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Einfach ein Skandal

In Dotternhausen müssen sich die Bürger, die am Gemeindewohl interessiert sind, wie lästige Parasiten vorkommen. Wie sonst lässt sich das Verhalten der Bürgermeisterin erklären?

Jeder, der die Haushaltspolitik der letzten 14 Jahre Amtszeit verfolgt hat, kann sehen, dass es mit den Finanzen steil und stetig bergab geht. Die Gemeinde mogelt sich über die Zeit. Dies auch dank einer Erbschaft über 800000 Euro des Überlandwerks Eppler.

Dass der wirtschaftliche Erfolg der heimischen Industrie die Basis einer soliden Finanzpolitik einer Gemeinde ist, wissen wir alle.

In Dotternhausen war dies vor Holcim maßgeblich das Zementwerk. Die Zeiten haben sich gewaltig geändert.

Aussage Frau Adrian: „Die Entwicklung von Dotternhausen hängt maßgeblich vom Erfolg der Firma Holcim ab.“ Wie recht sie hat.

Dass sie erst nach vielen Jahren ihrer Amtszeit merkt, dass die Gewerbesteuer durch Gewinnverschiebung größtenteils nicht in Dotternhausen bezahlt wird, lässt aufhorchen.
Trotzdem kam nie ein Aufschrei, der dies angeprangert hätte.
Auch hat sie es nicht für erforderlich gehalten, die Abbaugebühr für Kalkstein angemessen anzuheben.
Erst nach vielen Protesten aus Bürgerinitiative und Bevölkerung hat sie verhandelt.
Holcim sollte nun den dreifachen Preis bezahlen.
Zuvor wurde seitens der Firma stets behauptet der Zementpreis von 130 Euro pro Tonne lasse keine höhere Gebühr wie ca. 0,30 Euro pro Tonne für die Hauptkomponente Kalkstein zu.

Die nun aber angeblich höhere Gebühr wird laut den aktuellen Haushaltszahlungen der Gemeinde noch nicht bezahlt.

Meine Frage bei der letzten Bürgerfragestunde nach dem Zeitpunkt des Zahlungsbeginnes und ob die Zahlung an Bedingungen z.B. Erweiterungen der Abbaurechte geknüpft ist, wurde von den Bürgermeisterin nicht beantwortet.

Das gesamte Gemeinderatsgremium nimmt die ganze Vorgehensweise schweigend hin.

Durch legale Verschiebungen von Gewinn gingen seit Holcim an der Gemeinde und dem Landkreis mindestens 20 Millionen dringend benötigte Gewerbesteuer vorbei.

Die Belastungen durch den Abbau und die Produktion und die gewaltige Luftverschmutzung sind aber allseits vorhanden und haben erheblich zugenommen.
Holcim glänzt laufend durch eigene Lobeshymnen.

Kann und darf es so weitergehen?

Wann erhalten die Bürger endlich eine Aufklärung.

Der Artikel vom 11. Mai im ZOLLERN-ALB-KURIER „Ein Ja, das es nie gab“ zeigt, wie die Dinge laufen.

Schlicht und einfach alles ein Skandal.

Günter Schäfer

Johann-Sebastian-Bachstr. 15,

Dotternhausen

 

Quelle: zak vom 15.05.2019

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