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Einwendungen zur Süderweiterung sollten berücksichtigt werden

Zu: Erörterungsveranstaltung zum weiteren Kalksteinabbau auf dem Plettenberg.

 

Die dreitägige Erörterungsveranstaltung wegen des Kalksteinabbaus auf dem Plettenberg hat nochmals deutlich gemacht, wie wichtig die Ausgleichsflächen und Ökopunkte für die geplanten Eingriffe in die Natur sind. Ohne diese Ausgleichsflächen von 100 ha gibt es keine Genehmigung für den weiteren Kalksteinabbau. Zu welchen Bedingungen die Ausgleichsflächen dem Konzern von Dotternhausen zur Verfügung gestellt wurden, konnte weder den Ausführungen in der Gemeinderatssitzung am 22.05.2019, noch in der Erörterungsveranstaltung zur Süderweiterung des Kalksteinabbaus, entnommen werden. Ausgleichsflächen in dieser Größenordnung und Wichtigkeit des Plettenbergs werden zur Zeit zwischen einer Mio. und fünf Mio. Euro entschädigt. Holcim soll diese Ausgleichsflächen kostenlos erhalten. Die Gemeinde könnte diese Einnahmen für die anstehenden Aufgaben dringend gebrauchen.

 

Einzelheiten dazu sind jetzt neben anderen Inhalten im 12. Zusatzvertrag als Fortschreibung zum ursprünglichen Vertrag von 1952 vom Zementwerk mit der Gemeinde Dotternhausen festgelegt worden. Sowohl Bürgermeisterin Adrian als auch der Gemeinderat behaupten, beim 12. Zusatzvertrag ein hervorragendes Ergebnis erzielt zu haben. Dies muss stark bezweifelt werden. Deshalb ist es im Interesse aller Beteiligten zwingend erforderlich, den Inhalt des Zusatzvertrages den Bürgern von Dotternhausen bekannt zu machen. Das öffentliche Interesse überwiegt alle anderen vorgeschobenen Gründe einer bisherigen Geheimhaltung dieses Vertrages. Durch eine Veröffentlichung des gesamten 11. und 12. Zusatzvertrages könnten auch die bisher zum Vertrag gemachten Aussagen der Gemeindeverantwortlichen überprüft werden. Die Verantwortung für die Natur, Tiere und Pflanzen, darf nicht LafargeHolcim überlassen werden. Wiederholt haben die Vertreter des Konzerns öffentlich ausgesagt, den Plettenberg mit dem maximal möglichen Kalksteinabbau und damit ohne Rücksicht und Zugeständnisse an die Natur, zu beanspruchen.

 

Die Menschen die sich dagegen wehren, möchten einen jetzt noch vorhandenen Teil der Plettenberghochfläche erhalten. Sie tun damit genau dasselbe, was auch Umweltschützer in der Schweiz, dem Standort des Konzerns LafargeHolcim, zusammen mit den betroffenen Gemeinden machen. Widerstand leisten gegen die Erweiterung von Steinbrüchen an landschaftlich besonderes herausragenden Standorten. Dabei zeigt sich, dass die Schweizer Genehmigungsbehörden die Erhaltung von Natur und Landschaft höher bewerten als die Interessen von Aktionären eines Konzerns.

Ich hoffe nur, dass das Landratsamt des Zollernalbkreises als Genehmigungsbehörde und Kommunalaufsicht auch die Einwendungen zur geplanten Süderweiterung berücksichtigt. Die Menschen aus der ganzen Region hoffen dies auch im Interesse der kommenden Generationen.

 

Verfasser: Anton Scherer, Richard-Wagner-Straße 1, Dotternhausen