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Security war nicht nötig

Zu: Gemeinderatssitzung am Dienstag und das Thema Holcim

 

Nun ja, was konnte man erwarten? Holcim-Objekt-Leiter Schillo und seine Adjutanten durften vor dem Balinger Gemeinderat und einer überschaubaren Zuhörerschar darüber referieren, was man bei unserem grünen Umweltminister, im Regierungspräsidium und im Landratsamt schon lange weiß, bei Holcim läuft alles nach Recht und Ordnung, man ist stets bemüht, alles noch zu verbessern und Grund zur Sorge besteht nur, wenn die Süderweiterung und der Kulissenabbau des Plettenbergs nicht klappen sollte. Langweilige Propaganda in eigener Sache, wären da nicht die sehr kritischen Fragen und Anmerkungen von einigen Gemeinderatsmitgliedern gewesen, vorneweg der Ratsprofi Werner Jessen. Auch der Beitrag von Klaus Hahn gefiel mir gut, weil er das ganze Umwelt-Dilemma von einer anderen Sicht beleuchtet hat.

 

Eine völlig friedliche, sachliche Veranstaltung, die die Eingangsbemerkung von Oberbürgermeister Helmut Reitemann, man möge auf Buhrufe verzichten, überflüssig machte. Überflüssig waren auch die von Reitemann bestellten Securitymänner, die vor dem Sitzungssaal und auf den Parkplätzen Wache schoben. Ein von mir nach seiner Aufgabe befragter Sicherheitsmann musste lächeln und wusste auch nicht, was er hier solle. Just in diesem Moment kam der Hallenchef und teilte dem guten Mann mit, dass er nun gehen könne, der Tagesordnungspunkt Holcim sei beendet. Auf meine Frage an ihn, warum Security-Personal nötig gewesen sei, antwortete Herr Klein aufrichtig, dass der OB mit Protesten und Demonstrationen in einer Größenordnung gerechnet habe, die Sicherheitspersonal notwendig gemacht hätten.

 

Nun meine Fragen an Sie, Herr OB Reitemann:

 

Warum haben Sie Sicherheitsleute für die Bewachung einer Gemeinderatssitzung beauftragt?
Haben Sie jemals Erfahrungen bezüglich des Ablaufs Balinger GR-Sitzungen gemacht, die diesen Schritt rechtfertigen würden?
Hatten Sie Hinweise auf Demonstrationen und Störversuche?
War es eine Forderung der Holcim-Vertreter, Sicherheitspersonal einzusetzen?

 

Nach meinem aktuellen Verständnis haben Sie mit Kanonen auf nicht vorhandene Spatzen geschossen.

 

Autor: Rainer Rehfuss, Grünewaldstraße 155, Balingen

Quelle: zak

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