirkungen auf die Umwelt habe. Eine FFH-Verträglichkeitsprüfung sei nicht notwendig. Obwohl der Flächenverbrauch so gering wie möglich sein und die Baumaßnahme auf ein Mindestmaß beschränkt werden soll, könnten die Beeinträchtigungen nicht vollständig ausgeglichen werden. Das Defizit werde über das Holcim-Ökokonto gedeckt.

Bei der Bürgerfragestunde hatte zuvor Siegfried Rall vom Verein NUZ dargelegt, dass es keinen Sinn mache, über eine neue Seilbahn zu entscheiden, bevor die Erweiterung des Steinbruchs nicht genehmigt sei. Seine Frage, ob es stimme, dass die Bahn bis 24 Uhr laufen dürfe, beantwortete Bürgermeisterin Adrian mit einem schlichten "Nein".

 

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Quelle:   Schwarzwälder Bote

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dotternhausen-holcim-seilbahn-nur-unter-auflagen.7755e580-ebbb-4bd4-b3b4-679c44ea0c66.html

Die alte Seilbahn auf den Plettenberg soll schon bald durch eine neue ersetzt werden.
Die alte Seilbahn auf den Plettenberg soll schon bald durch eine neue ersetzt werden.
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Künftig 119 Material-Loren

Die derzeitige Anlage hat eine Kapazität von 300 Tonnen pro Stunde und verfügt über 68 Loren. Nach dem Umbau wird die Kapazität mit 119 Loren 450 Tonnen pro Stunde betragen. Zudem sollen vier Kabinen mit je vier Sitzplätzen zur Personenbeförderung sowie eine Wartungslore realisiert werden.

Die neuen Loren können nicht mehr nach unten geöffnet werden, sondern werden zum Entladen um 180 Grad gedreht. Damit ist laut Holcim gewährleistet, dass auf der Strecke kein Material mehr aus ihnen fallen kann.

Die Zahl der Stützen soll von derzeit elf auf 14 erhöht werden. An zehn Standorten sollen neue erstellt werden, teilweise werden auch die Fundamente neu gebaut. Die Gittermasten werden durch Rundrohrstützen ersetzt. Die Masten werden mit Hilfe eines Schwerlasthubschraubers an einem Tag ab- und wieder aufgebaut. Auch an der Berg- und Talstation sollen laut Holcim Ertüchtigungen vorgenommen werden.

 

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So soll sie aussehen, die von Holcim geplante neue Seilbahn. Foto: Holcim Foto: Schwarzwälder Bote
So soll sie aussehen, die von Holcim geplante neue Seilbahn. Foto: Holcim Foto: Schwarzwälder Bote
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Einwendungen gegen die Seilbahn

Verstoß gegen Vorgaben

Im Namen des Vereins hält Vorsitzender Norbert Majer unter anderem fest, dass die neue Seilbahn gegen die naturschutzrechtlichen und umweltschutzrechtlichen Vorgaben und Bestimmungen verstoße. Sie sei keinesfalls erforderlich; es könnten auch durch weniger kostenintensive Aufwendungen noch für viele Jahre eine Betriebsbereitschaft hergestellt werden, zumal der Gesteinsabbau auf dem Plettenberg und insbesondere die Süderweiterung sehr strittig seien.

Um Behörden nicht schadenspflichtig zu machen, müsse die Genehmigung so lange zurückgestellt werden, bis der Antrag auf Süderweiterung rechtskräftig entschieden sei und feststehe, wie viel Kubikmeter Kalkstein auf dem Plettenberg überhaupt noch entnommen werden könnten. Hierüber habe die Genehmigungsbehörde von der Firma Holcim einen detaillierten Nachweis zu fordern.

Es gehe keinesfalls nur um unternehmerische Entscheidungen, so Majer weiter. Die Besonderheit des Plettenbergs für den Natur- und Umweltschutz und die Naherholung sowie die Erhaltung einer unversehrten Kulisse ergäben sich bereits aus einem Gutachten des damaligen Kreisbeauftragen für Naturschutz und Landschaftspflege des Zollern­albkreises aus dem Jahre 1974 und der Ausweisung des Plettenbergs als Landschaftsschutzgebiet im Jahre l939. Wenn auch die Hochfläche des Plettenbergs 2018 aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen wurde, liege die neue Seilbahn großteils und mit der so wichtigen Bergkante noch ganz im Landschafts-schutzgebiet, hält Majer fest.

Verlegung der Bergstation

In dem Schreiben heißt es weiter, dass bei einer neuen Seilbahn auch die Bergstation aus landschaftlichen und naturschutzrechtlichen Gründen weiter in den Steinbruch hinein verlegt werden müsste. Dadurch wäre die einmalige Kulissenansicht der Nordseite des weithin sichtbaren Berges nicht mehr so geschädigt. Der dortige einmalige Bergwald genieße aus vielen Gründen ein einmaliges Schutzinteresse. Zudem wären bei einer Verlegung der Bergstations "erheblichste Lärmbelastungen für ganz Dotternhausen, aber auch die Natur und Tierwelt weitgehend eingedämmt". Dies sei aktuell nicht der Fall.

 

Quelle: Schwarzwälder Bote vom 19.04.2019

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dotternhausen-einwendungen-gegen-die-seilbahn.eb7dba16-fa0d-4dc5-8a71-9a53fe806915.html

 So soll sie aussehen: die Personenkabine der Seilschwebebahn. Foto: Holcim Foto: Schwarzwälder Bote  So soll sie aussehen: die Personenkabine der Seilschwebebahn. Foto: Holcim Foto: Schwarzwälder Bote
So soll sie aussehen: die Personenkabine der Seilschwebebahn. Foto: Holcim Foto: Schwarzwälder Bote So soll sie aussehen: die Personenkabine der Seilschwebebahn. Foto: Holcim Foto: Schwarzwälder Bote
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Mit Personenkabine auf den Plettenberg

Die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung zu diesem Projekt führte Holcim im Juni 2018 im Rahmen der Dialogveranstaltung durch. Der Scopingtermin fand im August 2018 im Regierungspräsidium Tübingen statt.

Die Seilbahn, mit der Holcim den für die Zementproduktion wichtigen Kalkstein vom Plettenberg ins Tal transportiert, prägt die Umgebung des Zementwerks. Daran wird sich auch nichts ändern. Die Seilbahntrasse sowie die Berg- und Talstation werden dieselben bleiben. Im Inneren werden sie allerdings völlig neu ausgebaut. Neu ist, dass die Seilschwebebahn nach Personensicherheitsstandard gebaut wird und es dadurch möglich ist, dass die Kalksteinbruch-Mitarbeiter täglich mit der Personenkabine der Seilbahn auf den Berg und wieder ins Tal kommen.

Die Leistung der Seilbahn wird höher sein als bisher, so dass Holcim ohne Wochen­end- und Feiertagsarbeiten auskommen wird. Die Produktionsmenge im Gesamten wird dadurch nicht gesteigert.

Die Arbeiten und die Inbetriebnahme sind für Herbst 2020 vorgesehen. Die Bauzeit wird voraussichtlich acht Wochen betragen.

Die B 27 als wichtige Verkehrsachse wird laut Holcim von den Arbeiten nicht beeinträchtigt werden. Werksleiter Dieter Schillo: "Wir investieren zehn bis zwölf Millionen Euro in die neue Seilschwebebahn, für höchstmögliche Sicherheit und einen leiseren und effektiveren Betrieb – ohne Wochen­end- und Feiertagsarbeit. Ofen- und Produktionskapazität bleiben unverändert."

Übrigens werde die Bremsenergie der Seilbahn in Strom umgewandelt – so, wie es heute schon geschehe.

 

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Foto: Holcim Foto: Schwarzwälder Bote

Quelle: Schwarzwälder Bote

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dotternhausen-mit-personenkabine-auf-den-plettenberg.21ecdb9b-5aa7-4da4-badb-d30e9d93d36a.html